Ankylosaurus
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Ankylosaurus | |||||
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Zeitraum | |||||
Oberkreide | |||||
70 bis 65 Mio. Jahre | |||||
Fossilfundorte | |||||
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Systematik | |||||
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Wissenschaftlicher Name | |||||
Ankylosaurus magniventris | |||||
Brown, 1908 |
Der Ankylosaurier war eine Dinosaurier-Gattung der Ordnung Ornithischia. Er gehörte zur Familie der Ankylosauridae, die wiederum zur Unterordnung der Ankylosauria zählt.
Mit einer Länge von 10 bis 11 Metern und einem Gewicht von 7 bis 10 Tonnen, war er der Größte seiner Familie. Außerdem war er wohl einer der jüngsten Ankylosauria.
Er lebte in der Oberkreide in Nordamerika, wo mehrere unterschiedliche, aber ähnliche Arten gefunden wurden. Seine Ursprünge sind allerdings wahrscheinlich in Asien, von wo er anscheinend über Landbrücken aus dem Fernen Osten eingewandert ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Körperbau
Der Ankylosaurier hatte einen mächtigen Leib, der an der dicksten Stelle 5m Umfang hatte. Diesen konnte er mit seinen kurzen Beinen natürlich nicht besonders schnell bewegen, was allerdings auch nicht nötig war, da er durch seinen dicken Plattenpanzer gegen alle Angreifer gerüstet war. Außerdem hatte er zu seiner Verteidigung noch eine große knöcherne Keule am Schwanzende, 3-mal so groß wie ein Basketball.
Sein Plattenpanzer bestand aus Hunderten reihig angeordneten Knochenplatten. Diese waren in der ledrigen Haut eingelassen und waren so beweglich. Der Panzer, der noch durch viele Stacheln verstärkt wurde, zog sich über den gesamten Körper. Auch die Augen wurden von zwei kleinen Platten geschützt. Seine einzige verwundbare Stelle war die ungepanzerte Unterseite. Da er diese aber einfach auf den Boden drückte, wenn Gefahr bestand, war das kein Problem für ihn.
Der Ankylosaurier konnte mit seiner Schwanzkeule nach beiden Seiten ausschlagen und so auch für große Beutegreifer, wie den Tyrannosaurus, sehr gefährlich werden. Ein Schlag seiner Keule konnte einem Tyrannosaurier das Becken zertrümmern oder andere tödliche Verletzungen zufügen.
Der Schädel hatte eine Länge von ca. 76 cm. Er wurde, genau wie der Rest des Körpers, durch Knochenplatten geschützt. Sogar die Augenlider waren durch Knocheneinlagen gepanzert.
[Bearbeiten] Verhaltensbiologie
Dieser Saurier besaß nur ein sehr kleines Gehirn, weshalb er wahrscheinlich ein eingeschränktes Verhaltensrepertoire hatte und einen eher ruhigen Lebenswandel führte. Seine Sinne waren weniger gut entwickelt.
Vermutlich hat er bei Gefahr äußerst aggressiv auf Angreifer reagiert. Der Ankylosaurier war kein Fluchttier und verteidigte seine Position, in dem er sich flach auf den Boden legte, um dem Angreifer nur seinen Panzer und nicht seine weiche Unterseite zu präsentieren. Wenn der Angreifer in Reichweite war, griff er mit seiner Schwanzkeule an und zertrümmerte Knochen und Gelenke oder fügte Muskelprellungen zu. In wie weit der Saurier gezielt treffen konnte oder ob er eher wahllos um sich schlug, ist nicht abzuschätzen. Vermutlich griff er in Gefahr alles an, was sich in seinem Schlagradius befand.
Die starke Panzerung kann auch bei Kämpfen der Artgenossen unter einander wichtig gewesen sein. Die vermutlich aus Kollagenfasern und Minaraleinlagerung bestehenden Panzerknochen waren deutlich bruchsicherer, als es zur Abwehr von Bißangriffe notwendig ist. Sie waren aber zur Abwehr von Schlägen geeignet, die mit einer Schwanzkeule erfolgen und können den Schlagdruck auf eine größere Fläche Körpergewebe verteilen ohne zu brechen. Man nimmt daher an, dass der Saurier vor allem auch Artgenossen zu fürchten hatte.
Die Tiere dürften überwiegend Einzelgänger gewesen sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren die Tiere aber zeitweilig auch mit anderen Pflanzenfressern in Herden locker vergesellschaftet oder schlossen sich für Wanderungen an.
[Bearbeiten] Lebensweise
Die Nahrung des Ankylosauriers waren wahrscheinlich Pflanzen, allerdings ist es auch möglich, dass er sich von Termiten und anderen Insekten ernährte, wie sein asiatischer Verwandter.