Andreas Urs Sommer
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Andreas Urs Sommer (* 14. Juli 1972 in Zofingen, Schweiz) ist ein Schweizer Philosoph, Numismatiker und Publizist.
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[Bearbeiten] Leben
Andreas Urs Sommer studierte Philosophie, Kirchen- und Dogmengeschichte sowie Deutsche Literaturwissenschaft an den Universitäten Basel, Göttingen und Freiburg. 1998 wurde er in Basel summa cum laude promoviert.
1996/97 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Frey-Grynaeischen Institut in Basel. 1998 erhielt er einen Lehrauftrag am Philosophischen Seminar der Universität Basel. In den Jahren 1998/99 war Sommer „Visiting Research Fellow“ an der Princeton University und von 1999 bis 2001 Forschungsstipendiat des Schweizerischen Nationalfonds für die wissenschaftliche Forschung an der Forschungs- und Studienstätte für Europäische Kulturgeschichte der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.
2000 wurde Sommer Wissenschaftlicher Assistent am Philosophischen Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, wechselte aber 2001 als „Visiting Fellow“ ans Institute of German Studies, School for Advanced Study der University of London. Wiederum in Greifswald habilitierte er sich 2004 mit der Arbeit Sinnstiftung durch Geschichte? Zur Genese der Geschichtsphilosophie zwischen Bayle und Kant. Seit 2004 lehrt er an der Universität Greifswald Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Philosophiegeschichte.
Sommer ist Spezialist für die Philosophie Friedrich Nietzsches, der Aufklärung und der Frühen Neuzeit sowie für die Methodologie der Philosophiegeschichtsschreibung. Einem breiteren Publikum ist er mit Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln sowie insbesondere mit seinen populären philosophischen Büchern Die Kunst, selber zu denken, Lohnt es sich, ein guter Mensch zu sein? sowie Die Kunst des Zweifelns bekannt geworden. Darin erprobt er eine neue Form skeptischer Philosophie und kritischer Aufklärung.
U. a. ist Sommer Mitglied des Deutschweizer PEN Zentrums.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1992 3. Eligius-Preis der Deutschen Numismatischen Gesellschaft
- 1994 De-Wette-Preis der Theologischen Fakultät an Universität Basel
- 1999 Visiting Research Fellow an der Princeton University
- 1999 Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds
- 2000 Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds
- 2001 Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds
- 2001 Visiting Fellow an der University of London
- 2003 Die Goldene Brille / La lunette d’or der Schweizerischen Akademie für Geistes- und Sozialwissenschaft SAGW für seine Glossen unter dem Titel „Ethikrat“ in der Wochenzeitung Die Zeit und seine philosophischen Briefe im "Magazin" (Tagesanzeiger, Zürich).
- 2007 Vreneli-Preis für herausragende Beiträge im Bereich der Numismatik und zur Philosophie des Sammelns (Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news194717)
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Der Geist der Historie und das Ende des Christentums. Zur „Waffengenossenschaft“ von Friedrich Nietzsche und Franz Overbeck. Mit einem Anhang unveröffentlichter Texte aus Overbecks „Kirchenlexicon“. Akademie Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-05-003112-3.
- Im Spannungsfeld von Gott und Welt. Studien zu Geschichte und Gegenwart des Frey-Grynaeischen-Institutes in Basel 1747-1997. Schwabe & Co. AG, Basel 1997, ISBN 3-7965-1063-9.
- Friedrich Nietzsches „Der Antichrist“. Ein philosophisch-historischer Kommentar. Schwabe & Co. AG, Basel 2000 (= Beiträge zu Friedrich Nietzsche, Bd. 2), ISBN 3-7965-1098-1.
- [zusammen mit Dagmar Winter und Miguel Skirl:] Die Hortung. Eine Philosophie des Sammelns. Parerga, Düsseldorf 2000, ISBN 3-930450-54-2.
- [Hrsg.:] Existenzphilosophie und Christentum. Albert Schweitzer und Fritz Buri. Briefe 1935 - 1964. C. H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46730-X.
- Geschichte als Trost. Isaak Iselins Geschichtsphilosophie. Basel: Schwabe & Co. AG, 2002 (= Schwabe Horizonte), ISBN 3-7965-1940-7.
- Die Kunst, selber zu denken. Ein philosophischer Dictionnaire. Eichborn, FRankfurt am Main 2002 (= Die Andere Bibliothek, hrsg. von Hans Magnus Enzensberger, Bd. 214) (gebunden: ISBN 3-8218-4621-6; Ledereinband: ISBN 3-8218-4521-X), „Erfolgsausgabe“ 2. Auflage, 2003 (ISBN 3-8218-4736-0).
- Krieg und Geschichte. Zur martialischen Ursprungsgeschichte der Geschichtsphilosophie. EMB/BBL, Bern 2003 (= Schriftenreihe der Eidgenössischen Militärbibliothek und des Historischen Dienstes, Nr. 5), ISBN 3-906969-04-5, ISSN 1424-9367.
- Katalog der byzantinischen Münzen. Münzsammlung der Georg-August-Universität Göttingen im Archäologischen Institut, hrsg. von Christof Boehringer. Universitätsverlag Göttingen, 2004, ISBN 3-930457-30-X. Auch als Onlineversion erhältlich.
- Lohnt es sich, ein guter Mensch zu sein? Und andere philosophische Anfragen. Eichborn, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-8218-5590-8.
- [als Hrsg. mit Volker Depkat und Matthias Müller:] Wozu Geschichte(n)? Geschichtswissenschaft und Geschichtsphilosophie im Widerstreit. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-51508419-3.
- Die Kunst des Zweifelns. Anleitung zum skeptischen Philosophieren. C. H. Beck, München 2005 (Beck’sche Reihe, Bd. 1664), ISBN 3-406-52838-4, 2. Aufl. 2007, ISBN 3-406-52838-5, koreanische Übersetzung Seoul 2006.
- Sinnstiftung durch Geschichte? Zur Genese der spekulativ-universalistischen Geschichtsphilosophie zwischen Pierre Bayle und Immanuel Kant. Schwabe & Co, Basel 2006 (Schwabe Philosophica, Bd. 8), ISBN-13: 978-3-7965-2214-7 / ISBN-10: 3-7965-2214-9.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Andreas Urs Sommer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite von Andreas Urs Sommer (Uni Greifswald)
Personendaten | |
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NAME | Sommer, Andreas Urs |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Philosoph und Publizist |
GEBURTSDATUM | 14. Juli 1972 |
GEBURTSORT | Zofingen, Schweiz |