Kleintransporter
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Als Kleintransporter bezeichnet man Kraftfahrzeuge zur Güterbeförderung, die aufgrund ihres zulässigen Gesamtgewichts mit der Fahrerlaubnis Klasse B gefahren werden dürfen. Eine gesetzliche Definition, z. B. in der Straßenverkehrszulassungsordnung, gibt es bisher nicht.
Unterhalb der Kleintransporter sind die Hochdachkombis und Lieferwagen auf PKW-Basis anzusiedeln; oberhalb die LKW mit größerem Gewicht und anderer Fahrerlaubnis.
Wie auch bei den Hochdachkombis gibt es auch zu den meisten Kleintransportern auch ein ähnliches Modell zur Personenbeförderung: siehe Kleinbus.
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[Bearbeiten] Unfälle mit Kleintransportern
Da Kleintransporter
- bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t keiner gesonderten Geschwindigkeitsbegrenzung unterliegen,
- mit dem Pkw-Führerschein (Klasse B, früher Klasse III) gefahren werden können,
- starke Motoren mit einer gegenüber normalen Pkw deutlich größeren Masse verbinden und daher
- bei zeitkritischen Transporten (Kurierfahrten) entsprechend populär sind,
sind Unfälle mit ihnen häufig besonders schwer. (Eine Fahrerüberwachung durch Tachographen ist erst im gewerblichen Güterkraftverkehr ab 3,5 t vorgeschrieben.)
Während die Zahl der Kleintransporter von 1995 bis 2000 um rund 25 Prozent zunahm, stieg die Anzahl schwerer Verkehrsunfälle, an denen Kleintransporter beteiligt waren, um mehr als 50 Prozent. Die Zahl der schweren Unfälle wuchs also gut doppelt so schnell wie die Zahl der Fahrzeuge. Dies ist jedoch auch auf die gestiegenen Fahrleistungen pro Fahrzeug zurückzuführen. Bezogen auf die gefahrenen Kilometer sind Kleintransporter nicht überdurchschnittlich häufig an Unfällen beteiligt.
Zwischen 1991 und 2001 stieg die Zahl der Kleintransporter um 127%, die Anzahl von Unfällen mit Beteiligung von Kleintransportern stieg um 103%.
Durch diese Diskussion sind auch Wohnmobile unberechtigt in Verruf geraten, die zwar auf denselben Basisfahrzeugtypen aufbauen, jedoch ausschließlich im Urlaub mit viel Zeit genutzt werden, aufgrund Ihres hohen Wertes meist sehr vorsichtig gefahren werden und über eine äußerst niedrige Unfallbilanz verfügen, die noch dazu meist durch technische Mängel (Reifenplatzer) verursacht wurde.
Es wurde angedacht, gewerblich genutzte Kleintransporter über eine Geschwindigkeitsbegrenzung "einzubremsen". Die wurde jedoch verworfen, da die Fahrzeuge (bezogen auf die gefahreren Kilometer) nicht überdurchschnittlich stark an Unfällen beteiligt sind und nur 10% der Unfälle mit Kleintransportern auf Autobahnen passieren.
[Bearbeiten] gängige Fahrzeuge
- klein: Hijet
Fiat:
Ford:
- klein: H100
- mittel: Starex
- klein: Midi
- klein: Towner, Pregio
- mittel: Besta, K2500
- groß: K3500
- klein: E-Serie
- klein: MB 100, Vito
- mittel: Harburger Transporter, T1 (Bremer Transporter), Sprinter
- groß: L319T2 (Düsseldorfer Transporter), Vario (eigentlich nicht mehr als Kleintransporter zu bezeichnen)
- klein: L300
- mittel: L400
- groß: Canter (eigentlich schon ein LKW)
- klein: Vanette, Primastar
- mittel: Urvan, Interstar
- groß: Cabstar (eigentlich schon ein LKW)
- klein: Arena, Vivaro
- mittel: Blitz, Bedford Blitz, Movano
- klein: Porter
- klein: Sambar, Libero
- klein: Carry, Super-Carry
- klein: Lite-Ace
- mittel: Hi-Ace
- groß: Dyna (eigentlich schon ein LKW)
- klein: Transporter
- mittel: LT und Crafter
[Bearbeiten] ältere oder unbekannte Fahrzeuge
- Borgward: B 1500 F, B 611
- DKW: DKW-Schnelllaster
- Goliath: GV 800, Expreß
- Hanomag/Hanomag-Henschel: L 28, Kurier, Markant, Garant, Matador, Harburger Transporter
- IFA: Barkas B 1000
- Lloyd: LT 500, LT 600
- Tempo: Matador, Wiking, Rapid
[Bearbeiten] Weblinks
- Marktübersicht der meistverkauften Kleintransporter (PDF, 1268 KB)
- Königsberger Ladungssicherungskreis e. V.: Kleintransporter – Problemfall und/oder Verkehrsrisiko?
- DasErste.de – WwieWissen: Kleintransporter - Rasende Kisten in tödlicher Mission?
- Bundestag.de: Meldung zu Kleiner Anfrage von der FDP-Fraktion nach Grundlagen für die Zulassung von Kleintransportern vom 12. März 2003 (Bundestagsdrucksache 15/593) und Antwort der Bundesregierung zur Kleinen Anfrage der FDP vom 31.03.2003 (Bundestagsdrucksache 15/734)