Willibald Beyschlag
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Willibald Beyschlag (* 5. September 1823 in Frankfurt am Main; † 25. November 1900 in Halle (Saale)) war ein deutscher, evangelisch-lutherischer Theologe und von 1860 bis 1900 ordentlicher Professor für Praktische Theologie und Neues Testament an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Beyschlag studierte in Berlin und Bonn. Während seiner Bonner Studienzeit gehörte er dem Maikäferbund an. Ab 1851 arbeitete er als evangelischer Pfarrer in Trier, einer vom Katholizismus dominierten Kirche. Er selbst erlebte zahlreiche Diskriminierungen der Protestanten, wie zum Beispiel, dass diese sich in der Selbstmörderecke des Friedhofs begraben lassen mussten, die ihn zu einer ersten öffentlichen Schritt veranlassten. Darin schrieb er Wir lieben die Katholiken, aber wir hassen den Katholizismus als das kunstvollste und eben darum machtvollste Gewebe von Wahrheit und Lüge, Gottesreich und Weltfürstentum, welches die Geschichte der Menschheit je hervorgebracht hat. Beyschlag wurde daraufhin angeklagt, aber im Berufungsverfahren freigesprochen. Nach seiner Zeit in Trier wurde er von 1856 bis 1860 Hofprediger von Großherzog Friedrich I. von Baden.
Auch nach seiner Berufung nach Halle kritisierte er die preußische Kirchenpolitik als zu katholizismusfreundlich und setzte sich für eine Vereinigung zwischen Lutheranern und Reformierten ein. Er führte ab 1862 den Gustav-Adolf-Verein in der Kirchenprovinz Sachsen, der protestantische Gemeinden in der Diaspora unterstützte. 1886 gründete er in Erfurt den Evangelischen Bund zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen. Beyschlags Grab ist auf dem Lautentius-Friedhof in Halle.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Willibald Beyschlag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie im Hallensischen Professorenkatalog
Personendaten | |
---|---|
NAME | Beyschlag, Willibald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe und Professor |
GEBURTSDATUM | 5. September 1823 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 25. November 1900 |
STERBEORT | Halle |