Vorarlberger Fußballcup
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Der Vorarlberger Fußballcup (bis 1959: Vorarlberger Landespokal; ab 1977 VfV-TOTO-Cup) ist einer von neun österreichischen Fußball-Pokalwettbewerben auf Verbandsebene und wird vom Vorarlberger Fußballverband ausgerichtet.
Der Landespokal stellte beginnend in den 1920er Jahren bis Ende der 1950er Jahre neben der Meisterschaft den Höhepunkt des Vorarlberger Fußballgeschehens dar und wurde nach der Integration der Vorarlberger Fußballvereine in das bundesweite Fußballgeschehen im Jahr 1959 eingestellt. Nach einer 17 Jahre währenden Unterbrechung wurde der Cup 1977 wieder eingeführt und wird seither unter Sponsorenschaft der Österreichische Lotterien GmbH als VfV-TOTO-Cup (auch Vorarlberger TOTO-Cup) jährlich ausgetragen.
Im Gegensatz zu den meisten anderen österreichischen Bundesländern wird in Vorarlberg seit einigen Saisonen auch der offizielle Titel eines Landescupsiegers im Frauenfußball vergeben. Der Titelverteidiger im Frauencup ist der Zweitligist SC Bregenz.
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[Bearbeiten] Aktueller Modus
[Bearbeiten] Herren
Teilnahmeberechtigt sind seit der Wiedereinführung alle in der Regionalliga West sowie den Vorarlberger Meisterschaften tätigen Amateurvereine des Bundeslandes. Profivereine aus der Bundesliga und der Ersten Liga sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
In der Vorrunde treten die Klubs der 3. und 4. Landesklasse gegeneinander an, wobei von den 27 Vereinen fünf ein Freilos für die 1. Hauptrunde bekommen. Zu den 16 Vereinen aus den beiden letzten Spielklassen stoßen in der 1. Hauptrunde 28 Klubs der 1. und 2. Landesklasse. Zu den Siegern aus diesen Partien kommen in der 2. Hauptrunde die Vertreter der Landesliga und der Vorarlbergliga. Die Spitzenvereine der Regionalliga West steigen erst in der 3. Hauptrunde in den Bewerb ein. Bis einschließlich der 4. Runde (Achtelfinale) haben unterklassige Vereine generell Heimrecht. Die beiden Finalisten erhalten die Berechtigung zur Teilnahme am nächstjährigen ÖFB-Cup.
[Bearbeiten] Damen
Der Landescup der Damen wird über drei Runden (einschließlich dem Finale) ausgetragen. Teilnahmeberechtigt sind die fünf in der 2. Frauenliga West engagierten Vereine, wobei der Titelverteidiger der letzten Saison, SC Bregenz, mittels Freilos in die zweite Runde aufsteigt.
[Bearbeiten] Aktuelle Saison
[Bearbeiten] Herren
In der aktuellen Saison 2006/07 wurden bisher die Spiele bis zum Achtelfinale ausgetragen. Zwei Vereine, FC Mäder und FC Andelsbuch, qualifizierten sich nach Siegen über SK Brederis und SC Göfis bereits für das Viertelfinale, dessen Spiele für den 25. April 2007 angesetzt sind. Die restlichen Begegnungen im Achtelfinale werden am 26. Oktober 2006, dem österreichischen Nationalfeiertag, ausgetragen.
Die noch ausstehenden Paarungen für das Achtelfinale des laufenden Wettbewerbs lauten:
- TSV Altenstadt – FC Sulzberg
- Dornbirner SV – FC Blau-Weiß Feldkirch
- FC Lustenau 07 Amateure – SC Bregenz
- SK Meiningen – SC Rheindorf Altach Amateure
- FC Wolfurt – FC Höchst
- FC Lauterach – FC Hard
[Bearbeiten] Damen
Im laufenden Wettbewerb befinden sich nach der ersten Runde noch die Vereine SC Bregenz, FC Lingenau, FC Koblach und FC Nüziders.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Die erste Austragungsserie bis 1959
Die erste Austragung des Landescups fand 1926, vier Jahre nach der Gründung des Vorarlberger Fußballverbands, statt. Premierensieger wurde der FC Lustenau 07, der als einziger Verein für den Bewerb meldete, mit einem Sieg über seine eigene B-Mannschaft. Da es in Vorarlberg in den 1920er Jahren nur sehr wenige Fußballvereine gab und sich diese damals vorwiegend im Rahmen der "Bodensee-Fußball-Vereinigung" mit Klubs aus Deutschland und der Schweiz maßen, sowie von 1930 bis 1933 Meisterschaftsspiele mit den beiden Nachbarländern in der "Bodensee-Kreisliga" austrugen, stieß der Pokal anfangs nur auf geringes Interesse. Im Zuge der politischen Veränderungen durch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde 1938 der Vorarlberger Fußballverband aufgelöst und der Landescup eingestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg organisierte der "Vorarlberger Sportverband" noch für die Saison 1945/46 die Austragung einer Meisterschaft und des Landescups, im Jahr darauf übernahm der wiedergegründete Vorarlberger Fußballverband die Organisation des Pokalwettbewerbes.
In den Jahren darauf erlebte der Vorarlberger Landespokal seine Hochblüte. Die Spiele erfreuten sich großem Interesse seitens des Publikums und der Titel war bei den Vereinen hoch begehrt. Mit der Einführung der zweitklassigen Regionalliga und dem damit gegebenen Aufstiegsrecht des Meisters in die Staatsliga erfolgte ab 1960 die endgültige Eingliederung Vorarlbergs in den gesamtösterreichischen Fußball und einhergehend damit die Einstellung des Landescups.
[Bearbeiten] Wiedereinführung im Jahr 1976
1976 führte der Verband den Pokalwettbewerb auf Drängen vieler Vereinsverantwortlicher, vor allem kleinerer Klubs, wieder ein. Als Sponsor konnte dafür bereits im Jahr der Wiedereinführung die Österreichische Lotterien GmbH gewonnen werden, die dem Landescup seitdem auch den Namen VfV-TOTO-Cup gibt. Anders als während der ersten Austragungsserie sind seit der Wiedereinführung die Spitzenvereine des Bundeslandes aufgrund ihres mittlerweile erfolgten Wandels zum Professionalismus nicht mehr teilnahmeberechtigt.
[Bearbeiten] Finalspiele 1926 bis 2006
Saison | Pokalsieger | Finalist | Resultat | Anmerkungen | |
---|---|---|---|---|---|
1925 | FC Lustenau 07 | FC Lustenau 07 II | 6:3 | ||
1926 | nicht ausgetragen | ||||
1927 | FC Lustenau 07 | ||||
1928 | FC Bregenz | ||||
1929 - 1932 | nicht ausgetragen | ||||
1933 | FC Dornbirn 1913 | FA Turnerbund Lustenau | 5:1 | ||
1934 | FC Lustenau 07 | FC Lustenau 07 II | 3:0 | ||
1935 | FC Lustenau 07 | FA Turnerbund Lustenau | 4:2 | ||
1936 | SC Austria Lustenau | Garnisons-SpVgg Bregenz | 6:2 | ||
1937 | FC Dornbirn 1913 | FC Bregenz | 2:1 | ||
1938 | FC Lustenau 07 | FC Lustenau 07 II | Sieg Lustenau I (Resultat unbekannt) | ||
1939 - 1945 | nicht ausgetragen | ||||
1946 | SC Rapid Lustenau | SC Schwarz-Weiß Bregenz | 3:0 | ||
1947 | FC Blau-Weiß Feldkirch | SC Rapid Lustenau | 3:1 | ||
1948 | SC Admira Dornbirn | FC Lustenau 07 | 6:1 | ||
1949 | SC Austria Lustenau | FC Dornbirn 1913 | 3:0 | ||
1950 | SC Schwarz-Weiß Bregenz | FC Blau-Weiß Feldkirch | 2:1 | ||
1951 | SC Austria Lustenau | FC Blau-Weiß Feldkirch | 3:2 | ||
1952 | FC Dornbirn 1913 | SC Austria Lustenau | 2:0 | ||
1953 | FC Kennelbach | SC Schwarz-Weiß Bregenz | 3:2 | ||
1954 1957 | nicht ausgetragen | ||||
1958 | SC Austria Lustenau | FC Dornbirn 1913 | 1:0 | ||
1959 | FC Dornbirn 1913 | SC Austria Lustenau | 4:1 | ||
1960 - 1976 | nicht ausgetragen | ||||
1977 | FC Rätia Bludenz | SV Ludesch | 10:0 | ||
1978 -1979 | unbekannt | ||||
1980 | SC Austria Lustenau | FC Rot-Weiß Rankweil | 2:1 | ||
1981 | IG Dornbirn/Bregenz | FC Rot-Weiß Rankweil | 1:0 | Lizenz Dornbirn | |
1982 | FC Dornbirn 1913 | ||||
1983 - 1986 | unbekannt | ||||
1987 | SC Rheindorf Altach | VfB Hohenems | 3:1 | ||
1988 | SC Rheindorf Altach | ||||
1989 | VfB Hohenems | FC Koblach | 4:2 | ||
1990 | FC Wolfurt | ||||
1991 | VfB Hohenems | FC Hard | 1:0 | ||
1992 | SC Schwarz-Weiß Bregenz | FC Rot-Weiß Rankweil | 2:0 | ||
1993 | SC Rheindorf Altach | ||||
1994 | FC Lustenau 07 | ||||
1995 | FC Koblach | FC Lauterach | 5:0 | ||
1996 | VfB Hohenems | FC Rot-Weiß Rankweil | 1:0 | ||
1997 | FC Lauterach | FC Dornbirn 1913 | |||
1998 | FC Hard | SC Röthis | 2:1 | ||
1999 | unbekannt | ||||
2000 | FC Lustenau 07 | FC Nenzing | 2:1 | ||
2001 | FC Lustenau 07 | SC Rheindorf Altach | |||
2002 | SC Rheindorf Altach | SV Ludesch | |||
2003 | SC Rheindorf Altach | SC Admira Dornbirn | 2:0 | ||
2004 | VfB Hohenems | FC Hard | 4:0 | ||
2005 | FC Koblach | FC Lustenau 07 | 2:1 | ||
2006 | FC Rot-Weiß Rankweil | FC Wolfurt | 0:0; 4:2 n. E. |
[Bearbeiten] Titelverteilung
[Bearbeiten] Herren
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[Bearbeiten] Damen
1 Pokalsieg:
-
- SC Bregenz (2006)
- SC Schwarz-Weiß Bregenz (2005)
[Bearbeiten] Weblinks
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