Balkangebirge
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Das Balkangebirge (kurz Balkan, bulg. Стара планина/Stara planina; in der Antike lat. Haemus; griech. Αίμος; thrakisch Haimos) ist ein tertiäres Faltengebirge in Südosteuropa, dessen Hauptkamm im heutigen Bulgarien liegt. Im Westen bildet der bis zu 2.169 m (Midžor) hohe Westbalkan (westliche Stara Planina) die natürliche Grenze zwischen Serbien und Bulgarien.
[Bearbeiten] Geographie
Das Balkangebirge ist etwa 600 km lang, verläuft in westöstlicher Richtung und ist nach Süden hin steil abfallend. Das Gebirge mit abgerundeten Bergformen wird von vielen Pässen überquert, von denen der Schipkapass der bedeutendste ist. Außerdem wird es von mehreren Durchbruchstälern durchschnitten, von denen das des Iskâr am mächtigsten ist. Höchster Gipfel ist der Botew (2.376 m).
[Bearbeiten] Wirtschaft
In den höheren Lagen wird vorwiegend Schafzucht und in den Laubwäldern Forstwirtschaft betrieben. In den fruchtbaren Tälern herrscht Ackerbau vor. Außerdem befinden sich in der Region bedeutende Steinkohlevorkommen.
[Bearbeiten] Name
In der Antike wurde das Balkangebirge Hemus genannt. Die Türken gaben dem Bergzug den Namen Balkan, die Bulgaren und Serben nennen ihn heute Stara Planina („altes Gebirge“, bulgarisch/serbisch Стара планина), wobei im Bulgarischen die Bezeichnung Balkan/Балкан parallel in Gebrauch ist.
Der Begriff Balkan ist zusammengesetzt aus den zwei türkischen Wörtern für Honig = Bal und Blut = Kan. Zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert haben die Türken das Gebiet schrittweise unter ihre Kontrolle gebracht und waren ungefähr bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dort die vorherrschende Macht.
Der lateinische Name Haemus (bulg. Хемус) war Namensgeber für die bulgarische Fluglinie Hemus Air (bulg. Хемус Ер) und für die Mondlandschaft Montes Haemus (Hemus-Berge).
Siehe auch Balkanhalbinsel