Schwarzwaldbahn (Württemberg)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
KBS 790.6: Stationen und Bauwerke | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
KBS 790.6: Württembergische Schwarzwaldbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Württembergische Schwarzwaldbahn ist eine Eisenbahnstrecke von Stuttgart nach Calw, die 1872 eröffnet wurde. Der Abschnitt Weil der Stadt–Calw wurde 1983 im Personen- und 1988 im Güterverkehr stillgelegt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der Entschluss zum Bau der württembergischen Schwarzwaldbahn von Stuttgart über Leonberg und Weil der Stadt nach Calw wurde 1868 im württembergischen Landtag getroffen. Planung und Bau der Strecke wurden durch Carl Julius Abel geleitet. Die gesamte Strecke war für den zweigleisigen Betrieb ausgelegt worden, d. h. alle damals gebauten Brückenköpfe und Tunnel sind breit genug für zwei nebeneinanderverlaufende Gleise. Jedoch wurde anfangs nur ein Gleis verlegt. Nur von Stuttgart bis Renningen (seit 2003 bis Malmsheim) und von Calw nach Althengstett wurde auch ein zweites Gleis verlegt. Der Streckenabschnitt von Zuffenhausen nach Ditzingen wurde 1868 fertiggestellt, ein Jahr später war die Strecke bis Weil der Stadt vollendet. Der letzte Abschnitt bis Calw wurde erst 1872 fertiggestellt. Der Abschnitt von Stuttgart bis Weil der Stadt wurde bis 1940 elektrifiziert, und seit 1978 ist dieser Abschnitt Teil der S-Bahn Stuttgart. Die Strecke von Weil der Stadt nach Calw diente als Zubringer der S-Bahn, auf dem anfangs noch Dampflokomotiven zum Einsatz kamen, seit 1953 wurden dann auch dieselgetriebene Triebwagen verwendet. 1983 wurde der Personenverkehr auf der Strecke Weil der Stadt–Calw eingestellt, 1988 wurde der Güterverkehr ebenfalls eingestellt. Im Oktober 2003 wurde zwischen Renningen und Malmsheim ein zweites Gleis in Betrieb genommen. Dies ermöglichte der S-Bahn einen gestreckteren, aber stabileren, Fahrplan, wobei sich die Zugkreuzungen von Weil der Stadt nach Malmsheim verschoben.
[Bearbeiten] Heute
Sämtliche Anlagen, wie Bahnhöfe und Stellwerke der Schwarzwaldbahn, stehen heute unter Denkmalschutz. Der Abschnitt Stuttgart–Weil der Stadt ist heute als S6 Teil des Stuttgarter S-Bahn-Netzes. Der Abschnitt Weil der Stadt–Calw ist nicht stillgelegt, jedoch seit 1983 im Personen- und 1988 im Güterverkehr außer Betrieb. Es besteht eine Konzession als Bahnstrecke des Landkreises Calw, der die Strecke 1994 gekauft hat. Eine Reaktivierung für den Personenverkehr ist geplant. Für diese Reaktivierung setzen sich die Landkreise Calw (als heutiger Eigentümer der Strecke von Calw nach Weil der Stadt) und Böblingen ein, sowie bereits seit 1987 die Bürgerinitiative "Verein Württembergischen Schwarzwaldbahn Calw - Weil der Stadt e.V." (WSB, siehe ersten Weblink). Verschiedene Gutachten im Auftrag des Landkreises Calw (Machbarkeitsstudie, Kosten-Nutzen-Analyse, Folgekostenrechnung) fielen positiv aus. Damit das Projekt beim Land Baden-Württemberg eher Berücksichtigung findet, ist der Kreis Calw bestrebt, den Nutzen-Kosten-Faktor des Vorhabens weiter zu verbessern.
[Bearbeiten] Trivia
- Hermann Hesse nimmt in verschiedenen seiner Werke Bezug auf die Schwarzwaldbahn und deren beeindruckende Bahndämme in Calw. Der Damm in einer Schleife bei Hirsau war mit einer Höhe von 64 Metern der damals höchste Bahndamm Europas[1].
- Bevor die Stadt Stuttgart ein Kanalisationssystem erhielt wurden die Fäkalien mittels Kesselwagen über die Schwarzwaldbahn an die Bauern entlang der Strecke als Dünger verteilt.
- Während des Zweiten Weltkrieges existierte vom Bahnhof Renningen ein Anschlussgleis zum Militärflugplatz Malmsheim. Das Gleis befindet sich heute noch im Gelände östlich der Renninger Nordrandstraße sowie vor den Flugplatzgebäuden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Rieber, Eberhard: Die Württembergische Schwarzwaldbahn (Stuttgart–Calw) ISBN 3-928980-11-4
[Bearbeiten] Weblinks
- Württembergische Schwarzwaldbahn
- Bilder
- Homepage von Dirk Jahnke
- Kursbuch der Deutschen Reichsbahn von 1944/45 – Verkehr Württembergische Schwarzwaldbahn