Bahnstrecke Balingen–Rottweil
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Bahnstrecke Balingen-Rottweil (KBS 769) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Streckendaten
- Streckeneröffnung: 1911, 1928
- Streckenführung: Balingen–Schömberg (–Rottweil)
- Spurweite: 1435 mm
- Kursbuchstrecke: 769
- Hohenzollerische Landesbahn
[Bearbeiten] Allgemeines
Die Bahnstrecke Balingen–Rottweil war eine 29 km lange normalspurige Eisenbahnstrecke. Sie besteht heute nur noch im Abschnitt Balingen-Schömberg und wird als Zollernalbbahn (ZAB) 3 bezeichnet.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste Hälfte der Eisenbahnstrecke wurde im Jahr 1911 von Balingen bis Schömberg, die zweite im Jahr 1928 bis Rottweil eröffnet. Erbauer waren lokale Handwerksbetriebe und Unternehmen, der Betreiber war bis 1999 die Deutsche Bundesbahn beziehungsweise die Deutsche Bahn. Seit 1999 ist die Hohenzollerische Landesbahn Betreiber der Strecke.
Im Jahre 1971 wurde die Strecke zwischen Schömberg und Rottweil mangels Rentabilität offiziell stillgelegt und abgebaut. Der Bahndamm und einzelne Brücken (u.a. die Primtalbrücke bei Rottweil) sind aber noch erhalten. Der Personenverkehr wurde von der Buslinie 7440 der SüdBadenBus GmbH (früher Deutsche Bundesbahn) übernommen.
Zwischen Balingen und Schömberg fahren bis heute noch werktäglich zwei Güterzugpaare. Der Personenverkehr wurde im Jahre 2002 in Form eines „Rad-Wander-Shuttles“ wieder aufgenommen. Triebwagen der Baureihe 650, welche von der Hohenzollerischen Landesbahn betrieben werden, verkehren hier sonn- und feiertags zwischen Tübingen beziehungsweise Balingen und Schömberg, um das Naherholungsgebiet Oberes Schlichemtal beziehungsweise die Zollernalb für den Tourismus attraktiver zu machen.
[Bearbeiten] Bauwerke
Schlichem-Viadukt: Bei Schömberg führt die Bahnstrecke über den Schlichem-Viadukt, welcher das Tal der Schlichem bzw. die Schlichemtalsperre überspannt. Die Bogenbrücke wurde 1909 von der Fa. Wayss & Freytag im Auftrag der Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbaut, hat eine Gesamtlänge von ca. 82 Meter und eine Höhe von ca. 19 Meter. Die Feldweiten betragen 21-26-21 Meter. Die Brücke ist heute eines der markantesten Wahrzeichen des Schlichemtals bzw. der Schlichemtalsperre.
Primtalbrücke: Bei Rottweil führte die Eisenbahnstrecke bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1971 über die Primtalbrücke, welche, 1928 fertiggestellt, heute noch fast vollständig erhalten ist und unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Brücke überspannt mit sechs Bögen (ursprünglich sieben Brückenöffnungen) das Primtal, ist 145 Meter lang und 15 Meter hoch. Die feldweiten der ersten sechs Öffnungen betragen 16,4 Meter. Die siebte Öffnung musste aufgrund der Elektrifizierung der hier durchlaufenden Gäubahn entfernt werden. Hier überspannte bis zu diesem Zeitpunkt eine eiserne Balkenbrücke die Gleise.
[Bearbeiten] Reaktivierung
Eine Reaktivierung der Strecke Schömberg–Rottweil ist derzeit nicht geplant, wurde aber im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zur geplanten Regionalstadtbahn Neckar-Alb untersucht. Nach dem in dieser Studie vorgestellten Konzept würde die reaktivierte Strecke zwischen Schömberg und Rottweil allerdings nicht auf der früheren Trasse verlaufen, sondern auf einer ca. 11 km langen Neubautrasse über Neukirch, die dann aus Richtung Norden (statt wie früher aus Süden) in den Bahnhof von Rottweil geführt würde. Dies liegt zum einen daran, dass die alte Trasse via Schörzingen zum Teil überbaut worden ist, zum anderen wäre mit der neuen Streckenführung eine direkte Durchbindung von Zügen in Richtung Bodensee/Schweiz möglich.
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der Hohenzollerischen Landesbahn
- Bilder der ehemaligen Bahnstrecke
- Ausschnitt aus Kursbuch von 1944
- RegionalStadtBahn Neckar-Alb, dieses Projekt sieht eine Reaktivierung der Strecke vor