Burg Reichenstein (Trechtingshausen)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Burg Reichenstein ist eine Burg im oberen Mittelrheintal, Landkreis Mainz-Bingen, Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Die Burg steht oberhalb des Mittelrheintals auf einem Bergvorsprung am östlichen Abhang des Binger Walds oberhalb von Trechtingshausen am Rhein. Die Stadt Bingen liegt nur etwa 5 km (Luftlinie) in Richtung Südosten von der Burg entfernt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Burg wurde im 11./12. Jahrhundert als Vogtei der Äbte von Cornelimünster erbaut. Überliefert ist 1214 die Vergabe an die Herren von Bolanden. Ihre Erben Phillipp von Hohenfels und sein Sohn Dietrich erwiesen sich als üble Raubritter, denen auch die benachbarte Burg Sooneck gehörte. Ein erstes Mal eroberte 1253 der Rheinische Städtebund die Burg und zerstörte sie. Nach dem schnellen Wiederaufbau erfolgte im Jahr 1282 eine neue Zerstörung durch König Rudolph von Habsburg. Er nahm den Raubritter Dietrich von Hohenfels gefangen und belegte die Burg mit einem Wiederaufbauverbot. Ab 1290 war die Ruine im Besitz der Pfalzgrafen, die 1344 zugunsten von Kurmainz verzichteten. Darauf erfolgte ein schneller Neubau. Eine doppelte Ringmauer umschloss einen rechteckigen Wohnturm und einen Innenhof der Hauptburg. Vorgelagert war nördlich eine Vorburg.
1397, nachdem der Papst, unter Missachtung der Wahl des Domkapitels im vorangegangenen Jahr, Johann II. von Nassau zum Erzbischof von Mainz ernannt hatte, verschanzte sich der 1396 gewählte Erzbischof Gottfried von Leiningen auf der Burg. Erst nach zähen Verhandlungen verzichtete er auf den Bischofsstuhl und wurde statt dessen mit dem Amt des Dompropstes von Mainz abgefunden. Sein Einlenken verhinderte einen erneuten Sturm auf die Burg und eine mögliche weitere Zerstörung.
Seit dem 16. Jahrhundert war die Burg dem Verfall überlassen. Die Reste wurden 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg gesprengt. 1834 kaufte Franz Wilhelm von Barfus die Ruine und baute einen Turm zu seinem Wohnsitz um.
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg durch Baron Nikolaus von Kirsch-Puricelli - einem reichen Industriellen - von 1899-1902, der durch den Regensburger Architekten Strebel eine neugotische Wohnburg im englischen Stil bauen ließ. Weitere Wohnbauten und ein Aussichtsturm wurden auf dem Gelände der Vorburg errichtet. Es ist die letzte Burg im Oberen Mittelrheintal, die im Zeichen der Rheinromantik wieder aufgebaut wurde.
Heutzutage beherbergt die Anlage ein Burgmuseum mit einer reichhaltigen Sammlung an historischen Waffen und Rüstungen sowie gusseiserner Ofenplatten und ein Hotel mit Restaurant.
[Bearbeiten] Veranstaltungen
- Rhein in Flammen am 1. Samstag im Juli: Großfeuerwerke und Schiffsrundfahrt am Mittelrhein von Trechtingshausen mit Burg Reichenstein, entlang Burg Rheinstein, Assmannshausen, Mäuseturm, Ruine der Burg Ehrenfels (Hessen), Bingen am Rhein mit Burg Klopp nach Rüdesheim am Rhein mit der Brömserburg.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Burg Reichenstein – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Godesburg | Wolkenburg | Drachenburg | Drachenfels | Löwenburg | Rolandseck | Vilzelt | Ockenfels | Linz | Dattenberg | Arenfels | Marienfels | Sinzig | Rheineck | Brohleck | Hammerstein | Marienburg | Namedy | Andernach | Burg Sayn | Schloss Sayn | Engers | Burg Koblenz | Ehrenbreitstein | Philippsburg (Koblenz) | Schloss Koblenz | Stolzenfels | Lahneck | Martinsburg | Marksburg | Philippsburg (Braubach) | Osterspai | Liebeneck | Boppard | Sterrenberg | Liebenstein | Kleeburg | Maus | Reichenberg | Katz | Rheinfels | Niederburg | Herzogenstein | Heppenheft | Schönburg | Gutenfels | Pfalzgrafenstein | Sauerburg | Stahlberg | Stahleck | Fürstenberg | Nollig | Heimburg | Sooneck | Reichenstein | Rheinstein | Ehrenfels | Mäuseturm | Klopp | Brömserburg | Boosenburg
Koordinaten: 50° 0′ 18" n. Br., 7° 51′ 12" ö. L.