Zanabazar
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Öndör Gegeen Zanabazar (mongolisch өндөр гэгээн Занабазар; * 1635 † 1723) war der erste sogenannte Jebtsundamba Khutukhtu (tibetisch) oder Dschawzandamba Chutagt (mongolisch Жавзандамба хутагт), der „gelbe Pontifex der Mongolen“. Er ist eine der großen historischen Figuren im mongolischen Buddhismus. Als Sohn von Tushetu Khan Gambodorji (1594-1655), einem von drei territorialen Khans der Chalcha-Mongolen, wurde für Zanabazar noch vor seiner Geburt prophezeit, dass er der zukünftige Führer der Chalcha sein werde
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[Bearbeiten] Kindheit und Jugend
Der Überlieferung zufolge wurde bereits die frühe Kindheit Zanabazars von wundersamen Begebenheiten begleitet, und so gab man ihm im Alter von fünf Jahren den Namen „Öndör Gegeen“, was „Großer Erleuchteter“ bedeutet. Nachdem er von einem Wahrsager untersucht worden war, befand man, dass sein Körper alle Merkmale eines Buddha aufweise. Zanabazar wurde daraufhin während eines großen Treffens der Sieben Banner der Chalcha als Lebendiger Buddha und religiöses Oberhaupt der Gelug-Tradition inthronisiert. Nachdem er bis 1649 in der Mongolei erzogen worden war, sandte man ihn nach Lhasa, um ihm dort eine tibetische Erziehung sowohl unter dem Dalai als auch dem Panchen Lama zu ermöglichen; dazu gehörten auch höhere Ordinationen durch den Dalai Lama, der ihm im Alter von 15 Jahren den Titel „Jebtsundamba“ verlieh.
[Bearbeiten] Gelehrter und Bildhauer
Zanabazar wurde nach seiner Rückkehr aus Tibet als herausragender Gelehrter und Bildhauer bekannt, und man sagte ihm nach, er verfüge in Ergänzung zu seinem feinen Intellekt über magische Kräfte. Zahlreiche Klöster und Schulen wurden nach seiner Rückkehr aus Tibet gegründet. Mit Zanabazars religiösen Werken, Lehren und Gebetsliedern hielt der Lamaismus Einzug in die Mongolei. Viele seiner Werke sind noch heute in Gebrauch.
Er ist vor allem auch durch seine herausragende Bildhauerkunst bekannt geworden, darunter die Portraits der fünf Dhyana-Buddhas und die Skulpturen der 21 Taras. Er gilt als der größte buddhistische Bildhauer seiner Zeit. Im Westen nennt man ihn wegen der außergewöhnlichen Schönheit seiner Werke auch den „Michelangelo des Ostens“. Als erste und größte göttliche Inkarnation in der äußeren Mongolei wurde Zanabazar auch selbst zum Gegenstand zahlreicher Portraits in den Medien seiner Zeit, von demütigen Holzschnitten bis hin zu luxuriös vergoldeten Bronzen, deren bekannteste im Bogd Khan Museum in der mongolischen Hauptstadt ulaanbaatar zu bestaunen ist.
[Bearbeiten] Das Sojombo
1686 entwickelte Zanabazar die Sojombo-Schrift, eines aus einer ganzen Reihe von Schriftsystemen für die Mongolische Sprache. Sie basiert auf dem Lantsa-Devanagari und kann sowohl mongolisch, tibetisch als auch Sanskrit repräsentieren. Da es eher umständlich zu schreiben ist, setzte sich das Sojombo-Alphabet nicht als alltägliche Schrift durch. Sein Anfangssymbol ziert jedoch noch heute die Nationalflagge der Mongolei. Das Sojombo-Symbol repräsentiert die Geschichte, Tradition und Unabhängigkeit der Mongolen. Zanabazar verwendete es auch, um seine einfache Lehre zum Ausdruck zu bringen. Diese besagt, dass Ereignisse, die einer Person oder vielen widerfahren, immer ein direkter Effekt eigener Handlungen seien. Gemeint ist damit aber kein Determinismus, sondern das Gesetz des Karma bzw. das Gesetz von Ursache und Wirkung, womit das verantwortungsbewusste Handeln jedes einzelnen im Hinblick auf das Ganze und umgekehrt in den Fokus gerückt wird.
[Bearbeiten] Politische Ereignisse der Zeit
Einige Historiker haben Zanabazars enge Beziehung zu den Mandschu kritisiert, die die Mongolei während seiner Zeit besetzten. Der mongolische Historiker Khavkh weist jedoch darauf hin, dass Zanabazar keine andere Wahl hatte, als die Unterstützung der Mandschu zu akzeptieren. Er verweist auf historische Quellen, die zeigen, dass Russland zu jener Zeit sehr stark geworden war und die Mongolei Gefahr lief, von Burjatien angegriffen zu werden. Ebenso stark war der Einfluss der Mandschu-Dynastie. Der Mandschu Kaiser Enkh-Amgalan übte großen Druck auf Zanabazar aus, mit der Absicht, die Mongolei zum Mandschu-Territorium zu machen. Zanabazar jedoch widerstand diesem Druck und erreichte, dass die Mongolei ein unabhängiges Land blieb, wenn auch unter der Kontrolle der Mandschu. Damit spielte er die entscheidende Rolle dabei, die Mongolei vor einer Annexion durch eine der mächtigen Nationen der Zeit, also Russland, Burjatien oder China zu bewahren.
[Bearbeiten] Zanabazars Gemahlin
Zanabazar hatte der Legende nach eine Gemahlin, die als „Mädchenprinz“ bekannt ist und eine ebenso geschickte Bildhauerin wie er gewesen sein soll. Sie starb im Alter von 18 Jahren und ihre Asche wurde zum Druck von heiligen Büchern verwendet. Zanabazar soll seine Taras nach ihrem Vorbild angefertigt haben. Die weiße Tara zeigt sie als jugendliche Jungfrau, die grüne Tara als körperlich reife und sinnliche Frau in ihrem letzten Lebensjahr. Eine berühmte Legende berichtet darüber, wie sie durch eine eindrucksvolle Demonstration ihrer eigenen wundersamen Kräfte die Chalcha-Edelleute sprachlos machte, nachdem diese Zanabazar gescholten hatten, dass er als religiöses Oberhaupt mit einer Frau zusammenlebe: Der Überlieferung nach trat sie daraufhin vor diese hin und formte vor deren Augen mit bloßen Händen einen Klumpen heißer geschmolzener Bronze zu einer Buddha-Figur, ohne sich dabei zu verbrennen. Als sie starb, so sagt die Legende, überstand ihre rechte Hand die Kremation unversehrt.
[Bearbeiten] Ermordung
Zanabazar reiste 1723 auf Einladung von Nairav Tul Khan, dem damaligen Herrscher der Chin-Dynastie, nach Peking und wurde dort im „Gelben Kloster“ ermordet. Seine sterblichen Überreste wurden zunächst nach Ich-Churee gebracht, danach wurde er in einem Mausoleum im Kloster Amarbajasgalant bestattet. Dieses befindet sich am Fuße des Berges Burenchan in der Provinz Selenge und wurde noch zu Lebzeiten vom Mandschu-Kaiser Enkh-Amgalan zu Ehren Zanabazars gestiftet.
[Bearbeiten] Weblinks
- Kloster Amarbayasgalant - Zanabazars letzte Ruhestätte
- Soyombo - Mongolisches Alphabet
Personendaten | |
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NAME | Zanabazar |
ALTERNATIVNAMEN | Öndör Gegeen |
KURZBESCHREIBUNG | historische Figur im mongolischen Buddhismus |
GEBURTSDATUM | 1635 |
STERBEDATUM | 1723 |
STERBEORT | Peking |
Kategorien: Mongole | Bildhauer | Geboren 1635 | Gestorben 1723 | Mann