Volvo Serie 700
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Die 700er Serie von Volvo ist eine Modellbezeichnung von Volvo und stellt einen PKW dar. Es wurden sowohl Limousinen als auch Kombis und Coupés von der 700er Serie hergestellt.
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[Bearbeiten] Typenbezeichnung
Die Typenbezeichnung unterscheidet sich in 740er Modelle, 760er Modelle sowie 780er Modelle. Die 760er Modelle waren besser ausgestattet als die 740er (serienmäßige Leichtmetallfelgen, hochwertigere Innenausstattung). Die 780er Modelle waren immer Coupés.
Der Aufbau der Typenbezeichnung ist grob wie folgt gegliedert:
Die erste Zahl gibt die Serie an (also hier stets die 700er Serie). Die zweite Ziffer nennt die Anzahl der Zylinder des Motors. Die dritte Ziffer gibt die Anzahl der Türen wieder.
So ist z.B. ein Volvo Typ 745 ein Kombi mit Vierzylindermotor bzw. ein Volvo Typ 764 eine Limousine mit Sechszylindermotor.
Keine Regel ohne Ausnahmen:
- Die schwächeren Dieselmotoren bekamen je nach Ausstattung die Typenbezeichnung 740, obwohl sie sechs Zylinder besitzen.
- Die stärksten Vierzylinder-Ottomotoren wurden auch im 760er angeboten.
- Alle Coupés hatten die Typenbezeichnung 780.
[Bearbeiten] Geschichtliches
Die 700er Serie wurde erstmals im Februar 1982 vorgestellt. Es handelte sich hierbei um eine komplette Neukonzeption. 1992, nach zwei Jahren paralleler Bauzeit von 700 und 900, wurde die 700er Reihe dann von der 900er Serie abgelöst.
Parallel dazu vertrieb Volvo die 200er Serie bis 1993, was zu einer nicht ganz einfachen Marktpositionierung mit zwei fast gleichen PKW-Modellen führte.
Durch das eckige Design bekam die 700er Serie die Spitznamen "Container-Volvo", "Swedish Bricks" oder auch einfach nur "Bricks". Verantwortlich für das Design war Jan Wilsgaard.
Neben den skandinavischen Ländern nutzte auch die DDR-Regierung die Volvo 700 Reihe als Repräsentations- und Behördenfahrzeug.
[Bearbeiten] Marktsituation
Obwohl Volvo auch noch die vergleichbare 200er Serie vertrieb, erfreute sich die 700er Serie sehr großer Beliebtheit, sicherlich auch, weil die 700er Serie das technisch neuere Fahrzeug war.
Trotz einer nur zwölfjährigen Produktionszeit wurden ca. 1,25 Millionen 700er gebaut, etwa 830.000 Limousinen, 400.000 Kombis und nur ca. 8.500 Coupés vom Typ 780.
In Europa fanden in erster Linie die Kombimodelle Käufer, da der Kombi mit bis zu 2.200 l Ladevolumen einer der größten am Markt war. Auf dem US-amerikanischen Markt fand in erster Linie die Limousine Abnehmer.
Die heutige Marktlage auf dem Gebrauchtmarkt ist für Käufer günstig. Entgegen der 200er Serie kann auf dem Gebrauchtmarkt keine gesteigerte Nachfrage festgestellt werden. Insbesondere Limousinen sind so gut wie gar nicht gefragt am Markt. Kombis erzielen je nach Ausstattung, Laufleistung und Pflegezustand vergleichbare Preise zu damaligen Konkurrenzprodukten. Aufgrund der großflächigen Verzinkung der damaligen 700er Modelle ab Produktionsjahr 1990 sind diese Modelle größtenteils immun gegen Rost. Die Heckklappen der Kombimodelle sind aus Aluminium und weisen oftmals harmlose Korrosionsstellen auf.
[Bearbeiten] Technisches
Alle 700er Modelle besitzen Hinterradantrieb. Die 700er Kombimodelle sowie die 740er Limousinen haben eine hintere Starrachse. Ebenso die 760 Limousine und das 780 Coupé bis einschließlich Modelljahr 1987. Ab Modelljahr 1988 fand eine neue geteilte Hinterachse in den Topmodellen der 700er Limousinen Verwendung.
Bei der 700er Serie kamen sowohl Otto- als auch Dieselmotoren zum Einsatz.
Typische Vierzylinder-Ottomotoren mit Katalysator in Deutschland waren:
- B230F - 2316 cm³ Hubraum mit 85 kW/115 PS
- B200F - 1990 cm³ Hubraum mit 82 kW/111 PS
- B230FB - 2316 cm³ Hubraum mit 96 kW/131 PS
- B234F - 2316 cm³, 16 Ventiler mit 114 kW/155 PS
- B230FT - 2316 cm³ Hubraum, Turbolader mit 114kW / 155 PS bzw. 121 kW / 165 PS
Typische Sechszylinder-Dieselmotoren (aus VW-Lizenz) in Deutschland waren:
- D24 - 2383 cm³ Hubraum mit 60 kW/82 PS (nur 740)
- D24T - 2383 cm³ Hubraum, Turbolader mit 80 kW/109 PS (740 & 760)
- D24TIC - 2383 cm³ Hubraum mit Turbolader und Ladeluftkühler mit 90 kW/122 PS (740 & 760; 128 PS im 780)
Typische Sechszylinder-Ottomotoren ohne Katalysator in Deutschland waren:
- B28E - 2849 cm³ Hubraum mit 115kW / 156 PS
Typische Sechszylinder-Ottomotoren mit Katalysator in Deutschland waren:
- B280F - 2829 cm³ Hubraum mit 108 kW/147 PS
Zusätzlich wurden verschiedenste Motoren für andere Märkte produziert.
Alle damaligen Volvo-Motoren gelten bei entsprechender Pflege heute als Langläufer. Motorlaufleistungen von 300 Tkm und mehr sind keine Seltenheit. Bei den 16-Ventilern ist auf die Einhaltung der Zahnriemen-Wechselintervalle penibel zu achten.
Für die Motoren B230F, B230FB und B230FT gibt es Umrüstsätze, mit denen sie die Schadstoffklasse Euro 2 erreichen.
Es kamen entweder 4+1-Overdrive-Getriebe (Bezeichnung M46) oder Fünfgang-Getriebe (M47) bzw. Automatikschaltgetriebe vom Typ ZF4HP22 oder AW70 bzw. AW71 zur Anwendung.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Volvo 740 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Commons: Volvo 760 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Commons: Volvo 780 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |