August von Werder
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karl August Graf von Werder (* 12. September 1808 in Schloßberg, Norkitten, Ostpreußen; 12. September 1888 auf Gut Grüssow, Pommern) war ein preußischer General.
[Bearbeiten] Leben
Graf von Werder trat 1825 in das Regiment der Garde du Corps ein und wurde 1826 als Sekondeleutnant zum 1. Garderegiment zu Fuß versetzt. 1839 wurde er Lehrer im Kadettenkorps und später zum topographischen Büreau kommandiert. Als Premierleutnant nahm er 1842-43 freiwillig am Feldzug der Russen im Kaukasus teil. Nach seiner Rückkehr 1846 wurde er als Hauptmann zum Generalstab versetzt, später als Major zum 33. Infanterieregiment.1853 wurde er Kommandeur des Landwehrbataillons 40. Regiments, 1856 des 4. Jägerbataillons, dann Oberstleutnant im 2. Garderegiment zu Fuß und zugleich mit der Führung der Geschäfte der Inspektion der Jäger und Schützen sowie des Kommandos des reitenden Feldjägerkorps beauftragt.
1859 wurde er zum Obersten und Inspekteur der Jäger und Schützen ernannt, 1863 zum Generalmajor und 1866 zum Generalleutnant. 1866 kommandierte die 3. Division bei Gitschin und Königgrätz. 1870 erhielt er den Oberbefehl über das Belagerungskorps vor Straßburg. Nach dessen Kapitulation erhielt er, zum General der Infanterie ernannt, das Kommando des neugebildeten 14. Korps, mit dem er im Oktober in die Franche-Comté eindrang, Dijon besetzte, die Garibaldiner in Schach hielt. Auf die Kunde von Bourbakis Anmarsch hin wich er im Januar 1871 nach Belfort zurück, konnte im Gefecht von Villersexel (9. Jan.) einen Rückzug ohne Verluste erreichen und den Angriff der weit überlegenen französischen Ostarmee in der dreitägigen Schlacht bei Belfort (15.–17. Januar) standhalten und ihn energisch zurückweisen.
Diese Waffentat verschaffte ihm namentlich in Süddeutschland eine große Popularität. In Freiburg i. Br. wurde ihm ein Standbild errichtet, in vielen badischen Städten wurden Strassen nach ihm benannt. Nach dem Frieden bekam von Werder das Kommando des neuformierten badischen (14.) Armeekorps in Karlsruhe, das Großkreuz des Eisernen Kreuzes, eine Dotation u.a. 1875 feierte er unter großen Ovationen sein 50-jähriges Dienstjubiläum und erhielt 1. April 1879 unter Erhebung in den Grafenstand den erbetenen Abschied. Er starb 12. September 1888 auf Schloß Grüssow (Kreis Belgard).
Ihm zu Ehren erhielt 1889 das 4. Rheinische Infanterieregiment No. 30, dessen Chef er gewesen war, den Namen Graf Werder. Die Bundeswehrkaserne in Saarlouis trägt den Namen Graf-Werder-Kaserne.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Werder, Karl August Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer General |
GEBURTSDATUM | 12. September 1808 |
GEBURTSORT | Schloßberg, Norkitten, Ostpreußen |
STERBEDATUM | 12. September 1888 |
STERBEORT | Gut Grüssow, Pommern |