Stadler Regio-Shuttle RS1
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Stadler Regio-Shuttle RS1 | |
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Nummerierung: | verschieden |
Anzahl: | 355 |
Hersteller: | Stadler Rail (früher: Adtranz) |
Baujahr(e): | 1996–2006 |
Achsformel: | B’B’ |
Länge: | 24.460–25.500 mm |
Höhe: | 3.700 mm |
Breite: | 2.900 mm |
Leermasse: | 40,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 10,0 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h |
Installierte Leistung: | 2×257 kW = 514 kW |
Leistungskennziffer: | 12,85 kW/t |
Anzahl der Fahrmotoren: | 2 |
Antrieb: | hydrodynamisch-mechanisch (hydraulisch) |
Zugsicherung: | Sifa, PZB90 |
Stehplätze: | 83–94 (je nach Ausführung) |
Der Regio-Shuttle ist der erste in Deutschland weit verbreitete Nahverkehrsdieseltriebwagen neuer Generation.
Ursprünglich ein Produkt der Firma Adtranz, wird der RS1 durch Stadler Pankow weiterproduziert und erfolgreich am Markt verkauft, seit Bombardier Transportation bei Übernahme von Adtranz den Standort in Berlin-Wilhelmsruh im Jahr 2001 aus kartellrechtlichen Gründen verkaufen musste. Die Bezeichnung des Regio-Shuttle bei der Deutschen Bahn ist Baureihe 650, zahlreiche Privatbahnen nennen ebenfalls Regio-Shuttles ihr eigen. Es handelt sich um ein normalspuriges Vollbahnfahrzeug nach UIC-Norm, das also Längskräfte von 1500 kN verträgt; es ist mit Mittelpufferkupplung oder herkömmlicher europäischer Zug- und Stoßeinrichtung lieferbar. 65 % des Fahrzeugbodens sind niederflurig und für eine Bahnsteighöhe von 55 cm ausgelegt. Auf der Schönbuchbahn ist eine Sonderausführung für 76-cm-Bahnsteige im Einsatz. Hochflurig ist der Triebwagen über den beiden zweiachsigen Drehgestellen an den Enden.
Zwei unabhängige dieselmechanische Antriebseinheiten z. B. von MAN, entweder mit Dieselkraftstoff oder Rapsöl gespeist, treiben je eines der beiden Gestelle an beiden Achsen an. Die Beschleunigungswerte des recht stark motorisierten RS1 gelten allgemein als vorbildlich.
Auffällig ist der RS1 durch seine Konstruktion, die der eines Fachwerkbrückenträgers entspricht. Die Fensterstege sind daher schräg und geben ihm ein anfangs unverwechselbares Aussehen, welches er mittlerweile mit dem Bombardier ITINO teilt. Alle Merkmale eines modernen Nahverkehrsfahrzeuges wie Warmwasserheizung, Klimaanlage, Mehrzweckraum mit Klappsitzen, Fahrgastinformationssystem und Vakuumtoilette sind vorhanden; bei der Lieferung besteht die Wahl zwischen Normal- und Komfortausstattung.
Betrieblich ist der Regio-Shuttle für Vollbahnverkehr im Einmannbetrieb uneingeschränkt verwendbar. Die relativ kleine Gefäßgröße (Maximum unter 170 Personen) kann dadurch ausgeglichen werden, dass das Fahrzeug in bis zu sechsfachen Mehrfachtraktionen gefahren werden kann. Ein Gespann aus fünf RS1 kann dann zwar eine Spitzenlast von knapp 850 Fahrgästen bewältigen, wird durch den Verbrauch der zehn Dieselmotoren allerdings im Vergleich zu einem lokomotivbespannten Zug eher unwirtschaftlich abschneiden.
Derzeit wird ein Regio-Shuttle bei Voith Turbo umgebaut, unter anderem sollen strengere Abgasnormen eingehalten sowie die Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h gesteigert werden. Möglicherweise soll eine Serie folgen.[1]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Eigentümer
Folgende Verkehrsunternehmen haben den Regioshuttle RS1 im Bestand:
Eisenbahngesellschaft | Anzahl |
Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) | 7 Exemplare |
Breisgau-S-Bahn (BSB) | 21 Exemplare |
City-Bahn Chemnitz (CBC) | 6 Exemplare |
DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) | 74 Exemplare (siehe unten) |
Erfurter Bahn (EIB) | 23 Exemplare
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Eurobahn | 2 Exemplare |
Freiberger Eisenbahngesellschaft (FEG) | 3 Exemplare |
Hohenzollerische Landesbahn (HzL) | 44 Exemplare |
Kahlgrund Verkehrs-GmbH (KVG) | 1 Exemplar |
Ortenau-S-Bahn (OSB) | 24 Exemplare |
Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG) | 32 Exemplare |
Prignitzer Eisenbahn (PEG) | 8 Exemplare |
Regentalbahn AG | 25 Exemplare
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Süd-Thüringen-Bahn (STB) | 32 Exemplare |
Südwestdeutsche Verkehrs AG (SWEG) | 8 Exemplare |
trans regio | 20 Exemplare |
Württembergische Eisenbahngesellschaft (WEG) | 11 Exemplare |
[Bearbeiten] Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn begann 1999 damit, Fahrzeuge der Baureihe 650 in Dienst zu stellen und fährt mittlerweile 74 Einheiten (Juni 2005). Sie werden als 650 001–027, 650 100–122, 650 201–203 und 650 301–321 bezeichnet. 650 100–119, sowie 650 201–203 wurden vom Land Baden-Württemberg finanziert. 650 001–027 und 650 100–122 sind bauartgleich, 650 201–203 sowie 650 301–321 sind Radwander-Shuttles, ansonsten aber baugleich wie die anderen Regio-Shuttles. Die Fahrzeuge werden von Tübingen und von Ulm aus von der DB-Tochtergesellschaft DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) eingesetzt. Seit Mai 2000 stehen alle Fahrzeuge im täglichen Einsatz.
Mittlerweile (2007) fahren auch 650 322–327, die von DB Regio Bayern finanziert sind. Außerdem hat die WestFrankenBahn einen Triebwagen von der Kahlgrundbahn übernommen, der die Nummer 650 997 trägt.
[Bearbeiten] RS1 verschiedener Bahnunternehmen
Führerstand eines RS1 der Ortenau-S-Bahn |
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Süd-Thüringen-Bahn in Meiningen |
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
- Produkt-Webseite des Herstellers Stadler Rail AG
- Bahn-Webseite mit vielen Bildern
- Sehr viele Bilder mit dem Regio-Shuttle RS1
- Die Webseite über den Regioshuttle
- Triebfahrzeug-Lexikon
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