Birger Lüssow
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Birger Lüssow (* 19. Januar 1975 in Rostock) ist ein deutscher Politiker der rechtsextremen NPD in Mecklenburg-Vorpommern und seit September 2006 Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.
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[Bearbeiten] Ausbildung
Lüssow besuchte bis 1990 Gesamtschule und anschliessend bis 1993 das Gymnasium. 1994/95 leistete er seinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr ab. 1996 begann er eine Ausbildung zum Energieelektroniker, die er 2000 abschloß, um danach in dem Beruf tätig zu sein.
[Bearbeiten] Politische Aktivitäten
Seine Karriere in der rechtsextremen Szene begann Lüssow Anfang der 1990er Jahre im Umfeld der neonazistischen Freien Kameradschaften in Rostock, wo er schon früh Verantwortung übernahm und eng mit Neonazis wie Christian Worch zusammenarbeitete. Lüssow gilt als Kopf der 2002 von Lars Jacobs gegründeten "Aktionsgruppe Festungsstadt Rostock" (AGR), die mit dem "Bündnis Rechts" von Worch verbunden und wie dieser der NPD gegenüber sehr kritisch eingestellt war. Bis Ende 2004 trat die Gruppe besonders durch Kundgebungen in Erscheinung, darunter eine Kundgebung zum 8. Mai, dem Ende des Zweiten Weltkrieges, unter dem Motto "Wir kapitulieren nie" und ein Aufruf zum Boykott der Europa- und Kommunalwahlen am 13. Juni 2004, zu denen auch die NPD angetreten war.[1].
Des weiteren war Lüssow im "Kameradschaftsbund Mecklenburg" (KBM) aktiv. Antifaschistische Gruppen rücken ihn in die Nähe des verbotenen "Blood & Honour-Netzwerks".[2] Am 18. November 2006 nahm er als Redner an einer von Worch angemeldeten und vor allem von Neonazis aus dem Freien Kameradschaftsspektrum besuchten Kundgebung im Andenken an die Gefallenen der Waffen-SS und Wehrmacht in Seelow teil, die als Ersatz für das traditionelle, in diesem Jahr jedoch verbotene "Heldengedenken" auf dem Waldfriedhof Halbe stattfand.[3]
[Bearbeiten] Parteikarriere
Im Oktober 2005 trat er in die NPD ein und wurde im März 2006 Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Mecklenburg-Mitte. Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern im September 2006 trat er auf Platz 5 der Landesliste an und zog durch die 7,3%, die die NPD erreichte, als Abgeordneter in den Landtag in Schwerin ein.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Birger Lüssow vertritt die NPD im Bildungs- sowie im Verkehrsausschuss des Landtags. Er ist außerdem jugendpolitischer Sprecher seiner Fraktion.
Im Zusammenhang mit der Störung einer Ausstellung über Anne Frank in Grimmen verbreitete Lüssow in einer Rede in einer Landtagssitzung[4] und auf der Website der NPD die unter Rechtsextremen übliche These, wonach die Tagebücher des von den Nazis ermordeten jüdischen Mädchens Anne Frank erst nach 1945 geschrieben worden seien. Das Berliner Anne-Frank-Zentrum stellte daraufhin Strafanzeige wegen Volksverhetzung, welche aber keine Ermittlungen nach sich zog.[5]
[Bearbeiten] Persönliches
Birger Lüssow wohnt in Rostock, ist konfessionslos, ledig und hat zwei Kinder.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Die Kandidaten der NPD für die Landtagswahl 2006 in Mecklenburg-Vorpommern
- ↑ Die NPD im Schweriner Landtag – Das Personal. Von Sebastian Huld. Zentrum Demokratische Kultur, Berlin
- ↑ Frankfurter Rundschau vom 20.11.2006
- ↑ Plenarprotokoll vom 6.12.2006
- ↑ Keine Ermittlungen gegen NPD-Abgeordneten
[Bearbeiten] Weblinks
- ndr.de: Die sechs NPD-Abgeordneten im Profil
- Lebenslauf auf der Website des Landtages Mecklenburg-Vorpommern
Personendaten | |
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NAME | Lüssow, Birger |
ALTERNATIVNAMEN | Lüssow, Birger |
KURZBESCHREIBUNG | Politiker; Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern |
GEBURTSDATUM | 1975 |
GEBURTSORT | [[]] |