Balingen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Zollernalbkreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 16′ N, 8° 51′ O48° 16′ N, 8° 51′ O | |
Höhe: | 517 m ü. NN | |
Fläche: | 90,34 km² | |
Einwohner: | 34.357 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 380 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 72301–72336 (alt: 7460) | |
Vorwahl: | 07433 | |
Kfz-Kennzeichen: | BL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 17 002 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 12 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Färberstraße 2 72336 Balingen |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Edmund Merkel (CDU) |
Balingen ist eine Stadt im Süden Baden-Württembergs, etwa 75 km südlich von Stuttgart. Sie ist die Kreisstadt und nach Albstadt die zweitgrößte Stadt des Zollernalbkreises und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit 1. Januar 1974 ist Balingen Große Kreisstadt. Mit der Nachbarstadt Geislingen hat die Stadt eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. Der Ort ist nicht zu verwechseln mit der Gemeinde Bahlingen am Kaiserstuhl im Landkreis Emmendingen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Balingen liegt, umgeben von den Balinger Bergen (u.a. der Plettenberg, Schafberg, Lochen und das Hörnle), im Tal der Eyach, einem Nebenfluss des Neckars. Der Fluss betritt von Albstadt kommend im Südosten das Stadtgebiet, fließt dann in nordwestlicher Richtung, westlich des Stadtteils Dürrwangen vorbei, nimmt dann den von Osten kommenden Schalksbach auf, fließt dann weiter durch den Stadtteil Frommern und erreicht schließlich die südliche Kernstadt. Dann fließt die Eyach nach Norden, die Altstadt liegt am linken Ufer des Flusses, verlässt die Kernstadt und fließt dann zwischen den Stadtteilen Ostdorf und Engstlatt durch um das Stadtgebiet im Norden in Richtung Haigerloch wieder zu verlassen. Angrenzend zur Stadtmitte liegt der Heuberg, der schwäbische Blocksberg, und eine Schwefelquelle (1724 entdeckt).
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Balingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören alle zum Zollernalbkreis:
Grosselfingen, Bisingen, Albstadt, Meßstetten, Hausen am Tann, Dotternhausen, Dormettingen, Geislingen und Haigerloch.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Stadt besteht aus der Kernstadt und Stadtteilen Dürrwangen, Endingen, Engstlatt, Erzingen, Frommern, Heselwangen, Ostdorf, Roßwangen, Stockenhausen, Streichen, Weilstetten und Zillhausen, wobei die meisten dieser Stadtteile erst im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre nach Balingen eingegliedert wurden. Heselwangen war bereits 1934 nach Balingen und Dürrwangen 1937 nach Frommern eingemeindet worden.
Für die Stadtteile wurden insgesamt acht Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung eingerichtet, das heißt, diese haben jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl neu zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Die Zahl der Mitglieder im Ortschaftsrat richtet sich nach der Einwohnerzahl der Ortschaft und liegt zwischen 7 und 13. In jedem der Ortschaften gibt es eine Ortschaftsverwaltung, quasi ein "Rathaus vor Ort", dessen Leiter der Ortsvorsteher ist. Die acht Ortschaften sind: Endingen, Engstlatt, Erzingen, Frommern (mit Dürrwangen und Stockenhausen), Ostdorf, Streichen, Weilstetten (mit Roßwangen) und Zillhausen. Heselwangen wird direkt von der Kernstadt Balingen aus verwaltet.
Zu einigen Stadtteilen gehören noch räumlich getrennten Wohnplätze mit eigenem Namen, die jedoch meist nur wenige Einwohner haben oder Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen dann meist nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen sind zu nennen:
- in der Kernstadt: Holderhof, Reichenbacher Hof, Stadtmühle und Schmiden
- in Endingen: Eckhaus, Galgenrain und Kutzmühle
- in Erzingen: Bronnhaupten
- in Frommern: Säge und Ziegelhütte
- zu Ostdorf: Böllatmühle, Gießmühle, Kaunter Gipsmühle, Obere Mühle, Wirtschaft zum Kühlen Grund
- zu Weilstetten: Hotel Lochen
- zu Zillhausen: Wannental
[Bearbeiten] Raumplanung
Balingen bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Neckar-Alb, zu dessen Mittelbereich neben Balingen selbst die Städte und Gemeinden Dautmergen, Dormettingen, Dotternhausen, Geislingen, Hausen am Tann, Ratshausen, Rosenfeld, Schömberg, Weilen unter den Rinnen und Zimmern unter der Burg des Zollernalbkreises gehören.
[Bearbeiten] Geschichte
Balingen wurde 863 als Baginga erstmals erwähnt. Im 12. Jahrhundert traten verschiedene Adlige als Ortsherren des kleinen Dorfes auf. Vermutlich gab es auch eine Burg. Im 13. Jahrhundert gehörte die Siedlung der Grafen von Zollern, die den Ort zum Sitz der Herrschaft Schalksburg machten. 1255 wurde die Stadt Balingen gegründet, etwa 200 m weiter flussaufwärts zur bisherigen Siedlung in einer Landzunge zwischen Eyach und Steinlach. Letztere wurde erst später im Zuge der Stadtbefestigung umgeleitet. Der neue Hauptarm bildetet den südlichen Wassergraben, der alte Lauf den westlichen Graben. Mit dem Stadtrecht wuchs die Siedlung rasch an und erhielt eine Ummauerung. 1403 gelangte Balingen durch Kauf an Württemberg, wo die Stadt bald Sitz eines Amtes wurde. Im 15. Jahrhundert war die Stadt mehrfach verpfändet, so unter anderem an Graf Hans von Werdenberg und an die Herren von Bubenhofen. Die für die Stadt zuständigen Vögte und Obervögte residierten im ehemaligen Zollernschloss. Eine Reihe mehrerer Stadtbrände zerstörte Balingen im 17. bis 19. Jahrhundert, wobei der Brand von 1809 der größte war. Doch wurde die Stadt stets wieder neu aufgebaut.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Balingen Sitz eines Oberamtes, das ab 1810 zur Landvogtei am obern Neckar und ab 1818 zum Schwarzwaldkreis gehörte. Nach Feuersbrünsten von 1724 und 1809 wurde die Stadt mit regelmäßigem Grundriss neu erbaut. Die Bewohner betrieben seit dem 19. Jahrhundert hauptsächlich Trikotwebereien und waren in der Handschuh- und Schuhfabrikation tätig, andere betrieben auch Viehhandel.
1934 wurde das Oberamt Balingen in den Landkreis Balingen überführt, der bei der Kreisreform 1973 Bestandteil des neu gebildeten Zollernalbkreises wurde.
1944 wurden in den Ortsteilen Frommern und Erzingen im Rahmen des „Unternehmens Wüste“ Ölschieferwerke bzw. Konzentrationslager errichtet. Unter unmenschlichen Bedingung wurde damit weitgehend erfolglos versucht, Öl zu gewinnen (siehe auch KZ Bisingen (Nachbargemeinde)).
Durch die Eingliederung verschiedener Umlandgemeinden überschritt die Einwohnerzahl Balingens 1973 die Grenze von 20.000. Danach stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 1974 beschloss.
[Bearbeiten] Geschichte der Stadtteile
Die Balinger Stadtteile haben eine unterschiedliche Geschichte, kamen jedoch nahezu alle über die Grafen von Zollern 1403 an Württemberg. Hier gehörten sie zum Amt bzw. Oberamt Balingen, aus dem 1934 der Landkreis Balingen hervorging. Lediglich Roßwangen kam erst 1938 zum Landkreis Balingen, zuvor gehörte der Ort zum Oberamt Rottweil.
Bronnhaupten wurde 1140 als Brunnohoubiton erstmals erwähnt. Die Oberhoheit lag bei der Herrschaft Kallenberg, mit der die Siedlung 1381 an Österreich gelangte. Im 15. Jahrhundert war das Dorf verödet. Die Güter wurden vom Rittergut Geislingen erworben. Die Herrschaftsrecht wurden 1591 von den Truchsessen von Waldburg erworben. Ab 1598 war Bronnhaupten vorübergehend Herrschaftssitz. Im 17. Jahrhundert erwarb Württemberg alle Rechte. Ab 1703 war es Rentkammergut und unterstand der Verwaltung in Balingen. 1852 wurde es nach Erzingen eingegliedert.
[Bearbeiten] Religionen
Das Gebiet der heutigen Stadt Balingen gehörte anfangs zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat "ante nemus sive nigrae silvae" unterstellt. Infolge der Zugehörigkeit zu Württemberg wurde in den meisten Stadtteilen 1534 die Reformation eingeführt, so dass diese über viele Jahrhunderte überwiegend protestantisch waren. Lediglich Roßwangen blieb katholisch, weil dieser Ort ritterschaftlich verwaltet wurde und die Ortsherren keine Reformation durchführten. In allen evangelischen Orten gibt es daher jeweils eine evangelische Kirchengemeinde und eine meist alte evangelische Kirche. Die erste Balinger Kirche wurde 1255 erwähnt und war Unserer Lieben Frau geweiht. Sie war die Pfarrkirche des alten Dorfes Balingen und blieb zunächst auch die Pfarrkirche der Stadt nach deren Gründung. Doch lag sie außerhalb der Stadtmauer. Aus der 1343 erwähnten Kapelle St. Nikolaus im heutigen Stadtzentrum wurde dann im 15./16 . Jahrhundert die heutige Stadtkirche erbaut und 1516 zur Pfarrkirche erhoben. Dadurch wurde die bisherige Kirche als Friedhofskirche genutzt. 1547 wurde Balingen Sitz eines Superintendentur, aus der später der Kirchenbezirk Balingen hervorging. Die Superintendentur war zunächst der Generalsuperintendentur (heute Prälatur) Tübingen, später Bebenhausen, 1810 erneut Tübingen, 1823 Reutlingen, 1913 Ulm und seit 1956 wieder Reutlingen unterstellt. Infolge des starken Wachstums der Gemeinde Balingen wurden im 20. Jahrhundert weitere Pfarreien errichtet. So wurde die alte Friedhofskirche 1954 wieder Pfarrkirche (Kirchengemeinde Balingen Ost, zu der heute auch die Gemeindeglieder in Heselwangen gehören) und im Wohngebiet Schmiden entstand 1968 ein neues Gemeindezentrum mit einer weiteren Pfarrei. Die drei Kirchengemeinden bilden heute die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Balingen im Dekanat Balingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Auch die evangelischen Kirchengemeinden in den Stadtteilen Dürrwangen (mit Stockenhausen), Endingen, Engstlatt, Erzingen, Frommern, Heselwangen, Ostdorf, Streichen, Weilstetten und Zillhausen gehören zum Dekanat Balingen.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken nach Balingen, später auch in die anderen evangelischen Stadtteile. 1899 konnte sich die Gemeinde ihre eigene Kirche Hl. Geist erbauen, die 1918 zur Pfarrei erhoben wurde. Zur Kirchengemeinde Balingen gehören auch die Katholiken der Stadtteile Engstlatt und Ostdorf, doch gibt es in Engstlatt seit 1966 eine eigene Kirche St. Johannes Apostel. In Frommern wurde 1965 die Kirche St. Paulus erbaut, die 1970 zur Pfarrei erhoben wurde. Zur dortigen Gemeinde gehören auch die Katholiken in Endingen, Stockenhausen, Streichen, Weilstetten und Zillhausen. Die Gemeindeglieder von Erzingen gehören zur Kirchengemeinde Dotternhausen. Die katholische Kirche in Roßwangen wurde 1948 unter Einbeziehung von Teilen der Vorgängerkirche von 1668 erbaut, doch ist dort bereits 1275 eine Kirche erwähnt, die den Heiligen St. Johannes Baptist und St. Dionysius geweiht war. Alle katholischen Kirchengemeinden im Stadtgebiet Balingens gehören heute zur Seelsorgeeinheit 3 des Dekanats Balingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Balingen auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die Evangelisch-methodistische Kirche, Baptisten und die Gemeinde Gottes KdöR. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Balingen vertreten.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
In die Stadt Balingen wurden folgende Gemeinden eingegliedert bzw. mit der Stadt Balingen vereinigt:
- 1934: Heselwangen
- 1. Januar 1971: Stockenhausen, Streichen
- 1. Juli 1971: Ostdorf, Roßwangen
- 1. August 1971: Endingen
- 1. September 1971: Erzingen (mit dem 1852 eingegliederten Bronnhaupten)
- 1. Januar 1973: Zillhausen
- 1. Oktober 1973: Engstlatt
- 1. Januar 1975: Frommern (mit dem 1937 eingegliederten Dürrwangen), Weilstetten
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
- CDU - 17 Sitze
- SPD - 11 Sitze
- FWV - 7 Sitze
- Die Frauenliste Balingen - 5 Sitze
- FDP - 4 Sitze
- Initiative Kritische Bürger - 4 Sitze
[Bearbeiten] Bürgermeister
An der Spitze der Stadt Balingen stand seit dem 14. Jahrhundert ein herrschaftlicher Schultheiß. Daneben gab es der herrschaftliche Vogt als Leiter des Amtes Balingen. Im 16. Jahrhundert übernahm ein Untervogt als Vertreter des Vogtes das Leiter der städtischen Verwaltung. Dieser trug später die Amtsbezeichnung Oberamtmann. Daneben gab es seit 1441 auch einen Bürgermeister, seit dem 17. Jahrhundert zwei Bürgermeister. Sie gehörten zum Rat, der erstmals 1382 genannt wurde. Im 17. Jahrhundert war ein Stadtschultheiß Vorsitzender des Rates. Die Hauptaufgabe des Rates bestand in der Aufsicht über die Flur.
Seit 1935 wurde aus dem Stadtschultheiß der Bürgermeister, der seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1974 die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister trägt. Heute wird der Oberbürgermeister für eine Amtszeit von 8 Jahren gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats und Leiter der Stadtverwaltung. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung "Bürgermeister".
Die derzeitige Amtszeit von Edmund Merkel endet 2007.
Die Stadtoberhäupter von Balingen seit 1819:
- 1819-1854: Johannes Zürn
- 1855-1869: Johann Michael Eisele
- 1869-1906: Wilhelm Friedrich Eisele
- 1906-1919: Friedrich Hofmann
- 1919-1936: Hermann Friedrich Rommel
- 1937-1945: Kurt Friedrichs
- 1945-1946: Robert Wahl
- 1946-1948: Walter Fuchs
- 1948-1954: Gottlob Maurer
- 1955-1975: Albert Hagenbuch
- 1975-1991: Dr. Eugen Fleischmann
- 1991-2007: Dr. Edmund Merkel
- Designierter OB ab 2007: Helmut Reitemann
[Bearbeiten] Wappen und Flagge
Das Wappen Balingens zeigt unter goldenem Schildhaupt, darin eine liegende schwarze Hirschstange, einen von Silber und Schwarz gevierten Schild. Die Balinger Stadtfarben sind Schwarz-Weiß-Gelb.
Der gevierte Schild ist das alte Stadtsymbol, als Balingen noch zur Herrschaft der Zollern gehörte. Nachdem die Stadt württembergisch wurde fügte man deren Symbol, die Hirschstange in das Wappen ein. Die heutige Form des Wappens setzte sich ab 1535 allmählich durch. Die Flagge wurde 1922 angenommen. Auch die im Rahmen der Gemeindereform vergrößerte Stadt übernahm ihre alten Hoheitssymbole. Sie wurden am 18. Juni 1975 vom Innenministerium Baden-Württemberg neu verliehen.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Seit 1980 unterhält Balingen eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Royan.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Theater
In der Stadthalle Balingen finden regelmäßig Theatergastspiele sowie Opern-, Operetten und Musical-Aufführungen statt. Die Halle dient auch für Konzerte und Kongresse unterschiedlichster Art.
[Bearbeiten] Museen
In Balingen befindet sich ein Museum für Waagen und Gewichte, ein Heimatmuseum, die Friedrich-Eckenfelder-Galerie und im Ortsteil Ostdorf ein Bauernmuseum. Im Stadtteil Schmiden befand sich bislang auch ein Privat-Museum Deutsche Eisenbahn, das inzwischen jedoch nach Geislingen verlegt wurde.
[Bearbeiten] Bauwerke
Ein Blick wert ist das Zollernschloss, das Wahrzeichen der Stadt, mit dem Klein Venedig. In ihm befindet sich das weltweit einzige Museum für Waagen und Gewichte.
Die spätgotische evangelische Stadtkirche beherbergt unter anderem das Grabmal Friedrichs von Zollern. (1880) Sie wurde im 15./16. Jahrhundert aus einer alten Kapelle St. Nikolaus erbaut. Älter ist jedoch die Friedshofskiche. Diese wurde bereits 1255 erwähnt und war Unserer Lieben Frau geweiht. Weitere Kirchen in der Kernstadt sind die katholische Heilig-Geist-Kirche von 1899 und das evangelische Gemeindezentrum Schmiden von 1968.
In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen: Evangelische Kirche Dürrwangen (erbaut 1912/14, nachdem die Vorgängerkirche nach einem Erdbeben abgebrochen werden musste), evangelische Kirche Endingen (spätgotischer Bau mit Turm von 1866), evangelische Kirche Engstlatt (gotischer Bau), katholische Kirche St. Johannes Engstlatt (1966), evangelische Kirche Erzingen (spätgotischer Chor mit Langhaus von 1833), evangelische Kirche Frommern (teilweise frühgotisch, Turm wohl aus dem 17. Jh.), katholische Kirche St. Paulus Frommern (1965), evangelische Kirche Heselwangen (erbaut 1830 als flachgedeckter Saalbau mit eingezogenem Turm), evangelische Kirche Ostdorf (gotischer Bau mit Langhaus von 1832), katholische Kirche Roßwangen (erbaut 1948 unter Einbeziehung von Teilen der Vorgängerkirche von 1668), evangelische Kirche Streichen (erbaut 1911, nachdem die Vorgängerkirche nach einem Erdbeben abgebrochen werden musste), evangelische Kirche Weilstetten (teilweise noch gotische Kirche mit Umbaumaßnahmen von 1934) und evangelische Kirche Zillhausen (erbaut 1838 anstelle einer älteren Vorgängerkirche).
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
Im Zillhausener Wasserfall stürzt der Büttenbach insgesamt 26 Meter tief in eine Schlucht, davon 17 Meter in freiem Fall. Der Wasserfall ist von einem Parkplatz unterhalb von Zillhausen über eine Treppenanlage zugänglich (siehe auch: Wasserfälle in Deutschland). Ein kleinerer Wasserfall liegt 2 km weiter südlich im Wannental oberhalb von Stockenhausen.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
In der Stadthalle finden in der Regel alle zwei Jahre Kunstausstellungen mit überregionaler Bedeutung statt. Die Ausstellungen haben wechselnde Schwerpunkte, in der Vergangenheit z.B. Marc Chagall, Pablo Picasso, Joan Miró oder Paul Klee.
Das alljährlich Ende Juni stattfindende Emocore-Festival Bang Your Head auf dem Balinger Messegelände hat längst internationale Bekanntheit erreicht.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Bedeutende ortsansässige Unternehmen
- Bizerba GmbH und Co. KG (Waagenhersteller)
- IDEAL Krug & Priester GmbH & Co KG (Aktenvernichter-Hersteller)
- Uhlsport GmbH (Sportartikelhersteller)
[Bearbeiten] Verkehr
Durch Balingen führt die Bundesstraße B 27, die sich nördlich des Stadtteiles Engstlatt bis südlich von Balingen auf einer Länge von etwa 10 km mit der Bundesstraße B 463 vereint. Die B 27 verbindet die Stadt nach Norden mit dem Großraum Stuttgart und nach Süden mit Schaffhausen in der Schweiz. Die B 463 verläuft in Richtung Nordwesten über Haigerloch zur Autobahn A 81 (Anschlußstelle Empfingen) und in Richtung Südosten über Albstadt bis nach Sigmaringen.
Durch Balingen führt die Zollernalbbahn, welche von Tübingen über Hechingen, Balingen, Albstadt und Sigmaringen bis nach Aulendorf verläuft. Eine weitere Bahnlinie verläuft in Richtung Schömberg (bei Balingen) (siehe Bahnstrecke Balingen–Rottweil). Balingen hat insgesamt sechs Bahnhöfe: Engstlatt, Balingen (Württ), Balingen-Süd, Frommern, Endingen, Erzingen
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Stadt befindet sich in der Wabe 331. Für die Stadt selbst gilt der Stadttarif 31.
[Bearbeiten] Medien
Die wichtigsten lokalen Zeitungen sind der Zollern-Alb-Kurier und der Schwarzwälder Bote. Über Kabel ist der regionale TV-Sender RTF.1 -Fernsehen für die Region Neckar-Alb zu empfangen.
[Bearbeiten] Behörden, Gerichte und Einrichtungen
In Balingen ist der Sitz des Landratsamts Zollernalbkreis. Ferner gibt es ein Finanzamt, eine Agentur für Arbeit, ein Notariat und ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Hechingen und Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört.
Balingen ist Sitz auch des Kirchenbezirks Balingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und des Dekanats Balingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart.
[Bearbeiten] Bildung
Die Stadt Balingen ist Schulträger des Gymnasiums Balingen, der Realschule Balingen und der Realschule Frommern und der Lauwasenschule (Förderschule). Ferner unterhält sie sechs Grund- und Hauptschulen (GHS Weilstetten, GHS Frommern, Langwiesen-GHS Engstlatt, Längenfeld-Schule und Sichel-Schule) und drei selbständige Grundschulen (Endingen, Schmiden und Streichen-Zillhausen).
Der Zollernalbkreis ist Träger der Beruflichen Schulen (Gewerbliche Schule) sowie der Schule für Sprachbehinderte mit Schulkindergarten Balingen und der Krankenpflegeschule der Kreisklinik Balingen.
Die private Abendrealschule, die Freie Waldorfschule Balingen und die Plettenbergschule für Physiotherapie und Massage Engstlatt runden das schulische Angebot Balingens ab.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
Die Stadt Balingen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- Karl von Leibbrand, († 14. März 1898), Oberbaurat
- Hermann von Ehmann, († 7. Dezember 1905), Oberbaurat
- Josef Filser, († 31. Juli 1918), Oberamtmann und Regierungsrat
- Konrad Haussmann, († 11. Februar 1922), Landtagsabgeordneter
- Friedrich Eckenfelder, († 11. Mai 1938), Kunstmaler
- Robert Wahl, († 5. Dezember 1955), Oberbürgermeister
- Prof. Wilhelm Kraut, (*9. Mai 1875; † 26. September 1957), Fabrikant
- Jakob Beutter, († 17. Januar 1972), Schreinermeister
- Albert Hagenbuch, († 25. Dezember 1997), Oberbürgermeister
- Wilhelm Kraut, (* 17. März 1906; † 13. Juli 1992), Ehrensenator
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Philipp Nicodemus Frischlin, * 22. September 1547 in Erzingen, † 29. November 1590 in Hohenurach, ein späthumanistischer Philologe, neulateinischer Dramatiker und Lyriker
- Heinrich Haasis, * 21. April 1945, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands
- Jürgen Haug, Schauspieler, Drehbuchautor und Sprecher (u.a. für Hörspiele). Er spielt Theater und Film und wirkte schon mehrfach in der Fernsehserie Tatort und in anderen Serien mit.
- Stefan Krohmer, *1971, Regisseur und Schauspieler, er erhielt 2002 den Adolf-Grimme-Preis für seinen Film "Ende der Saison".
- Heinrich Lang, *14. November 1826 in Frommern; † 13. Januar 1876 in Zürich, Theologe
- Patrick Pelz, *21. Juli 1960 in Frommern, Autor zahlreicher Fachbücher über das Thema Wirtschaft.
[Bearbeiten] Literatur
- Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961
- 750 Jahre Stadt Balingen : 1255 - 2005 / Hrsg. Stadtverwaltung Balingen. Red., Gestaltung und Layout: Stadtarchiv Balingen mit Unterstützung von Sigrid Foth ... - Balingen : Stadtverwaltung, c 2005. - 528 S. : zahlr. Ill. - (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Balingen ; Bd. 7) - ISBN 3-00-017595-4
- Balingen : Impressionen einer Stadt / [Text: Stadtarchiv Balingen. Bild: Gerd Schneider]. - Balingen : Daniel, [2000]. - 100 S. : überwiegend Ill. ; 29 cm. - ISBN 3-927936-32-4
- Grandt, Michael; Unternehmen 'Wüste' - Hitlers letzte Hoffnung ISBN 3-87407-508-7
- Imho Opfermann, Roger Orlik: Ölschieferwerk Frommern - Industriereportage (1947). Sp-Verlag. 2002. ISBN 3980787311 (Im Archiv einer süddeutschen Presseagentur wurde eine beeindruckende Fotoreportage von einem der längst demontierten Werke gefunden)
[Bearbeiten] Weblinks
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