Weil der Stadt-Schafhausen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schafhausen ist ein Ortsteil von Weil der Stadt im Landkreis Böblingen, Regierungsbezirk Stuttgart im deutschen Bundesland Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Koordinaten: 48° 44' N, 08° 54' O Schafhausen liegt 25 km westlich von Stuttgart im Heckengäu, einer Übergangslandschaft zwischen Neckarraum und nördlichem Schwarzwald in einer Höhe von 406 m ü. NN. Durch Schafhausen fließt die Würm.
[Bearbeiten] Geologie und Flora
Die Flurböden bestehen aus Muschelkalk und Lehm und sind zumeist steinig. Charakteristisch ist der Bewuchs der hügeligen Landschaft mit Schlehenhecken, ansonsten herrschen Kiefern/ Fichtengehölze und -wälder sowie Felder vor, vereinzelt gibt es Streuobstwiesen.
[Bearbeiten] Geschichte
Schafhausen wurde, wie die Ortsnamensendung auf -hausen nahelegt, vermutlich im 8. Jahrhundert gegründet und geht wohl auf die Schafhaltung einer karolingischen Gutshaltung zurück. Schafhausen hieß im 12. Jahrhundert "Scafhusen". Älteste Besitzer waren die Grafen von Calw und die Herren von Beutelsbach. Dann gehörte Schafhausen im frühen 15. Jahrhundert den Markgrafen von Baden, anschließend den Herren von Gemmingen, welche das Dorf an Württemberg verkauften. Dieses veräußerte Schafhausen 1468 an das bereits hier begüterte Kloster Hirsau, mit dem es durch die Reformation wieder an Württemberg gelangte. 1534 wurde Schafhausen im Zuge der Reformation evangelisch. Da 1634 im Dreißigjährigen Krieg ein Teil des Ortes mit Kirche niederbrannte, sind im historischen Ortskern nur noch Bauten der Barockzeit zu finden.
1801 wurde die neue Zehntscheune errichtet, es wurde bereits 1854 infolge der Zehntablösung an Privatleute verkauft. 1807 kam das Klosteramt Hirsau, im Zuge der Auflösung der Klosterämter, zum Oberamt Calw und damit auch Schafhausen. 1872 erhielt Schafhausen mit der Fertigstellung der Schwarzwaldbahn Anschluss an das württembergische Eisenbahnnetz. 1938 kam Schafhausen zum Landkreis Leonberg. Mit der Auflösung des Landkreises Leonberg zum 1. Januar 1973 kam Schafhausen zum Landkreis Böblingen. Am 1. August wurde Schafhausen zu Weil der Stadt eingemeindet.
Schafhausen erhielt 1953 eine Grundschule, die 1999 renoviert wurde und gleichzeitig den Namen 'Schule am Schafberg' erhielt. 1960 wurde eine Turn- und Festhalle gebaut, die 2004/2005 renoviert wurde. Anfang der 1990er Jahre kam die Stubenberghalle als örtliche Turn- und Sporthalle hinzu. Außerdem gibt es noch einen Kindergarten.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1653 | 91 |
1661 | 129 |
1678 | 192 |
1768 | 378 |
1797 | 558 |
1829 | 735 |
1905 | 611 |
1919 | 604 |
1980 | 1794 |
2006 | 2077 |
(30.04.06) |
[Bearbeiten] Religion
Schafhausen ist seit der Reformation durchweg protestantisch geprägt. Bis heute leben nur wenige Katholiken in Schafhausen.
[Bearbeiten] Cyriakuskirche
Sie erhielt ihren Namen nach dem Heiligen Cyriakus, der im 3. Jahrhundert unter Kaiser Diocletian lebte und dessen Tochter heilte. Später wurde er von Kaiser Maximilian im Zuge der Christenverfolgung hingerichtet.
Die Kirche ist erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt worden. Im Jahre 1534 wurde die Kirche protestantisch. Aus Dätzingen, Döffingen und Weil der Stadt kommen die Gläubigen nun nach Schafhausen. Deshalb musste die Kirche 1585 von Hanz Decker erweitert werden.
Im dreißigjährigen Krieg (1634) brannte sie bis auf wenige noch sichtbare Mauerreste ab, und musste bis 1661 wieder aufgebaut werden. 1957 renovierte man die Kirche, wie man sie heute sieht.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister: Hans-Josef Straub (SPD)
[Bearbeiten] Wappen
Auf dem Wappen ist ein Schaf mit Bischofstab auf grünem Grund zu sehen, dies soll auf die jahrhundertealte Tradition der Schafzucht verweisen. Der Bischofstab erinnert daran, dass Schafhausen einst dem Kloster Hirsau gehörte.
[Bearbeiten] Gemeinderat
Schafhausen stellt im Gemeinderat von Weil der Stadt mindestens drei Gemeinderäte, derzeit sind jedoch aufgrund eines Überhangmandates vier Schafhausener im Gemeinderat vertreten.
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG | 32,0 % | +1,0 | 9 Sitze | +1 |
CDU | 29,0 % | -3,0 | 9 Sitze | ±0 |
SPD | 17,3 % | -3,2 | 5 Sitze | ±0 |
Die Grünen | 15,0 % | +4,9 | 4 Sitze | +2 |
FDP/DVP | 6,7 % | +0,3 | 2 Sitze | +1 |
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Cyriakuskirche mit Pfarrhaus
- Zehntscheuer, erbaut 1801
- Bahnhof der Württembergischen Schwarzwaldbahn
- Rathaus
- Schäferbrunnen
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
- Drei Linden