Z 2 Georg Thiele
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Schiffsdaten | ||
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Kiellegung: | 25. Oktober 1934 | |
Stapellauf (Schiffstaufe): | 18. August 1935 | |
Indienststellung: | 27. Februar 1937 | |
Bauwerft: | Deutsche Werke, Kiel | |
Besatzung: | 313-325 | |
Baukosten: | 13,7 Mio. Mio Reichsmark | |
Schwesterschiffe | ||
Z 1 Leberecht Maass | Z 3 Max Schultz | |
Z 4 Richard Beitzen | ||
Technische Daten | ||
Verdrängung: | offiziell: 2.232 ts Maximal: 3.156 ts |
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Länge: | über alles: 119,3 m KWL: 114 m |
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Breite: | 11,36 m | |
Tiefgang: | 3,82 m / 4,23 m maximal | |
Maschinenanlage: | 6 Dampfkessel Bauart Wagner-Deschimag; 2 Wagner-Dampfturbinen |
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Anzahl der Wellen: | 2 | |
Leistung an den Wellen: | 63.000 WPS (Wellenpferdestärke) | |
Höchstgeschwindigkeit: | 38,2 kn | |
Marschgeschwindigkeit: | 1900 sm bei 19 kn | |
Brennstoffvorrat: | maximal 715 t | |
Panzerung | ||
Maschinenraum: | 25 mm | |
Munitionskammern: | 35 mm | |
Geschützschilde: | Front: 40 mm Decken: 20 mm Seiten: 20 mm |
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Bewaffnung | ||
Seeziel: | 5 x 12,7 cm L/45 Tk C/34 in Einzellafetten |
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Flugabwehr: | 4 x 3,7 cm L/83 FlaMK C/30 in Doppellafetten C/30 6 - 2 cm L/65 FlaMK C/30 in Einzellafetten |
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Torpedorohre (Ø 53,3 cm): | 8 in zwei Vierlingssätzen mit insgesamt 12 Torpedos | |
Wasserbomben: | in vier Ablauframpen im Heck | |
Seeminen: | bis zu 60 | |
Sensorik | ||
1 GHG (Gruppen-Horchgerät) | 1 Atlas-Echolot | |
1 um 160° Schwenkbares Sonar | ||
Kommandanten | ||
Fregattenkapitän Hans Hartmann | 27. Februar 1937 bis 7. August 1938 | |
Fregattenkapitän von Pufendorf | 8. August 1938 bis 27. Oktober 1938 | |
Korvettenkapitän Max-Eckart Wolff | 30. Oktober 1938 bis 13. April 1940 |
Z 2 Georg Thiele war ein deutscher Zerstörer der Klasse Zerstörer 1934 im Zweiten Weltkrieg. Das Schiff war nach dem Befehlshaber der VII. Torpedoboot Flottille, Korvettenkapitän Georg Max Thiele, benannt, der im Oktober 1914 auf einer Minenunternehmung, bei der es zu einem Gefecht mit überlegenen britischen Streitkräften kam, beim Untergang seines Torpedobootes S 119 ums Leben kam.
[Bearbeiten] Geschichte
Beim Unternehmen Weserübung gehörte das Boot zu der Kampfgruppe, die unter dem Kommando von Kommodore Friedrich Bonte den Erzhafen Narvik einnahm. Der Zerstörer setzte am 9. April 1940 seine 200 Gebirgsjäger an der Erzpier im Hafen von Narvik ab, nachdem er sich durch Artilleriebeschuss an der Versenkung des norwegischen Küstenpanzerschiffes Norge beteiligt hatte, das zuvor schon von Z 11 Bernd von Arnim torpediert worden war und schnell sank.
Die zehn Zerstörer des deutschen Verbandes wurden zunächst überraschend bei sehr schlechtem Wetter am Morgen des 10. April 1940 von der britischen 2nd Destroyer Flotilla mit sechs H-Klasse Zerstörern unter Commodore Bernard Warburton-Lee im Hafen von Narvik angegriffen. Es gelang ihnen, das deutsche Flaggschiff Wilhelm Heidkamp und einen weiteren Zerstörer, die Anton Schmidt, zu versenken; dabei fand Kommodore Bonte den Tod. Die Bernd von Arnim und die Georg Thiele, aus dem Ballangen-Fjord kommend, griffen den britischen Verband an, und aus dem Herjangsfjord kamen gleichzeitig die drei Zerstörer Wolfgang Zenker, Erich Koellner und Erich Giese unter Fregattenkapitän Erich Bey zur Unterstützung. Dabei wurden die britischen Zerstörer HMS Hardy und HMS Hunter außer Gefecht gesetzt. Die Hardy wurde brennend von ihrer Besatzung am Fjordfufer auf Grund gesetzt, während die Hunter nach einem Torpedotreffer sank. Der britische Verband zog sich daraufhin zurück, fügte allerdings der Georg Thiele beim Ablaufen noch erheblichen Schaden durch sieben Artillerietreffer zu.
Der Endkampf fand am 13. April 1940 statt, als ein britischer Verband, bestehend aus neun Zerstörern und dem Schlachtschiff HMS Warspite vor Narvik erschien. Die verbliebenen deutschen Zerstörer verschossen ihre Munition und waren gezwungen, sich selbst zu versenken. So auch die Georg Thiele, die mit einem der letzten Torpedos noch einen Treffer auf dem britischen Zerstörer HMS Eskimo erzielte und dessen Bugpartie zerstörte. Die Georg Thiele wurde anschließend am Südufer des Rombaksbotten auf einen Felsen gesetzt; gleichzeitig wurde die Sprengung eingeleitet. Brände brachen auf der ganzen Länge des Schiffes aus, auch durch den fortdauernden Beschuss der britischen Einheiten. In der Nacht brach das Achterschiff ab. 27 Mann der Besatzung starben bei den Kämpfen.
Der Bug des Zerstörers liegt heute noch an der selben Stelle und kann auch betaucht werden. Die Schiffsglocke des Bootes befindet sich heute zur Besichtigung im Narvik War Museum.