Černošín
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Černošín | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Tschechien | ||
Region: | Plzeňský kraj | ||
Bezirk: | Tachov | ||
Fläche: | 4220 ha | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 49° 48' N, 12° 53' O49° 48' N, 12° 53' O | ||
Höhe: | 500 m n.m. | ||
Einwohner: | 1122 (28. August 2006) | ||
Postleitzahl: | 349 01 - 349 58 | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Ortsteile: | 9 | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Miroslav Plincelner | ||
Adresse: | nám. 1. máje 62 349 58 Černošín |
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Website: | www.cernosin.cz |
Černošín (deutsch Tschernoschin) ist eine Stadt mit 1.097 Einwohnern (1. Januar 2004) in Tschechien. Sie liegt in 500 m ü.M. am Černošínský potok und gehört dem Okres Tachov an. Der Ort befindet sich 11 km nordwestlich von Stříbro an der Verbindungsstraße nach Planá.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Erstmals erwähnt wurde das einem Oldřich von Černošín gehörige Dorf 1290. Bereits aus dem Jahre 1155 findet sich in alten Dokumenten der Name Bernart von Černošín, gegen den wegen ungebührlichen Verhaltens ermittelt wurde. In Černošín ist seit 1384 eine Kirche nachweisbar, die 1445 zur Pfarrkirche erhoben wurde.
Ursprünglich war das Dorf zur Burg Wolffstein zugehörig und ging in den Besitz der Burgherren von Triebl über. Mit der Zusammenlegung der Herrschaften Triebl und Trpist durch die Schwanberger wurde es Teil der vereinigten Herrschaft. 1541 erfolgte die Stadterhebung. Ein Brand vernichtete 1611 die Kirche und große Teile der Stadt. Während des Dreißigjährigen Krieges fand am 16. August 1647 am Amselbach (Kosový potok) die Schlacht bei Triebl zwischen den kaiserlichen Truppen und den Schweden unter Carl Gustav Wrangel, die die Burg Triebl besetzt hatten, statt.
Johann Friedrich von Schwanberg verlieh dem Städtchen 1653 mehrere Privilegien, die 1756 durch Maria Theresia, 1783 durch Joseph II. und erneut 1794 durch Franz II. bestätigt wurden. 1682 wurde in Tschernoschin eine Poststation eingerichtet. 1713 brach die Pest in Tschernoschin aus. 1804 zerstörte ein erneuter Stadtbrand 84 Häuser, 1836 und 1899 brannten wiederum Teile des Städtchens ab. Die 1814 errichtete Chaussee von Mies nach Plan führte durch Tschernoschin. 1820 erfolgte der Bau einer Ziegelei. Tschernoschin hatte 1830 889 Einwohner und erhielt 1846 Stadtrechte. Zum Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Industriebetriebe. 1927 erfolgte der Anschluss an das Telegraphennetz und der Autobusverkehr führte in die Stadt. 1930 war die Einwohnerzahl auf 1.529 angestiegen, 1939 lebten 1.534 Menschen in der Stadt. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurden 1945 Tschechen und Slowaken angesiedelt. Im Oktober 2006 erhielt Černošín seine Stadtrechte zurück.
Im Jahre 1992 stellte die Schlossbrauerei Třebel ihre Produktion ein. Sie wurde wahrscheinlich 1627 durch die Schwanberger gegründet. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde in Triebl das „Schloßbräu am Wolfsberg“ gebraut und die Limonade „Wolfsbergperle“ hergestellt. Die Brauerei, die zur Brauerei der Grafen von Berchem-Heimhausen in Kuttenplan gehört hatte, wurde 1945 verstaatlicht. Bis zur Betriebseinstellung kam die tschechische Biermarke „Vlkovar“ aus Třebel.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Bedeutendstes Baudenkmal ist die St. Georgskirche. Das ab 1384 nachweisbare Gotteshaus auf dem Marktplatz erhielt zwischen 1711 und 1736 seine heutige barocke Gestalt. In Innern befinden sich Fresken von Wenzel Schmitt aus dem Jahre 1727.
Neben der Kirche steht die steinerne Bildsäule des hl. Johannes Nepomuk. Die 1732 entstandene Skulptur wurde in den Jahren 2001 und 2002 restauriert.
Der Brunnen auf dem unteren Markt entstand 1871. 1969 wurde er entfernt und nach 35 Jahren im Jahre 2004 restauriert und an alter Stelle wiederhergestellt. Eine gleichartige Anlage befand sich ebenfalls auf dem oberen Markt, diese ist jedoch nicht mehr erhalten.
Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die Reste dreier Burgen. Am zwei Kilometer westlich von Černošín gelegenen Vlčí hora (Wolfsberg) liegt die Ruine der Burg Volfštejn (Wolffstein). Auf einem Hügel ein Kilometer südwestlich des Ortsteils Krásné Údolí stand einst die Burg Schönthal, von der kaum noch Reste erhalten geblieben sind. Die gotische Burg Triebel wurde im Dreißjahrigen Krieg zerstört und anschließend zum Herrensitz der Schwanberger umgestaltet; nach der Verlegung der Herrschaft nach Trpist erfolgte eine Umnutzung als Wirtschaftshof und Schlossbrauerei.
Am Nordhang des 704 m hohen Vlčí hora steht das Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges. Das 1926 auf Initiative von Franz Richter errichtete Hochkreuz geriet nach 1945 in Vergessenheit. Durch die Witterung und vor allem nach vandalistischen Kraftakten war die Gedenkstätte stark geschädigt worden. Im Jahre 2002 wurde sie erneuert.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Černošín gehören die Ortsteile Krásné Údolí (Schönthal), Lažany (Losau), Lhota (Elhotten), Ostrovce (Ostrowitz), Pytlov (Pittlau), Třebel (Triebl), Víchov (Wikau) und Záhoří (Sahorsch).
[Bearbeiten] Städtepartnerschaft
Seit dem 30. März 1995 besteht eine Partnerschaft mit der deutschen Gemeinde Pullenreuth.
[Bearbeiten] Literatur
- 700 Jahre Stadt Tschernoschin. Zandt/Oberpfalz 1991.
[Bearbeiten] Weblinks
Benešovice (Beneschau) - Bezdružice (Weseritz) - Bor (Haid) - Brod nad Tichou (Bruck am Hammer) - Broumov (Promenhof) - Cebiv (Zebau) - Ctiboř (Stiebenreith) - Částkov (Schossenreith) - Černošín (Tschernoschin) - Dlouhý Újezd (Langendörflas) - Erpužice (Welperschitz) - Halže (Hals bei Tachau) - Horní Kozolupy (Ober Gosolup) - Hošťka (Hesselsdorf) - Chodová Planá (Kuttenplan) - Chodský Újezd (Heiligenkreuz) - Kladruby (Kladrau) - Kočov (Gottschau) - Kokašice (Kokaschitz) - Konstantinovy Lázně (Konstantinsbad) - Kostelec (Kostelzen) - Kšice (Kscheutz) - Lesná (Schönwald bei Tachau) - Lestkov (Leskau) - Lom u Tachova (Lohm bei Tachau) - Milíře (Tachauer Brand) - Obora (Thiergarten bei Tachau) - Olbramov (Wolfersdorf) - Ošelín (Oschelin) - Planá (Plan) - Prostiboř (Prostibor) - Přimda (Pfraumberg) - Rozvadov (Roßhaupt) - Skapce (Kapsch) - Staré Sedliště (Alt Zedlisch) - Staré Sedlo (Altsattel) - Stráž (Neustadtl bei Pfraumberg) - Stříbro (Mies) - Studánka (Schönbrunn bei Tachau) - Sulislav (Solislau) - Svojšín (Schweißing) - Sytno (Sittna) - Tachov (Tachau) - Tisová (Tissa) - Trpísty (Trpist) - Třemešné (Zemschen) - Únehle (Unola) - Vranov (Wranowa) - Zadní Chodov (Hinterkotten) - Záchlumí (Eisenhüttel) - Zhoř (Weshor)