Aussprache der französischen Sprache
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Viele Deutschsprachige stellt die Aussprache der französischen Sprache vor Probleme, da das Französische mehrere Laute enthält, die im Deutschen unbekannt sind. Dazu zählen vor allem die Nasallaute.
Weitere Schwierigkeiten treten beim Erlernen der Schriftsprache auf, weil sich Schriftbild und die korrekte Aussprache seit Jahrhunderten auseinander entwickelt haben, allerdings meistens recht einfachen Regeln folgt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Phoneminventar
[Bearbeiten] Vokale
Das Französische kennt – je nach Zählung – 11 bis 16 Vokalphoneme. Bei sämtlichen Vokalphonemen handelt es sich um Monophthonge:
- Oralvokale:
- sieben vordere Vokale, unter denen sowohl gerundete als auch ungerundete vorkommen:
- /i/: si – /si/ – falls
- /y/: su – /sy/ – (er hat) gewusst
- /e/: ses – /se/ – seine
- /ø/: ceux – /sø/ – diese
- /ɛ/: sait – /sɛ/ – (er) weiß
- /œ/: sœur – /sœʀ/ – Schwester
- /a/: sa – /sa/ – seine
- drei bis vier hintere Vokale, unter denen sowohl gerundete als auch ungerundete vorkommen:
- /ɑ/: pâte – /pɑt/ – Teig
- /ɔ/: sort – /sɔʀ/ – Schicksal
- /o/: sot – /so/ – dumm
- /u/: sous – /su/ – unter
- den Zentralvokal Schwa:
- /ə/: ce – /sə/ – dieses
- sieben vordere Vokale, unter denen sowohl gerundete als auch ungerundete vorkommen:
- Nasalvokale:
- zwei vordere Vokale, von denen einer gerundet, der andere ungerundet vorkommt:
- /ɛ̃/: brin – /bʀɛ̃/ – Halm
- /œ̃/: brun – /bʀœ̃/ – braun
- zwei hintere Vokale, von denen einer gerundet, der andere ungerundet vorkommt:
- /ɑ̃/: sans – /sɑ̃/ – ohne
- /ɔ̃/: son – /sɔ̃/ – sein
- zwei vordere Vokale, von denen einer gerundet, der andere ungerundet vorkommt:
Die Oppositionen /ɛ/ – /e/, /ɑ/ – /a/, /ø/ – /œ/, /o/ - /ɔ/ und /œ̃/ – /ɛ̃/ sind im Verschwinden begriffen bzw. werden bereits von der Mehrzahl der Sprecher nicht mehr beachtet, in der Regel zugunsten des jeweils letztgenannten Phonems. Dadurch werden frühere Minimalpaare für Sprecher, die eines der beiden Phoneme nicht besitzen, zu Homophonen.
[Bearbeiten] Konsonanten
Das Französische kennt – je nach Zählung – 20 bis 21 Konsonantenphoneme:
|
|
Das Phonem /ŋ/ kommt fast ausschließlich in Fremdwörtern aus dem Englischen vor; von einigen Franzosen wird es als [n] realisiert.
[Bearbeiten] Stumme Zeichen
[Bearbeiten] Wortanfang
Ein h am Wortbeginn bleibt stumm.
Es wird jedoch - vor allem aus sprachgeschichtlichen Gründen - zwischen zwei verschiedenen h unterschieden: Neben dem ursprünglich aus der lateinischen Schreibtradition stammenden h gibt es das h aspiré („gehauchtes h“), das erst im 16. Jahrhundert in der Aussprache verstummt ist. Dieses h aspiré hat bis heute indirekte Auswirkungen auf die Aussprache:
- Der bestimmte Artikel in der Einzahl hat vor h aspiré dieselbe Form wie vor einem beliebigen Wort, das mit Konsonant beginnt, vgl. le haricot „die Bohne“, la haine „der Hass“.
- Es gibt keine liaison vor einem Wort, das mit h aspiré beginnt, vgl. les | haricots „die Bohnen“, ils | haïssent „sie hassen“.
[Bearbeiten] Wortende
Die Konsonanten werden am Wortende praktisch nie ausgesprochen. Eine Ausnahme bilden die sogenannten Monosyllaben (le but, brut, tous, plus u. a.). Bei der Konjugation der Verben gilt die Regel, dass die Konjugationssilbe -ent für die dritte Person Plural stumm bleibt.
- haut – [o] – hoch
Auch ein e am Wortende ist zumeist stumm. Es zeigt meistens das weibliche Geschlecht des Wortes an. Außerdem ist es ein Hinweis darauf, dass der Konsonant vorher zu artikulieren ist.
[Bearbeiten] Konsonanten
Bei den seltenen Konsonantenhäufungen ist oftmals auch der eine oder andere Buchstabe nur noch ein stummes Überbleibsel der Etymologie, weil er dem Wohlklang im Wege stand:
Bisweilen aber tauchen stumme Konsonanten am Wortende in der Aussprache wieder auf, wenn das folgende Wort mit einem Vokal beginnt. Es wird dann eine so genannte Liaison vorgenommen, also beide Wörter werden zusammenhängend ausgesprochen.
Da das „h“ im Französischen nicht gesprochen wird, wird also auch bei vielen Wörtern, die mit „h“ beginnen, eine Liaison vorgenommen.
Jedoch wird nicht immer eine Liaison durchgeführt. In manchen Fällen besteht ein Wahlrecht.
Zudem gibt es eine ganze Reihe von Wörtern, die mit einem „aspirierten h“ (h aspiré) beginnen. Dieses „h“ bleibt zwar ebenso stumm, aber durch seine Existenz wird gewissermaßen die Autonomie des Wortes bewahrt, also keine Liaison vorgenommen.
[Bearbeiten] Faustregeln
Zur Aussprache gewisser Buchstaben bzw. Buchstabengruppen lassen sich zumeist schnell Regeln finden, die auch in den meisten Fällen Gültigkeit haben.
Buchstabe(n) | Aussprache | Bemerkungen |
---|---|---|
ai | meistens [ɛ] (neben [e]) |
gilt nicht, wenn das „i“ zur Buchstabengruppe „ill“ gehört |
c | [s] | nur vor „e“, „i“ und „y“, auch mit diakritischen Zeichen, sonst [k] |
ç | [s] | nur vor „a“, „o“ und „u“, auch mit diakritischen Zeichen |
ch | [ʃ] (neben [k]) |
|
é | meistens [e] (neben [ɛ]) |
[ɛ] die Ausnahme z.B. in médecin und événement |
è, ê | [ɛ] | |
(e)au(x) | [o] | |
eu(x) | meistens [ø] (neben [œ]) |
|
g | [ʒ] | nur vor „e“, „i“ und „y“, auch mit diakritischen Zeichen, sonst [g] |
gu | [g] | nur vor „e“ und „i“, auch mit diakritischen Zeichen, auch vor „a“, „o“ und „u“ bei konjugierten Verbformen. Z.B.: nous conjuguâmes, nous conjuguons |
ill | [ij] bzw. [il] nach Vokalen [j] |
"ll" wird nach -ai, -ei und -eui - ähnlich dem Spanischen - zu j (z. B. la canaille). Vor einfachem -i kann "ll" entweder als l (z. B. la ville) oder ebenfalls als j gesprochen werden (z. B. la fille). Eine Regel hierfür anzugeben, ist nicht möglich, da die Herkunft des Wortes entscheidet. |
j | [ʒ] | |
ô | [o] | |
œ(u) | meistens [œ] (neben [ø]) |
|
oi | [wa] | gilt nicht, wenn das „i“ zur Buchstabengruppe „ill“ gehört |
q(u) | [k] | |
u | [y] | |
Vokal + m/n | Nasalvokal [ɑ̃, ɛ̃, ɔ̃, œ̃] |
nur, wenn kein Vokal oder weiteres „m“ bzw. „n“ folgt |
[Bearbeiten] Homonyme
Im Regelfall sind Homographe im Französischen auch Homophone, wobei es Ausnahmen gibt:
[Bearbeiten] Die Nasalvokale
Die Nasalvokale tauchen immer dann auf, wenn nach dem Vokal ein „m“ oder „n“ und danach ein anderer Konsonant oder das Wortende folgt. In diesen Fallen dient das „m“ oder „n“ nur zur Anzeige der nasalen Aussprache des davor stehenden Vokals. Im Folgenden wird die nasale Aussprache durch die Tilde [ ̃] verdeutlicht:
- un – [œ̃] – eins
- mon – [mɔ̃] – mein
- pompe – [pɔ̃p] – Pumpe
- plante – [plɑ̃t] – Pflanze
- main – [mɛ̃] – Hand
- grand-mère – [gʀɑ̃ˈmɛːʀ] – Großmutter
Folgt dem „m“ bzw. „n“ derselbe Konsonant oder ein Vokal, dann tritt keine Nasalierung ein:
- grammaire – [gʀaˈmɛːʀ] – Grammatik
- pomme – [pɔm] – Apfel
- Anne – [an] – Anne (Vorname)
- une – [yn] – eine
(Ausnahmen: ennuyeux, immangeable (die Nasalisierung bleibt erhalten!))
[Bearbeiten] Die Adjektive
Das Adjektiv nimmt stets das Geschlecht und auch die Zahl des Bezugswortes an. Dabei wird die weibliche Form meistens durch das Anfügen eines „e“ gebildet, was dazu führt, dass sich die Aussprache ändert:
Eine ganze Reihe von Adjektiven aber ändert sich im Stamm, aber nicht immer in der Aussprache:
- dangereux – [dɑ̃ʒˈʀø] – gefährlich (männliche Form)
- dangereuse – [dɑ̃ʒˈʀøz] – gefährliche (weibliche Form)
Schließlich gibt es auch Adjektive, deren männliche und weibliche Formen in Schriftbild und Aussprache identisch sind:
Die Adjektive beau, nouveau und vieux haben drei Formen:
- beau – [bo] – schön (männliche Form)
- belle – [bɛl] – schöne (weibliche Form)
- bel – [bɛl] – schön (2. männliche Form)
Diese zweite Form wird immer dann benutzt, wenn dem Adjektiv ein männliches Substantiv mit vokalischen Anlaut folgt, um das Aufeinandertreffen zweier Vokale zu vermeiden – im Sinne des Wohlklangs:
- un bel homme – [œ̃bɛlˈɔm] – ein schöner Mann
Die Adjektive stehen im Französischen in der Regel hinter dem Substantiv, auf welches sie sich beziehen.
- un homme triste – [œ̃nɔmˈtʀist] – ein trauriger Mensch/Mann
- la langue hongroise – [lalɑ̃gɔ̃ˈgʀwaz] – die ungarische Sprache
Eine ganze Reihe von kurzen, häufig verwendeten Adjektiven aber steht immer vor dem entsprechenden Substantiv:
- un bon livre – [œ̃bɔ̃ˈlivʀ] – ein gutes Buch
- une grande maison – [yngʀɑ̃dmɛˈzɔ̃] – ein großes Haus
Daher:
- une jolie voiture française – [ynʒɔˌlivwaˌtyʀfʀɑ̃ˈsɛz] – ein schönes französisches Auto
In einigen Fällen kann die Stellung des Adjektives die Bedeutung ändern:
- un grand homme – [œ̃gʀɑ̃ˈdɔm] – ein großartiger Mensch/Mann
- un homme grand – [œ̃nɔmˈgʀɑ̃] – ein groß gewachsener Mensch/Mann
Will man die Bedeutung des Adjektivs unterstreichen, setzt man es vor das Substantiv.
[Bearbeiten] Die Adverbien
Adverbien werden gebildet, indem an die weibliche Form des Adjektivs die Silbe „-ment“ angefügt wird. Bei vielen kurzen Adverbien sind beide Formen identisch.
- lent – [lɑ̃] – langsam (männliche Form)
- lente – [lɑ̃t] – langsame (weibliche Form)
- lentement – [lɑ̃tˈmɑ̃] – langsam (Adverb)
[Bearbeiten] Die Mehrzahlbildung
Die Bildung der Mehrzahl ist im Französischen nicht sehr schwierig und erfolgt in den meisten Fällen durch das Anhängen eines „s“, das allerdings in der Aussprache im Allgemeinen stumm bleibt. Auch wenn sich eine Endsilbe wie „-es“ ergeben sollte, hört man zwischen Einzahl- und Mehrzahlform keinen Unterschied – es sei denn, es kommt zu einer Liaison.
Bei vielen Substantiven, die in der Einzahl auf „-al“ enden, lautet die Mehrzahlform auf „-aux“.
Andere folgen der normalen Mehrzahlbildung mit -s. Die bekanntesten sind
- bal – [bal] – der Tanzball
- cal – [kal] – die Schwiele
- carnaval – [kaʀnaˈval] – der Karneval
- chacal – [ʃaˈkal] – der Schakal
- festival – [fɛstiˈval] – das Festival
- récital – [ʀesiˈtal] – das Rezital
- régal – [ʀeˈgal] – der Leckerbissen
Bei Substantiven, die auf „s“ oder „x“ enden, sind Einzahl- und Mehrzahlform identisch.
Letzten Endes kennzeichnet also nur der Artikel in der Aussprache den Unterschied zwischen Einzahl und Mehrzahl.
- le livre rouge – [ləlivʀəˈʀuʒ] – das rote Buch
- les livres rouges – [lelivʀəˈʀuʒ] – die roten Bücher
[Bearbeiten] Die Geschlechter
Im Französischen gibt es nur zwei Geschlechter: männlich und weiblich. Den Substantiven ist es allerdings oft nicht entnehmbar, welches Geschlecht sie haben. Es muss also der Artikel – le (bzw. un) für männlich oder la (bzw. une) für weiblich – mitgelernt werden. Die Mehrzahlform des bestimmten Artikels lautet in beiden Fällen les.
- le tour – [ləˈtuʀ] – die Rundfahrt
- la tour – [laˈtuʀ] – der Turm
- les tours – [leˈtuʀ] – die Türme; die Rundfahrten
Die Geschlechter stimmen oft nicht mit jenen überein, die man im Deutschen gewöhnt ist.
Das Erlernen des Geschlechtes wird dadurch erschwert, dass die bestimmten Artikel apostrophiert werden, wenn das Substantiv mit einem Vokal oder einem stummen „h“ (außer bei aspiriertem h) beginnt (daher besser mit un oder une lernen).
- l’heure – [lœʀ] – die Stunde (ist weiblich, daher: une heure – [ynˈœʀ] – eine Stunde)
- l’homme – [lɔm] – der Mann (ist männlich, daher: un homme – [œnˈɔm] – ein Mann)
[Bearbeiten] Die Apostrophierung
Französisch erhält seinen Wohlklang nicht nur durch den Wegfall der Aussprache „unnötiger“ Konsonanten, sondern auch durch das Auslassen von Vokalen, damit es zu keiner Häufung kommt. Das Auslassen wird dann durch einen Apostroph gekennzeichnet.
- ce – [sə] – es (vor dunklen Vokalen mit Cedille: ç')
- que – [kə] – was, wie, das(s)
- c’est – [sɛ] – es ist
- Qu’est-ce que c’est? – [kɛskəˈsɛ] – Was ist das?
- je – [ʒə] – ich
- ai – [ɛ] – habe (1. Person Einzahl von haben)
- j’ai – [ʒɛ] – ich habe
- J’en ai marre. – [ʒɑ̃nɛˈmaʀ] – Ich habe genug davon!
Aber nicht immer wird apostrophiert:
Aber:
In der Umgangssprache wird tu zumeist trotzdem verkürzt (z. B. t’as statt tu as).
[Bearbeiten] Fragestellungen auf Französisch
Will man im Französischen eine Frage stellen, hat man drei Möglichkeiten. Einmal als Intonationsfrage. Dabei entspricht die Wortstellung dem Aussagesatz, lediglich die Sprechmelodie ist anders, sie hebt sich zum Ende des Satzes hin.
- Vous êtes gentils. – [↘ vuˌzɛtʒɑ̃ˈti] – Ihr seid freundlich.
- Vous êtes gentils? – [↗ vuˌzɛtʒɑ̃ˈti] – Ihr seid freundlich?
Die zweite, ebenfalls sehr umgangssprachliche und für Französischlernende aufgrund der Fragesignalisierung zu Beginn des Satzes sehr einfache Form besteht darin, dem Aussagesatz ein est-ce que voranzustellen. Sollte ein Fragewort den Satz einleiten, steht dieses vor est-ce que.
- Il est six heures. – [↘ ilɛsiˈzøʀ] – Es ist sechs Uhr.
- Est-ce qu’il est six heures? – [↗ ɛskilɛsiˈzøʀ] – Ist es sechs Uhr?
- Que? – [↗ kə] – Was?/Wie?
- Qu’est-ce que c’est? – [↗ kɛskəˈsɛ] – Was ist das?
Die dritte Möglichkeit der Fragestellung ist die Inversion, also die Umkehrung der Satzstellung von Personalpronomen und dazugehörigem Verb. Sie entspricht unserer deutschen Fragestellung.
- Qu’est-ce que vous faites? – [↗ kɛskəvuˈfɛt] – Was machen Sie?/Was macht ihr?
wird zu
- Que faites-vous? – [↗ kəfɛtˈvu] – Was machen Sie?/Was macht ihr?
- Est-ce qu’il est six heures? – [↗ ɛskiˌlɛsiˈzøʀ] – Ist es sechs Uhr?
wird zu
- Est-il six heures? – [↗ ɛˌtilsiˈzøʀ] – Ist es sechs Uhr?
Die Inversion gilt als eleganter, aber auch schwerfälliger und wird vor allem in der Schriftform benutzt.
[Bearbeiten] Verneinungen
Wird im Französischen eine Satzaussage verneint, geschieht das immer durch zwei Wörter. Das konjugierte Verb (niemals das Partizip) wird von der Verneinung gewissermaßen von beiden Seiten umfasst. Die Verneinung beginnt zunächst immer mit der Partikel ne; es folgt das Verb; schließlich folgt die eigentliche Verneinung, je nachdem, welche Art von Verneinung vorliegt (siehe auch Negationspartikel im Französischen).
- ne … pas – [nə … pɑ] – nicht
- ne … rien – [nə … ʀiɛ̃] – nichts
- ne … jamais – [nə … ʒaˈmɛ] – niemals
- ne … personne – [nə … pɛʀˈsɔn] – niemanden
- ne … plus – [nə … ply] – nicht mehr
- ne … point - [nə … pwɛ̃] - 'gar nicht, überhaupt nicht
aber
- ne … que – [nə … kə] – nur
Dabei werden auch hier oft Apostrophierungen vorgenommen:
- Je n’ai pas d’argent. – [ʒənɛˌpɑdaʀˈʒɑ̃] – Ich habe kein Geld.
- Je n’en ai rien. – [ʒənɑ̃nɛˈʀiɛ̃] – Ich habe nichts davon.
- Je n’ai jamais fumé. – [ʒənɛˌʒamɛfyˈme] – Ich habe nie geraucht.
Bleibt noch zu erwähnen, dass die Einleitungspartikel bzw. deren apostrophierte Formen in der Umgangssprache oft weggelassen wird.
[Bearbeiten] Rechtschreibreform?
Eine Reform der Schrift weg von der Schreibweise des 11./12. Jahrhunderts hin zu einer Schreibweise, die mehr an der modernen Aussprache angelehnt ist, wird stets mit folgendem Argument abgeschmettert: Man will die Eindeutigkeit der geschriebenen Wörter bewahren, die in der Aussprache schon längst Homonyme sind, also identisch gesprochen werden.
- je vois – [ʒəˈvwa] – ich sehe
- tu vois – [tyˈvwa] – du siehst
- elle voit – [ɛlˈvwa] – sie sieht
- ils voient – [ilˈvwa] – sie sehen
- la voie – [laˈvwa] – das Gleis
- les voies – [leˈvwa] – die Gleise
- la voix – [laˈvwa] – die Stimme
- les voix – [leˈvwa] – die Stimmen
oder auch
- eau – [o] – Wasser
- eaux – [o] – Wässer
- haut – [o] – hoch/hoher
- hauts – [o] – hohe (männliche Form der Mehrzahl)
oder auch
oder auch
- vert – [vɛʀ] – grün
- vers – [vɛʀ] – Vers
- vers – [vɛʀ] – in Richtung auf (adv.)
- ver – [vɛʀ] – Wurm
- verre – [vɛʀ] – Glas
oder auch
Das Argument der Eindeutigkeit mag aufgrund dieser Beispiele zunächst einleuchten. Da aber die Wörter stets in einem bestimmten Kontext stehen, wird deren Bedeutung stets klar. Ansonsten wäre im Französischen keine mündliche Verständigung mehr möglich – was aber augenscheinlich nicht der Fall ist.