Bernadette Soubirous
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Die heilige Bernadette Soubirous (* 7. Januar 1844 in Lourdes; † 16. April 1879 in Nevers an der Loire) war eine französische Ordensschwester, die als Mädchen im Jahre 1858 mehrere Visionen von Marienerscheinungen hatte.
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[Bearbeiten] Leben
Als älteste Tochter des ärmlich lebenden Müllers François Soubirous und dessen Frau Louise in Lourdes, einem kleinen Städtchen am nördlichen Fuße der Pyrenäen aufgewachsen, zog sich Bernadette bereits in früher Kindheit ein bis zu ihrem Tode anhaltendes Asthmaleiden zu. Bald schon musste die Familie die Mühle, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, verlassen und in ein leerstehendes Haus umziehen, "Cachot" genannt, da es früher als Arrestlokal genutzt wurde. Dieses Haus hatte ihnen der Vetter Andre Sajous verschafft.
Am 11. Februar 1858 gegen 11:00 Uhr gingen Bernadette, ihre Schwester Antoinette und ihre Freundin Jeanne Abadie zur nahen Grotte Massabielle (massevieille = „alter Fels“), um jenseits des Flusses Gave de Pau Holz zu sammeln. Dort erschien Bernadette oberhalb der Grotte in einer kleinen Nische das erste Mal eine weiß gekleidete Frau.
„Ich hörte ein Geräusch ähnlich einem Windstoß, ich erhob die Augen zur Grotte und sah eine weißgekleidete Dame, welche ein weißes Kleid, einen blauen Schleier und auf jedem Fuß eine gelbe Rose trug.“
Die weiß gekleidete Dame bat Bernadette bei der dritten Erscheinung um weitere 15 Treffen. Bernadette berichtete dem Ortspfarrer Peyramale von „aqueró“, von „jener dort“; dieser war entschiedener Skeptiker und hielt Bernadette für verrückt. Er beauftragte sie, die Frau nach ihrem Namen zu fragen. Beim 16. Treffen schließlich hat die Dame auf die Frage, wer sie sei, mit den Worten „Que soy era Immaculada Councepciou“ („Ich bin die unbefleckte Empfängnis“) geantwortet. Als Bernadette dem Pfarrer berichtete, was die Frau gesagt habe, war Peyramale zutiefst erschüttert und schockiert. Zwar hatte Papst Pius IX. bereits 1854 das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis verkündet, was Bernadette jedoch aufgrund mangelnder schulischer Bildung und nicht abgelegter Kommunion keinesfalls wissen konnte. Bernadette war diese Bezeichnung so unbekannt, dass sie beim Zurücklaufen die Worte immer wiederholte. Dies überzeugte den Pfarrer, der daraufhin die Erscheinungen verteidigte. Nach den Erscheinungen trat Bernadette 1866 in das Kloster der Barmherzigen Schwestern in Nevers ein, wo sie ein zurückgezogenes und bescheidenes Leben führte. Ihre Novizenmeisterin und spätere Superiorin lehnte die Visionen von Lourdes vehement ab und widersetzte sich nach ihrem durch das Asthma verursachten Tod im Alter von 35 Jahren einer einsetzenden Verehrung.
Am 22. September 1909 wurde ihr Leichnam das erste Mal exhumiert und dabei völlig intakt aufgefunden. 1925 wird anlässlich ihrer Seligsprechung der immer noch unverweste Leichnam in einen Glassarg gelegt und in die Kapelle des Klosters Saint-Gildard überführt, wo er bis heute zu sehen ist. Man bedeckte jedoch das Gesicht und die Hände nach entsprechenden Abgüssen mit Wachsmasken, bevor man sie in den Schrein legte.
Von Pius XI. wurde sie am 14. Juni 1925 selig, am 8. Dezember 1934 heilig gesprochen. Ihr Festtag ist der 16. April.
[Bearbeiten] Rezeption
Franz Werfel schrieb einen Roman über Bernadette, der ein sehr anschauliches Bild ihres Lebens und die Entwicklung von Lourdes zu einem religiösen Zentrum gibt. Er hatte auf der Flucht vor den Nazis in Südfrankreich Lourdes kennen gelernt und dort das Versprechen abgelegt, dass er einen solchen Roman schreiben würde, falls er die Flucht überleben sollte. Der Bayerische Rundfunk produzierte 1959 nach Werfels Romanvorlage Das Lied von Bernadette als Hörspiel, bearbeitet von Fred von Hoerschelmann und Richard Miller mit unter anderem Solveig Thomas als Bernadette und Walter Richter als François Soubirous.
[Bearbeiten] Literatur
- Patrick Dondelinger: Die Visionen der Bernadette Soubirous und der Beginn der Wunderheilungen in Lourdes. Pustet, Regensburg, 2003. ISBN 3-791-71852-5
- Jean B. Estrade: Bernadette, die Begnadete von Lourdes. Johannes-Verlag (Augenzeugenbericht!)
- Andre Ravier, Helmuth Nils Loose: Bernadette Soubirous. Eine Heilige Frankreichs, Europas und der Welt. Herder Verlag, Freiburg, 1979. ISBN 3-451-18309-9
[Bearbeiten] Verfilmungen:
- Das Lied von Bernadette, USA 1943 – mit Jennifer Jones als Bernadette; Regie: Henry King
- Bernadette von Lourdes, Italien/Frankreich/Luxemburg 2001 – mit Angèle Osinsky als Bernadette; Regie: Lodovico Gasparini
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Bernadette Soubirous im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Bernadette Soubirous im ökumenischen Heiligenlexikon
- Bernadette Soubirous im Biografisch-Bibliografischem Kirchenlexikon
- Ausführliche Biografiie von Bernadette auf lourdes-france.org
- Schrein in der Klosterkirche St. Gildard, Nevers
Personendaten | |
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NAME | Soubirous, Bernadette |
KURZBESCHREIBUNG | Heilige (19. Jh) |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1844 |
GEBURTSORT | Lourdes |
STERBEDATUM | 16. April 1879 |
STERBEORT | Nevers an der Loire |