Austenit
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Als Austenit [der Austenit, benannt nach Sir William Chandler Roberts-Austen (1843-1902)] werden γ-Mischkristalle des Eisens bezeichnet. Im weiteren Sinn wird der Begriff Austenit auch auf andere kubisch-flächenzentrierte Strukturen übertragen. Ein Beispiel sind die Formgedächtnis-Legierungen.
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[Bearbeiten] Struktur und Eigenschaften
Austenit besitzt eine kubisch-flächenzentrierte Struktur mit einer maximalen Löslichkeit für Kohlenstoff von 2,06 %. Das Gefüge besitzt eine geringe Härte. Seine Festigkeit kann durch Kaltverformung enorm gesteigert werden; dadurch kommt es zu Problemen bei seiner Bearbeitung durch Zerspanung. Bei der Betrachtung durch ein Auflichtmikroskop ist das Gefüge erkennbar an charakteristischen Zwillingsgrenzen.
Austenit ist der Haupt-Gefüge-Bestandteil vieler nichtrostender Stähle und ist nicht ferromagnetisch. Austenit kommt bei Raumtemperatur nur in Legierungen vor, in unlegierten und niedriglegierten Stählen wird unterhalb von etwa 723 °C der gesamte Austenit zu Perlit und (abhängig vom Kohlenstoffgehalt) Ferrit oder Zementit umgewandelt.
[Bearbeiten] Austenitbildner
Austenitbildner sind Elemente, beispielsweise Nickel (Ni), Stickstoff (N) und Mangan (Mn), die dem flüssigen Stahl zugegeben werden, um zu erreichen, dass man nach der Abkühlung bei Raumtemperatur noch Austenit im Mischkristall hat.