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Glosse - Wikipedia

Glosse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine Glosse (von griechisch γλώσσα, glóssa, „Zunge, Sprache“, über lateinisch glossa) ist im heutigen Sprachgebrauch

  • eine Erklärung eines schwierigen Wortes oder einer Textstelle,
  • eine Mehrzahl solcher Einzelglossen,
  • ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung oder Zeitschrift.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Altertum und Mittelalter

Im griechischen Altertum war γλώσσα (bzw. die attische Form γλώττα) seit Aristoteles (Poetica 1457 b 4, Rhetorica 1410 b 12) ein grammatisch-rhetorischer Fachterminus für ein fremdartiges Wort (Fremdwort, Dialektwort, Archaismus). Bei den römischen Grammatikern und Rhetorikern war hierfür nicht lateinisch glossa, sondern das jüngere und ebenfalls griechische Fremdwort glossema bzw. glossematum der übliche Fachausdruck, von Quintilian (1.8.15) erklärt als "glossemata (...), id est voces minus usitatae" ("Glossemata, das heißt wenig gebräuchliche Wörter"). In der Spätantike verschiebt sich die Bedeutung von dem zu erklärenden Wort auf die Worterklärung selber. Lateinisch glossa meint in der von Isidor (Etymologiae 1.30) an das Mittelalter vermittelten Tradition dann zunächst besonders die Erklärung der Bedeutung eines Wortes durch ein anderes Einzelwort: "cum unius verbi rem uno verbo manifestamus" ("wenn wir die Bedeutung eines Wortes durch ein einziges Wort offenlegen").

Während der Terminus Scholie im Griechischen seit dem 2. Jahrhundert und so auch in der modernen Altphilologie speziell für die interpretierende (oder philologisch den Text berichtigende) Glosse verwendet wird, die an den betreffenden Text gebunden ist und entweder als Marginalie zu diesem Text oder in einer Sammlung von Exzerpten zu diesem Text überliefert wurde, wird der Terminus glossa (bzw. glosa, closa, Diminutiv glos(s)ula) im lateinischen Mittelalter sowohl für solche interpretierend Glossen, als auch für Worterklärungen ohne Bindung an einen zu erklärenden Text verwendet, die dann in alphabetisch oder sachlich begründeter Anordnung als lexikokraphische (glossarium) oder enzyklopädische Exzerptensammlung tradiert wurden.

Nach der Art ihres Auftretens in den Handschriften unterscheidet man bei interpretierenden Glossen zwischen der an den Rand geschriebenen, oft längeren Marginalglosse (glossa marginalis), der zwischen die Zeilen geschriebenen, dementsprechend meist kurzen Interlinearglosse (glossa interlinearis), die sich auch zur begleitenden Interlinearübersetzung ausweiten kann, und der in den Text eingefügten Kontextglosse. Eine erst in jüngerer Zeit wiederentdeckte Besonderheit ist die hauptsächlich im Althochdeutschen begegnende, ohne Tinte mit dem Griffel in das Pergament gedrückte marginale oder interlineare Griffelglosse, die es ermöglichte, persönliche Verständnishilfen für den eigenen Gebrauch so anzubringen, daß sie für andere nicht leicht zu bemerken waren und außerdem der wertvolle beschreibbare Raum auf dem Pergament geschont wurde.

Der Bezug zu der glossierten Textstelle kann, soweit er nicht durch die Positionierung der Glosse offensichtlich ist, durch Wiederholung des Lemmas oder durch Verweiszeichen vereindeutigt werden. Glossierung durch ein Einzelwort im Sinne Isidors ist sehr verbreitet, besonders in der interlinearen Form und in der mit "id est" ("das heißt") eingefügten Kontextglosse, Beschränkung auf ein einzelnes Wort ist aber nicht zwingend, sondern Glossen können je nach verfügbarem Schreibraum ausführlich ausgearbeitet sein, und die Randbreiten und Zeilenzwischenräume können von vorneherein für die Anbringungen eines ausführlichen Glossenapparates angelegt sein. Bei der interpretierenden Glosse besteht dann auch keine klare Abgrenzung mehr zu der ausführlicheren Texterklärung eines Commentum oder Commentarius, zumal vollwertige Kommentare auch in Form von Marginalglossen notiert oder mehrere verschiedene selbständige Kommentare in ihre einzelnen Erklärungen aufgelöst und als Katenenkommentar in Form einer Marginalglosse kompiliert wurden.

Seit dem 12. Jahrhundert wird speziell für ein Corpus oder einen Apparat interpretierender Glossen neben dem Plural auch der zusammenfassende Singular glos(s)a üblich. In der mittelalterlichen Bibelexegese steht er dann insbesondere für die im 12. Jahrhundert in Paris entstandene Glossa ordinaria, die als mittelalterliche Standardglosse zum Bibeltext einen ausgewählten Fundus von patristischen und mittelalterlichen Erklärungen nicht nur des Wortlauts, sondern auch des allegorischen Sinns enthält. Im Rechtswesen meint glos(s)a dagegen in erster Linie die von den italienischen Glossatoren bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts erstellte Standardglosse zum Corpus iuris civilis.

In dieser hochmittelalterlichen Bedeutung von glos(s)a im Sinne von ‚autoritativer Kommentar’ wird das Wort in der Form glôs(e), glôsz ins Mittelhochdeutsche übernommen und in Neuhochdeutscher Zeit seit dem 17. Jahrhundert wieder in Anlehnung an das Griechische und Lateinische als "Glosse" standardisiert, wobei das Wort in der deutschen Umgangssprache des 18. und 19. Jahrhunderts auch die Bedeutung "spöttische Bemerkung, Ausspruch" annimmt.

Siehe auch:

[Bearbeiten] Journalistische Glosse

Im modernen Journalismus bezeichnet man als Glosse einen kurzen, pointierten Meinungsbeitrag, der sich von Kommentar und Leitartikel durch seinen polemischen, satirischen oder feuilletonistischen Charakter unterscheidet. Journalistische Glossen werden verfasst sowohl zu lustigen als auch zu ernsten Themen, zu "großen" weltpolitischen ebenso wie zu "kleinen" lokalen Ereignissen. Häufige Stilmittel sind Ironie und Übertreibung (Hyperbel). Als stilbildendes Exemplar der Gattung gilt die Kolumne Streiflicht auf der Titelseite der Süddeutschen Zeitung.

Eine Sonderform bildet die journalistische Sprachglosse. Sie kommentiert Erscheinungen des zeitgenössischen Sprachgebrauchs mehr oder minder kritisch und setzt sie dann oft auch in Beziehung zu allgemeineren kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen. In Staaten mit eingeschränkter Pressefreiheit verstecken Schriftsteller und Journalisten ihre Regimekritik mitunter in Sprachglossen, so in der Vergangenheit in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus und in der DDR,

Bekanntes jüngeres Beispiel für eine Sprachglosse ist die Kolumne Zwiebelfisch, die der Autor Bastian Sick regelmäßig in Spiegel Online und in der Kulturbeilage des Spiegel veröffentlicht.

[Bearbeiten] Siehe auch:

Ironie, Satire, Kolumne, Dezime (Literatur)

[Bearbeiten] Literatur

  • Glosse. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 7, S. 442 f.
  • Ursula Winter: Glossen, Glossare, Vokabulare. in: Peter Jörg Becker und Eef Overgaauw (Hrsg.): Aderlass und Seelentrost. Die Überlieferung deutscher Texte im Spiegel Berliner Handschriften und Inkunabeln, Von Zabern, Mainz, 2003, S.32-38, ISBN 3-8053-3154-1, 3-8053-3155-X
  • Bill Dodd: Die Sprachglosse als Ort des oppositionellen Diskurses im Dritten Reich - Beispiele von Dolf Sternberger, Gerhard Storz und Wilhelm Emanuel Süskind aus den frühen 1940er Jahren. In: Wirkendes Wort 53,2 (2003), S. 241-251, ISSN 0935-879X
  • Carl Friedrich Wilhelm Behl: Das Wort des Jahres. Eine Sprachglosse. In: Almanach 1962 (Carl Heymanns Verlag, Köln), S. 37-39, ISSN 0516-7639
  • Martin Ahrends: Klirrende Wörter - Kleiner Sprachführer in ein dahingehendes Deutsch (Sprachglossen), Frankfurt am Main: Zweitausendeins, 1990, 126 S.
  • Ernst Rohmer: Die literarische Glosse- Untersuchungen zu Begriffsgeschichte, Funktion und Literarizität einer Textsorte, Erlangen: Palm & Enke , 1988

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