Wadi Tharthar
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Der Wadi Tharthar, der im Irak Buhayrat ath Tharthar genannt wird (auch Wadi Ath-Tharthar, Samarra-Tharthar), ist ein künstlicher See etwa 120 Kilometer nordwestlich von Bagdad. Er liegt zwischen Euphrat und Tigris in einer natürlichen Senke. Mit Hilfe eines Staudammes in Samarra kann bei Hochwasser Wasser aus dem Tigris in den Wadi übergeleitet werden, um die Städte am Unterlauf, unter anderem Bagdad, vor Hochwasser zu schützen.
Die Überleitung wurde in den 1950er Jahren gebaut. Unter anderem war 1953 die deutsche Baufirma Züblin am Bau beteiligt. Seit 1985 kann auch Wasser vom Euphrat übergeleitet werden.
Die Fläche des 100 km langen Sees, der der größte im Irak ist, umfasst zwischen 2000 und 2500 km²; der Speicherinhalt wird mit 72.800 bis 75.000 Millionen Kubikmeter angegeben. Vorher war hier ein kleinerer See, dessen Wasserstand je nach den Zuflüssen aus dem Norden schwankte. Neben dem Hochwasserschutz dient die Wasserüberleitung auch der Bewässerung für die Landwirtschaft. Der See ist tief und enthält wenig Nährstoffe. Es gibt hier wenig natürliche Vegetation, nur Büsche und vereinzelt Ziziphus-Bäume. Als Stausee ist der Wadi Tharthar einer der größten der Erde.
Siehe auch:
[Bearbeiten] Literatur
- Horst Scharfenberg: Projekt Wadi Tharthar, Ingenieure bändigen den Tigris, Thienemann 1958
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 34° 32' 13 N, 43° 4' 55 O