Brzeg
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Brzeg / Brieg | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Landkreis: | Brzeg | ||
Fläche: | 14,7 km² | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 52' N, 17° 29' O50° 52' N, 17° 29' O | ||
Höhe: | 140 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 38.496 (30. Juni 2005) | ||
Postleitzahl: | 49-300 bis 49-306 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OB |
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Wirtschaft & Verkehr | |||
Straße: | Wiązów - Namysłów | ||
Schienenweg: | Stettin - Krakau | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Stadtgemeinde | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Wojciech Huczyński | ||
Adresse: | ul. Robotnicza 12 49-300 Brzeg |
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Webpräsenz: | www.brzeg.pl |
Brzeg [ˈbʒɛk] (deutsch Brieg) ist eine Stadt in Schlesien in der Woiwodschaft Oppeln in Polen. Sie liegt 42 Kilometer südöstlich von Breslau an der Oder.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Brieg, das in mittelalterlichen Urkunden auch Civitas Altae Ripae (Stadt am hohen Ufer) genannt wurde, erhielt 1250 von Herzog Heinrich III. von Breslau Stadtrechte und wurde 1297 befestigt. Von 1311 bis 1675 war Brieg die Hauptstadt eines unabhängigen Piasten-Fürstentums. Nach dem Tode des letzten Piasten-Herzogs Georg Wilhelm im Jahre 1675 fiel das Herzogtum Brieg/Niederschlesien an die Habsburger. 1741 wurde die Stadt, wie bis ins folgende Jahr 1742 das gesamte Schlesien, von Preußen im Ersten Schlesischen Krieg erobert, wobei das Schloss durch Beschuss stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Die Festungsanlagen wurden 1807 von französischen Truppen zerstört und im 19. Jahrhundert durch Parkanlagen ersetzt. Bereits 1842 fuhr der erste Zug auf der neueröffneten Eisenbahnlinie nach Breslau, die heute als die älteste Bahnlinie Polens gilt. 1907 wurde Brieg Stadtkreis. In der Stadt verblieb weiterhin auch die Verwaltung des Landkreises Brieg.
Am 6. Februar 1945 wurde Brieg von der sowjetischen Armee erobert und später an Polen übergeben und heißt seitdem Brzeg. Die deutschen Bewohner wurden zwischen 1945 und 1947 größtenteils vertrieben. Vorübergehend zur Woiwodschaft Wrocław gehörend, kam Brzeg 1950 in die Woiwodschaft Opole.
Die nördlichen Ortsteile der Stadt Brzeg wurden 1997 vom Jahrhunderthochwasser der Oder überschwemmt.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Schloss der schlesischen Piasten, die ursprünglich gotische Anlage wurde in der Renaissance umgebaut, 1741 zerstört und 1966-1990 wiederaufgebaut. Hier befindet sich das prächtige Einfahrtsportal mit einem plastischem Stammbaum der Brieger Piasten. Wegen seines Innenhofs mit den Arkaden wird das Schloss oft mit dem Krakauer Wawel verglichen.
- St.-Nikolaus-Kirche, erbaut 1370-1417
- Rathaus, 1570-1577 an der Stelle des im Jahre 1569 ausgebrannten gotischen Vorgängerbaus errichtet
- Historische Bürgerhäuser der Renaissance und des Barock
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Goslar hat bereits 1950 mit den aus Brieg vertriebenen Deutschen eine Patenschaft abgeschlossen. Diese Partnerschaft wurde 50 Jahre später auf die heutige polnische Stadtverwaltung ausgedehnt. Seit 1989 besteht eine Städtepartnerschaft mit Eckernförde und seit 2002 mit der tschechischen Stadt Beroun.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Leopold Wilhelm von Dobschütz, preußischer General der Kavallerie
- Max Friedlaender, deutscher Musikforscher
- Herta Ilk, deutsche Politikerin und MdB
- Cäsar Albano Kletke (* 1805), Pädagoge und Schulmann
- Alfred Kurella, deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Kulturfunktionär der SED in der DDR
- Kurt Masur, deutscher Dirigent
- Oskar Moll, deutscher Maler
- Heinrich von Mühler, preußischer Politiker
- Günther Weigmann (* 1912), deutscher Musiker
[Bearbeiten] Literatur
- Bimler, Kurt: Das Piastenschloss zu Brieg. Schlesische Burgen und Renaissanceschlösser. Band 2, Breslau 1934.
- Bimler, Kurt: Die schlesischen massiven Wehrbauten. Band 2. Fürstentum Brieg, Kreise Brieg, Ohlau, Strehlen, Breslau 1941.
- Irrgang, Werner: Neuere Geschichte der Stadt Brieg. 1740-1980. Band 2, Goslar 1980.
- Günther, Ernst: Illustrierter Führer durch Brieg. Unter besonderer Berücksichtigung heimatlicher Kunstdenkmäler. Mit einem Plan der Stadt, Brieg 1929.
- Kunz, Hermann: Das Schloß der Piasten zum Briege. Ein vergessenes Denkmal alter Bauherrlichkeiten in Schlesien, Brieg 1885.
- Kühne, Hermann: Brieg - Sein Gymnasium und seine Lehrer. Historisches und Anekdotisches, Nienhagen 2001.
- Nitschke, Sigrid: Brieg - Brzeg. ... und was bleibt, ist nicht nur die Erinnerung. ... a to, co pozostanie nie tylko jest wspomnieniem, Brzeg 1998. (dt. und poln.)
- Pietruszka, Max: Die letzten Tage von Brieg. Ein Tatsachenbericht aus den Februartagen 1945, Hannover 1952.
- Schoenborn, Heinrich (Hrsg.): Brieg. Ein Führer für Einheimische und Fremde. Mit einem Plane der Stadt, Brieg 1910.
- Schoenborn, Heinrich: Geschichte der Stadt und des Fürstentums Brieg. Ein Ausschnitt aus der Geschichte Schlesiens, Brieg 1907.
- Szypowska, Maria; Szypowski, Andrzej: Brzeg, Warszawa 1969. (poln.)
- Tscheschner, Dorothea: Eine schlesische Perle. Brieg, Bauten erzählen ..., Berlin 2004.
[Bearbeiten] Weblinks
Brzeg (Brieg) - Stadt | Brzeg-Gmina (Brieg-Land) | Grodków (Grottkau) - Stadt | Lewin Brzeski (Löwen) - Stadt | Lubsza (Leubusch) | Olszanka (Alzenau)