Burkard Waldis
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Burkard Waldis, zeitgenössisch Burcard Waldis (* um 1490 in Bad Sooden-Allendorf in Hessen; † 1556 in Abterode, Werra-Meißner-Kreis) war ein deutscher Fabeldichter, Dramatiker und Fastnachtsautor.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Waldis wurde 1522 Franziskanermönch in Riga. Durch eine Reise im Auftrag des Erzbischof Jasper Linde zum Kaiser Karl V. und nach Rom erbat er Unterstützung gegen die erstarkende Reformation in Livland. Daraufhin kam er 1524 in Haft. Er konvertierte während der Haft zum Protestantismus.
Er verließ den katholischen geistlichen Stand, heiratete und ließ sich als Zinngießer in Riga nieder. In dieser Berufsausübung unternahm er ausgedehnte Reisen. Sie führten ihn nach Antwerpen und Lissabon. Von 1536 bis 1540 war er wegen "ketzerischer Umtriebe" gegen den Deutschen Orden wiederum in Haft.
Gesundheitlich geschwächt und durch die erlittene Folter gebrochen kehrte Waldis in seine hessische Heimat zurück. 1541 studierte er Theologie in Wittenberg und konnte 1544-1556 anschließend die Pfarrstelle und Probstei in Abterode in der Nähe von Bad Sooden-Allendorf übernehmen.
[Bearbeiten] Werke
Sein geistliches Fastnachtsspiel "Die Parabel vom verlorn Sohn", das 1527 in Riga aufgeführt wurde, gehört zu den frühesten und bedeutendsten Leistungen des Reformationsschauspiels. Waldis´wichtigstes Werk war die umfangreiche Fabelsammlung "Esopus. Ganz neugemacht und in Reime gefaßt", die 1548 erschien und große Wirkung auf zeitgenössische Dichter und die Schriftsteller der Frühaufklärung wie Hagedorn und Gellert hatte.
- Streitgedicht gegen den Herzog Heinrich von Braunschweig.... 1542
- Herzog Heinrich von Braunschweigs Klagelied", 1542
- Wie der Lykaon von Wolfenbüttel jeztt neulich in einen Mönch verwandelt ist. 1542
- Wahrhaftige Historie von zweien Mäusen", 1543
- Ursprung und Herkommen der zwölf ersten alten Könige und Fürsten Deutscher Nation. 1543
- der ganz neuw gemachte und in reimen gefaßte Esopus. 1548
- Der Psalter in neue Gesangsweise gebracht. 1553
- Taten des streutbaren Theuerdank. 1553
- Regnum papisticum. (Übersetzung des Werkes von Thomas Naogeorg), 1555
- Summarien über die gantz Bibel. (Übersetzung des Werkes von Rudolf Gualtherus), 1556
[Bearbeiten] Literatur
- Burkard Waldis. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 40, S. 703.
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- L. Arbusow: Einführung der Reformation in Liv-, Est- und Kurland (Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 3). Leipzig 1921 (1962)
- O. Pohrt: Reformationsgeschichte Livlands (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte 145). Leipzig 1928
- O. Hütteroth: Althessische Pfarrer der Reformationszeit. Marburg 2 1966, Seite 385
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Burkard Waldis |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fabeldichter und Autor eines Fastnachtsspieles. |
GEBURTSDATUM | um 1490 |
GEBURTSORT | Allendorf/Hessen |
STERBEDATUM | 1556 |
STERBEORT | Abterode |