Burgsolms
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Koordinaten: 50° 32′ 19″ N, 8° 24′ 21″ O
Burgsolms ist der größte Stadtteil der Stadt Solms. Es liegt am unteren Solmsbach kurz vor dessen Mündung in die Lahn.
[Bearbeiten] Geschichte
Die ältesten Funde lassen darauf schließen, das das Gebiet des heutigen Burgsolms bereits seit der La-Tène-Zeit besiedelt war.
Für das Jahr 788 wird im Lorscher Codex die Schenkung einer Kirche am Flusse Sulmissa, dem heutigen Solmsbach, erwähnt. Um die Frage, ob nun Burgsolms oder der benachbarte Ort Oberndorf, in urkundlichen Quellen auch Obersolms genannt, der älteste Solmser Stadtteil ist, besteht auch heute noch ein die beiden Orte trennender Streit, obwohl sie bereits fest zusammengewachsen sind.
Die Oberndorfer Kirche soll die 788 erwähnte Kirche gewesen sein, da in der urkundlichen Überlieferung die Kirche in Burgsolms stets als Tochterkirche bezeichnet wird. Funde lassen aber eher Burgsolms als den älteren Teil vermuten. Ein Zeichen dafür ist z. B. eine bei Bauarbeiten zum Evangelischen Gemeindehaus in den 50er Jahren gefundene Krypta einer karolingischen Kirche sowie eine karolingische Ringwallanlage, dem „Freien Stein“. Erst 1129 tauchen beide Solms in Urkunden getrennt voneinander auf.
Um das Jahr 1100 herum wurde Burgsolms der Sitz der Edlen von Solms. Die Solmser, die seit 1223 den Grafentitel trugen, bauten einen von ihnen bewohnten befestigten Hof zu einer Wasserburg aus, die schließlich zum Namenspatron des Solmser Stadtteils wurde. 1384 wurde die stark befestigte Burg durch den Wetterauer Städtebund auf Betreiben der Reichsstadt Wetzlar belagert. Graf Johann von Solms-Burgsolms floh auf die benachbarte Burg Greifenstein, und die Anlage wurde durch den Städtebund zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die letzten Reste der Burg, die etwa 14 Meter hohe „Storchenmauer“, wurde 1952-54 auf Grund immer wieder auftretendem Steinschlag abgetragen.
Burgsolms war im Mittelalter stark befestigt. Belegt ist eine Stadtmauer mit vier Falltoren, von der heute ebenfalls keine Reste mehr existieren.
Auch wenn in den 1960er Jahren das Stadtbild des Ortes in einigen Bereichen schwer geschädigt wurde, indem viele Fachwerkhäuser dem Bau einer größeren Straße durch den Ort weichen mussten und zum Teil durch Flachdachbauten ersetzt wurden, ist doch noch einige historische Bausubstanz erhalten geblieben. Insbesondere in der Lindenstraße und angrenzenden Straßen besteht eine denkmalgeschützte Gesamtanlage, die den nordwestlichen Bereich des alten Ortskernes umfaßt. Hier findet sich eine ungewöhnlich dichte historische Substanz aus zahlreichen Einzeldenkmälern sowie weiteren bedeutenden Bauten.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Burgsolms ist heute Sitz der Firma Leica Camera AG.
In der Vergangenheit war für den Ort jedoch seit den 1870er Jahren die Eisenindustrie wichtig. Viele Gruben im Gebiet der heutigen Stadt Solms zeugen noch davon.
Auf dem Gebiet des heutigen Gewerbeparks, direkt an der Lahntalbahn, wurde durch den Fürsten Georg zu Solms-Braunfels für diese Gruben mit der Georgshütte ein eigenes Hüttenwerk errichtet. Allerdings wurde 1927, nachdem die Wetzlarer Firma Buderus das Hüttenwerk gekauft hatte, der letzte Erzbrocken geschmolzen und die Georgshütte abgerissen. Lediglich eine Lagerhalle sowie Wohnhäuser der Arbeiter zeugen heute noch von der Buderus´schen Tätigkeit in Burgsolms.