Wagram
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Der Wagram ist ein bis zu 40 Meter hoher Höhenzug in Niederösterreich. Er liegt beiderseits der Donau und erstreckt sich von Krems nach Osten. Südlich der Donau, wo er sich etwa bis über Traismauer (siehe auch: Wagram ob der Traisen, St.Pölten-Wagram) erstreckt, ist er weniger stark ausgeprägt als nördlich der Donau. Der Wagram die Umrahmung des Tullnerfeldes, von dem er steil ansteigt, um oben in ein sanft welliges Gebiet überzugehen. Weiter östlich bei Deutsch-Wagram, dem Ort der Schlacht bei Wagram, oder Gänserndorf ist der Wagram weniger ausgeprägt, aber dennoch deutlich erkennbar.
Während des Tertiärs war das Donaubecken um Wien ein Meer, das seine Ausläufer bis Eggenburg hatte (Eggenburger Bucht). An den Abhängen des Wagrams findet man daher Meeressande (mit Muscheln), er ist also ein vorzeitlicher Meeresstrand. Darüber ist der Wagram mit einer Schicht aus Donauschotter überzogen, auf der schließlich der rezente Boden liegt. Der kleine Wagram teilt das Marchfeld geologisch in die Prater- und Gänserndorfer Terrasse.
Aufgrund der sanften touristischen Nutzung und des milden Klimas, in dem Trauben, Marillen und Kirschen vorzüglich gedeihen, gilt der Wagram als der Piedmont Österreichs. Besonders der Kirschbaum ist weit verbreitet und symbolhaft für den Wagram.
Orte wie Kirchberg am Wagram, Stetteldorf am Wagram, Fels am Wagram, Feuersbrunn sind an solchen Geländekanten situiert.
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[Bearbeiten] Entstehung
Der Wagram entstand zunächst durch Meeresablagerungen und später durch eiszeitliche Erosions- und Ablagerungsprozesse: Das Tullnerfeld war einst von Mäandern der Donau durchzogen, die Schotter und Sande aus den Alpen Richtung Wiener Becken transportierte - man kann sich das Tullnerfeld als weite Schotterfläche vorstellen. Die "Wagramkante" entstand durch Ablagerung des aus dieser Schotterfläche ausgeblasenen Flugsandes auf der früher als Steilküste der Thethys und Parathethys ausgebildeten Kante.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Wagram wurde im 11. Jahrhundert von Passau besiedelt. In der Folge wurde die keltische Bevölkerung christianisiert und durch den Zuzug von Bayern verbreitete sich die deutsche Sprache, keltische Bezeichnungen und Flurnamen haben sich aber dennoch bis heute gehalten. Genauso wurden die keltischen Kult- und Kraftplätze in das christliche Inventar übernommen, beispielsweise entdecke man bei der Kapelle am Sachsengang das Fundament einer keltischen Steinpyramide.
Größere Ansiedlungen gibt es überwiegend am Wagram, wie auch der Zusatz im Ortsnamen (Kirchberg am Wagram, Feuersbrunn am Wagram, Königsbrunn am Wagram) andeutet. Diese Siedlungen konnten sich aber nur in der Nähe von Quellen (z.B. Engelmannsbrunn) oder in Tälern (Ruppersthal, Ottenthal, Thürnthal) entwickeln, da der Wagram im Sommer eher trocken ist. Bei Fels am Wagram tritt das felsige Grundgebirge des Wagrams zu Tage, was den trockenen Chrarakter des Wagrams und der angebauten Weine nochmals unterstreicht. Auch in den Flurmamen (Steinagrund, Felsenthal) spieglen sich diese Gegebenheiten wieder.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Das Agrar-und Lebensmittel-System ist mit insgesamt 15% an der regionalen Wertschöpfung beteiligt und trägt mit mehr als 1.000 Mitarbeitern rund 20% zur Beschäftigungslage bei: allein in der Landwirtschaft arbeiten circa 900 Menschen. Diese arbeiten überwiegend in den zahlreichen Weinbaubetrieben, im Obstbau oder in der Fischzucht. Im Bereich der Industrie zählt die Region etwa 1300 Beschäftigte, was durch das Vorhandensein kleiner und mittelständischer Betriebe ermöglicht wird, die in punkto Logistik, Marketing, Forschung und Entwicklung nicht selten gemeinsam agieren. Vom Tourismus und der Kulturwirtschaft getragen, bildet der Dienstleistungssektor mit rund 2000 Beschäftigten das Herzstück der Wirtschaft am Wagram. Besonders ins Gewicht fällt dabei aber der Weinbau.
[Bearbeiten] Tourismus
Die kleinräumigen Strukturen des Wagram bieten ideale Voraussetzungen für Tourismus: Zwölf Radrouten und zahlreiche Reit- und Wanderwege führen quer durch das Land, man frönt der Fischerei und die Donauarme bei Altenwörth laden zum Baden ein. Ausserdem ist der Verleih von Fahrrädern möglich. Eingebettet in die großen Tourismusregionen wie der Wachau, Wien und des Kamptals entwickeln sich die Strukturen des Fremdenverkehrs mit gebotener Gelassenheit. Nichts fürchten die Menschen am Wagram mehr als sintflutartige Besucherströme, die sich über Ihr Land ergießen und ihm die Beschaulichkeit nehmen könnten. Alles soll sich vorsichtig entwickeln, kontinuierlich, mit Herz und Hirn. Neue Impulse erhofft man sich vom vierspurigen Ausbau der Schnellstraße S5.
Neben Sport und Erholung, Weingenuß und Seminartourismus spielt auch der Kultur- und Bildungstourismus eine nicht unbedeutende Rolle. Die Region empfiehlt sich aber auch als Destination für Individualisten, für jene, die abseits der ausgetretenen Pfade die Schönheit im kleinen suchen wollen. Ein Erlebnis aus Entschleunigung und Staunen, genauso wie Schweiß und Geschwindigkeit - der Wagram bietet jedem etwas. Bemerkenswert sind auch die historischen Ortskerne, die sich in Gösing am Wagram und in Bierbaum am Kleebühel erhalten haben.
[Bearbeiten] Weinbau
Bekannt ist der Wagram vor allem durch den Wein. Heute ist der Wagram Teil des großen Weinbaugebietes Donauland. Seine südliche Hangrichtung bietet zwar viel Sonne, aufgrund der Kleinräumigkeit und Steilheit sind die Lagen am Wagram aber nur schwer maschinell bearbeitbar. Nicht wenige Flächen liegen daher brach. Weinorte sind Stetteldorf am Wagram, Gösing, Großriedenthal, Ruppersthal und Feuersbrunn. Zwei Drittel der Rebfläche sind mit der Sorte Grünen Veltliner bestockt. Den Übergang ins Kamptal bildet Langenlois.
Der Wagramer Weinbau behauptet sich gegen die qualitativ ebenfalls hervorragenden Wein in der Wachau, das Kamptal das Weinviertel, wo mit der Marke DAC kontrollierte Qualitätsweine vertrieben werden und zunehmend auch durch das Traisental. Wichtige Impulse zur Erhaltung der Eigenständigkeit gehen von den einheimischen Winzern Hans Diwald, Alfred Paradeiser und Karl Fritsch aus.
Siehe auch den Artikel Weinbau in Österreich.
[Bearbeiten] Kultur
Kulturelle Zentren des Wagrams sind Kirchberg am Wagram, Stetteldorf am Wagram und das Heiss'n Haus in Gösing sowie das renovierungsbedürftige Schloss Thürnthal bei Fels, in dem laufend Ausstellungen, Konzerte und Märkte stattfinden.