Barkas
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Barkas war der Name eines Autoherstellers in Sachsen. Zeitweise war dieser VEB Stammbetrieb des IFA-Kombinates Personenkraftwagen.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Betrieb geht auf die von Jørgen Skafte Rasmussen 1923 als Zulieferer für sein DKW-Werk in Frankenberg/Sachsen gegründeten Metallwerke Frankenberg zurück. Zur Erweiterung der Produktion und zur Herstellung von Kleintransportern (begonnen mit dem in Zschopau entwickelten Dreirad TV 300), natürlich mit DKW-Motoren, zog der Betrieb 1933 nach Hainichen um und hieß ab 1934 FRAMO-Werke Hainichen.
1957 nannte sich der Betrieb VEB Barkas-Werke Hainichen und der einzige von ihm hergestellte Fahrzeugtyp wurde vom Framo V 901 zum Barkas V 901.
1958 wurde der Betriebssitz nach Zusammenlegung mit weiteren Betrieben nach Karl-Marx-Stadt verlegt und damit der „VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt“ geschaffen.
1961 begann die Serienfertigung des völlig neu entwickelten Barkas B1000 als Schnelltransporter. Angetrieben wurde er vom Wartburg-Dreizylinder-Zweitaktmotor mit ursprünglich 900 cm³ bei einer Leistung von 43 PS. Später waren es dann 1000 cm³ bei einer Leistung von 46 PS. Der Motor des Fronttrieblers war mittig zwischen Fahrer- und Beifahrersitz angebracht und von dort über eine abnehmbare innere Motorhaube und zusätzlich einen kleineren Servicedeckel zugänglich. Es gab Ausführungen als Kasten-, Krankentransport-, Pritschenwagen, Kleinbus u.a. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 100 km/h
Im Herbst 1989 wird der erste Barkas B1000-1 vorgestellt. Er hatte wie der Wartburg 1.3 einen 58 PS starken Viertaktmotor mit 1272 cm³, der in VW-Lizenz von Barkas im Motorenwerk im damaligen Karl-Marx-Stadt produziert wurde. Bis zur Einstellung der Produktion am 10. April 1991 wurden noch 1.961 dieser Fahrzeuge gebaut. Das Leistungsplus, der niedrigere Verbrauch und Geräuschpegel, die Möglichkeit des Betreibens mit handelsüblichem Normalbenzin ohne Ölbeimischung und nicht zuletzt die geringe produzierte Stückzahl an B1000-1 Transportern haben dazu geführt, dass sich besonders diese Motorisierung großer Nachfrage bei Liebhabern und Sammlern der Marke erfreut.
Zahlreiche Aufbauvarianten wie Pritschen, Koffer, Planen, Kleinbus und Abschleppwagen machten das Fahrzeug sehr flexibel nutzbar. So gab es den Barkas unter anderem als Personentransporter, Polizeifahrzeug, Krankenwagen der SMH, Kleinlöschfahrzeug (Typ KLF), Pritschentransporter, Sattelschlepper und Militärfahrzeug. Bei seiner Ersterscheinung 1961 fiel der Transporter durch die damals ungewöhnlich hohe Zulademöglichkeit von einer Tonne bei gleichzeitig niedriger Ladehöhe auf.
Wegen seiner einfachen Bauart war er relativ robust und zuverlässig. Er hatte von Beginn an einen Frontantrieb. Es gab nur eine Serienausstattung, die kontinuierlich verbessert wurde. So kam ab 1984 eine LED-Anzeige für Tankinhalt und Kühlwassertemperatur zum Einsatz und es wurde die seitliche Klapptür der Bus-Variante ebenfalls 1984 von einer Schiebetür abgelöst.
Ähnlich wie bei anderen Fahrzeugmarken in der DDR, wurden zwar Nachfolgemodelle des Standard-Modelles B1000 z. T. bis zum Prototypenstatus entwickelt, diese durften jedoch nach Vorgaben aus der Politik nicht in die Serienproduktion gehen (z. B. B1100 - ausgestellt im Fahrzeugmuseum Frankenberg). Dadurch war die Modellpalette aller DDR-Fahrzeugmarken spätestens in den 80er Jahren veraltet und nicht international konkurrenzfähig.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Barkas-Fahrzeuge – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |