8. Sinfonie (Haydn)
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Joseph Haydns Sinfonie Nr. 8 G-dur „Le soir“ (Der Abend) entstand zusammen mit den Nummern 6 „Le matin“ (Der Morgen) und 7 „Le midi“ (Der Mittag) im Jahr 1761. Mehr zur Entstehungsgeschichte s. unter „Le matin“.
[Bearbeiten] Besetzung
Flöte, 2 Oboen, Fagott, 2 Hörner in G und Streicher. Zwei Violinen, ein Cello, ein Kontrabass, Flöte und Fagott werden teilweise solistisch eingesetzt.
[Bearbeiten] Sätze
Der erste Satz (Allegro molto, G-dur) steht im 3/8-Takt und entspricht in seinem lebhaften, unbeschwerten Gigue-artigen Charakter eher den Finalsätzen anderer frühklassischer Sinfonien. Ein tänzerisches Thema wird von den Violinen vorgestellt und schulmäßig verarbeitet. Im Gegensatz zu den meisten Sätzen der Sinfonien 6 – 8 enthält dieser Satz kaum Soli; einzige Überraschung ist inmitten einer mehrtaktigen, unisono komponierten G-dur-Passage eine Fermate auf dem Ton Es.
Das folgende Andante (C-dur, 2/4-Takt) ist im Stil eines Concerto grosso instrumentiert. Zwei Soloviolinen und ein Solocello stehen den restlichen Streichern gegenüber. Die Solocellostimme wird häufig vom Fagott mitgespielt, was einen besonderen klanglichen Effekt ergibt.
Der Eindruck des robusten Menuetts (G-dur, 3/4-Takt) bestimmt die schreitende Basslinie. Im zweiten Teil folgt auf ein achttaktiges Tutti eine reizvolle achttaktige Passage nur für die Bläser, gefolgt von einem weiteren Tutti. Im Trio (C-dur) tritt wie in den Sinfonien 6 und 7 der Kontrabass solistisch auf.
Mit „La Tempestá“ (it. der Sturm) ist das Presto-Finale (G-dur, 6/8-Takt) betitelt; gelegentlich wird dieser Titel auch als Untertitel für die ganze Sinfonie verwendet. In ein flirrendes piano der ersten Solovioline fallen leise Viertel der Tuttiviolinen (Regentropfen?); die Figur wiederholt sich mit der zweiten Solovioline und dem Solocello, bevor die Flöte mit einem unverkennbaren Blitz – in großen Intervallen abwärts springende Staccatoachtel – das Gewitter einleitet. Eine Figur aus einem Viertel und vier Zweiunddreißigstelnoten, in verschiedenen Kombinationen vom einzelnen Soloinstrument bis zum vollen Orchester, zieht sich durch den ganzen Satz, nur unterbrochen von neuen Blitzen. Thematische Arbeit ist kaum zu erkennen; der Satz lebt ganz von der unmittelbaren, dramatischen Wirkung.
Siehe auch: Sinfonien Joseph Haydns