Bargdorf
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Bargdorf ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Bienenbüttel inmitten der Lüneburger Heide im Norden des Landkreises Uelzen, Niedersachsen, an der Grenze zum Landkreis Lüneburg zwischen Hamburg und Hannover.
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[Bearbeiten] Geografische Lage
Dieser Ortsteil liegt südwestlich von Bienenbüttel westlich der Bundesstraße 4 und ist durch drei Zufahrtsstraßen zu erreichen. Das kleine Haufendorf liegt in einer Niederung zwischen Klepenberg und Butterberg östlich des Mühlenbaches.
[Bearbeiten] Ausdehnung des Ortsteils
Die Gesamtfläche von 635 ha wird von vier landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben bewirtschaftet. Zwei dieser Landwirte betreiben Milchwirtschaft.
Zu Bargdorf gehören zwei große, südwestlich bzw. südöstlich gelegene Siedlungsgebiete, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Wochenendgebiete entstanden waren und in den neunziger Jahren in allgemeine Siedlungsgebiete umgewandelt wurden. Heute werden sie mehr und mehr als Dauerwohnsitz genutzt.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Bis zu der Gemeindereform 1972 war Bargdorf eine selbstständige Gemeinde, heute gehört es zur Einheitsgemeinde Bienenbüttel. Eine weitere Nachbargemeinde ist die Samtgemeinde Bevensen.
[Bearbeiten] Ortsvorsteher/ Politik
Der Ortsvorsteher ist Axel Holst.
[Bearbeiten] Verkehr
Der Ortsteil liegt an der Bundesstraße 4.
[Bearbeiten] A 39 (geplant)
4. Juni 2006: Der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen die A 39 hat sich deutlich gegen eine Autobahntrasse „701“ ausgesprochen, die, von der Ortsumgehung Lüneburg abzweigend, östlich vorbei an Melbeck, zwischen Grünhagen und Bienenbüttel die B 4 kreuzend und dann ein westlich an Steddorf, Bargdorf und Jelmstorf vorbeiführen würde. „Wir brauchen auch hier keine A 39“, so Dachverbands-Sprecherin Annette Niemann, „sondern vielmehr einen Ausbau der B 4 als Bundesstraße mit Ortsumgehungen für Melbeck und Jelmstorf.“
Der Hinweis mancher Verbände, dass die A 39-„Variante 701“ von den Autobahn-Planern ohne ausreichende Begründung ausgeschlossen wurde, sei als bloßer Hinweis auf Verfahrensfehler für die Verhinderung der A 39 sicherlich nützlich. Aber auch diese A 39-Trasse bis zur B 4-Kreuzung Bevensen verlärme unnütz weitere Dörfer und versiegele und zerschneide Lebensräume und Landwirtschaftsflächen. Dass eine A 39 die Ortsdurchfahrt Melbeck keinesfalls entlaste, beweisen nach Ansicht Niemanns die Raumordnungsunterlagen, wonach durch Melbeck - auch beim Bau der A 39 - im Jahre 2015 an die 20.000 Fahrzeuge rollen würden.
Eine A 39-Variante 701 leite ein massives Verkehrsaufkommen in die Region, das dann auf der B 4 weiterfahren würde. Niemann rief die Bürger in Melbeck, Grünhagen, Bienenbüttel, Steddorf, Neu-Steddorf, Rieste, Bargdorf, Addenstorf und Jelmstorf dazu auf, sich verstärkt - gemeinsam mit allen weiteren 33 Bürgerinitiativen - gegen jede Variante der „Nonsensautobahn“ A 39 und für den Ausbau der B 4 mit Ortsumgehungen und echtem Lärmschutz zu engagieren.
[Bearbeiten] Geschichte
Verschiedene archäologische Funde – zwei inzwischen zerstörte Großsteingräber, steinzeitliche und bronzezeitliche Werkzeuge und frühmittelalterliche Scherben weisen darauf hin, dass im Bargdorfer Raum lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung Menschen gelebt haben.
Direkt jenseits der südlichen Gemarkungsgrenze liegt das bronzezeitliche Hügelgräberfeld von Addenstorf.
Bargdorf wird im Jahre 1252 erstmals urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt hieß das Dorf noch "Berchthorpe", 1292 "Berchdorpe", 1482 "Berchdorp" und 1613 dann "Bargtorf" . Zu der weiteren Entwicklung des Ortes in den folgenden Jahrhunderten gibt es viele verschiedene Akten und Urkunden. Seit Beginn gehört Bargdorf zum Kirchspiel Wichmannsburg.
1823 verfügt das Dorf über 105 Einwohner. 1829 wurde die „Allmende“ – der gemeinsame Grundbesitz der Einwohner durch einen Vertrag (Rezess) in Privateigentum überführt. In diesem Jahre findet man auch erstmals den heute noch gültigen Ortsnamen "Bargdorf". 1848 hat sich die Einwohnerzahl auf 121 erhöht (im Vergleich zur letzten Erhebung). 1856 wurden die grundherrschaftlichen Lasten durch Rezess abgelöst. Die Bauern mussten den 25 - fachen Satz der jährlichen Abgaben an die Grundherrn – in Bargdorf das Kloster St. Michaelis Lüneburg (7 Höfe) und die Kirchengemeinden Wichmannsburg und Natendorf (je 1 Hof) - zahlen. 1880 ist die Zahl der Einwohner auf 101 zurückgegangen. (im Vergleich zur letzten Erhebung).
1905 gründeten die Bargdorfer ihre „Freiwillige Feuerwehr“. 1932 ist die Einwohnerzahl auf 96 zurückgegangen (im Vergleich zur letzten Erhebung). Dann stieg sie bis zum Jahre 1949 auf 212 an, um im Jahr darauf, 1950, auf 95 zurückzugehen. 1966 wird Bargdorf Teilgemeinde der Samtgemeinde Bienenbüttel, 1972 wird das Dorf ein Ortsteil der neu geschaffenen Einheitsgemeinde Bienenbüttel. 1991 feierte Bargdorf 700 Jahre erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Aus diesem Anlass erschien eine kleine Schrift „Spurensuche“. Ein großer Findling in Dorfmitte mit der Inschrift „Berchdorpe 1291 – 1991“ Bargdorf erinnert daran. Doch inzwischen wurde eine Urkunde entdeckt, aus der hervorgeht, dass Bargdorf bereits 1252, also 49 Jahre früher, zum ersten Mal erwähnt wurde (siehe oben).
Im Jahre 2004 betrug die Einwohnerzahl 288.
2005: In den zurückliegenden Jahren ist eine immer größer werdende Verkehrsbelastung der B4 zu beobachten. Das Problem hat sich nach der Einführung der Maut auf Autobahnen für Lastkraftwagen (LKW) noch verschärft. Deshalb setzt sich die KA schon seit Jahren für verkehrsberuhigende Maßnahmen im Bereich der Gemeinde ein.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die ältesten Fachwerhäuser Bargdorfs stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit gut erhaltenen Spruchbalken über den Eingangstoren. Ältestes Zeugnis „vor Ort“ ist ein kleiner Balken im Fachwerkhaus "Zu den Querwiesen 5" mit der Inschrift: „Diderich Meyer Anno 1697“.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Gemeinde Bienenbüttel: 1000 Jahre Bienenbüttel: Geschichte mit viel Zukunft, Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel, eine Übersicht zu Vergangenheit und Gegenwart, Books on Demand GmbH: Norderstedt 2004, 99 S., ISBN 3-8334-1341-7
[Bearbeiten] Quellen
Koordinaten: 53° 7' 5" N, 10° 29' 46" O