Camposanto (Pisa)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Camposanto Monumentale ist ein Gebäude in Pisa, das einen Friedhof birgt.
Der Camposanto erstreckt sich hinter dem Dom in Pisa wie eine Kulisse aus einer Mauer mit Marmorblendarkaden. Der Name dieses Bauwerks bedeutet Friedhof und wörtlich übersetzt heiliges Feld. Das Gebäude soll Überlieferungen nach Erde aus dem heiligen Land umschließen, die Erzbischof Ubaldo de’ Lanfranchi von seiner Reise mit den Kreuzfahrern 1203 mitgebracht haben soll. Das rechteckige Bauwerk wurde 1278 von Giovanni di Simone begonnen, nach der Niederlage bei der Schlacht von Meloria unterbrochen und erst gegen 1358 fertiggestellt.
Im Inneren hat der Camposanto die Form eines langgestreckten Kreuzganges mit Rundbogenarkaden, der einen Hof mit grünem Rasen und Zypressen umläuft. Als Begräbnisstätte werden noch immer spätantike Sarkophage im Inneren beherbergt. Sie dienten bereits im Mittelalter den Adligen von Pisa als Gräber und waren anfangs rund um den Dom in Pisa aufgestellt.
Vor der schweren Zerstörung des Camposanto durch die Bomben der Alliierten Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg waren die Wände mit Fresken bemalt. Nach dem Krieg wurden sie mit der a strappo-Technik von den Wänden abgenommen und restauriert. Unter der Putzschicht kamen dabei sogenannte Sinopien der Fresken zum Vorschein, die ebenfalls von den Wänden gelöst wurden und heute im Museo delle Sinopie zu betrachten sind.
Der Florentiner Buonamico Buffalmacco schuf in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts den berühmtesten Freskenzyklus, der Episoden vom Triumph des Todes (Trionfo della Morte), aus dem Jüngsten Gericht und dem Leben der Heiligen Eremiten darstellt. Das Großgemälde Triumph des Todes gilt als die düsterste Darstellung für den unerbitterlichen Zorn Gottes. Im südlichen Teil wurden 1342 die Geschichten Hiobs von Taddeo Gaddi, 1348-1386 die Geschichten des Heiligen San Ranieri von Antonio Veneziano und 1390-1391 die Geschichten der Heiligen Efisio und Potito von Spinello Aretino gemalt. Im nördlichen Teil wurden 1389-1391 die Geschichten der Genesis von Piero di Puccio gemalt, die in der Cappella dal Pozzo zur Schau gestellt sind. Vollendet wurde dieser letzte Teil zwischen 1468 und 1483 von Benozzo Gozzoli mit Geschichten zum Alten Testament. Der östliche Teil des Camposanto Monumentale wurde zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert mit Fresken bemalt.
[Bearbeiten] Siehe auch
Commons: Camposanto di Pisa – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Kulturlandschaften
Amalfiküste | Nationalpark Cilento und Vallo di Diano (mit Velia, Paestum und Kartause von Padula) | Liparische Inseln | Portovenere und Cinque Terre mit Palmaria, Tino und Tinetto | Spätbarocke Städte des Val di Noto | Val d'Orcia
Historische Stadtzentren
Ferrara | Florenz | Genua (Le Strade Nuove und Palazzi dei Rolli) | Neapel | Pienza | Rom (mit Stätten des Heiligen Stuhls und Sankt Paul vor den Mauern) | San Gimignano | Siena | Syrakus | Urbino | Venedig | Verona | Vicenza (und die Villen Palladios in der Region Venetien)
Archäologische Stätten
Archäologische Stätten von Agrigent | Su Nuraxi von Barumini | Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia | Nekropolis von Pantalica | Pompeji, Herculaneum und Villa Oplontis | Felszeichnungen von Valcamonica | Villa Romana del Casale
Einzelbauten oder Gebäudeensembles
Crespi d'Adda | Trulli von Alberobello | Basilika San Francesco von Assisi | Basilika von Aquileia | Palast von Caserta in Caserta | Castel del Monte | Santa Maria delle Grazie in Mailand | Sassi di Matera | Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande in Modena | Botanischer Garten von Padua | Schiefer Turm, Dom, Baptisterium und Camposanto in Pisa | Frühchristliche Baudenkmäler und Mosaike von Ravenna | Sacri Monti | Villa Adriana und Villa d’Este in Tivoli | Savoyer-Residenzen in Turin | Villen Palladios im Veneto
Koordinaten: 43° 43' 23" N, 10° 23' 42" O