Chatou
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Chatou ist eine französische Stadt im Departement Yvelines (78) mit einer Fläche von 508 Hektar und 28.889 Einwohnern. Die Höhenlage beträgt 37 Meter über Normalnull. Chatou liegt 10 km westlich von Paris in der Region Ile de France zwischen den Städten Rueil und Vésinet in unmittelbarer Nähe zur Seine. Eine Brücke verbindet es mit dem gegenüberliegenden Departement Hauts-de-Seine.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Region um das heutige Chatou war bereits von den Galliern und später von den Römern besiedelt. Der Name der Stadt leitet sich aus dem lateinischen Cattus ab. Im Französischen werden die Einwohner von Chatou Catoviens genannt.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 691 unter den Merowingern. Später war er im Besitz der Dames de Malnoue. Im 14. Jahrhundert war er zuerst ein Lehensgut der Abtei von Saint-Denis, dann der Familie Malet [1], ging im 16. Jahrhundert auf die Familie Portail über und im Jahr 1762 auf Henri-Léonard Bertin, einen hohen Finanzbeamten unter Ludwig XV.
Im Jahr 1626 wurde die seit 1050 zwischen Chatou und Rueil verkehrende Fähre durch eine Brücke ersetzt.
1837 erhielt Chatou Anschluss an die Eisenbahnlinie, die zwischen Paris und Le Pecq verkehrt. Dies bedeutete einen wirtschaftlichen Aufschwung und ein Zuwuchs an Bevölkerung in den folgenden Jahren. Im 19. Jahrhundert wurde Chatou wegen seiner Nähe zu Paris zum beliebten Wohnort reicher Industrieller, die in der ländlichen Umgebung und am Ufer der Seine großzügige Villen bauten.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Seineufer und das auf einer Insel gelegene Vergnügungslokal Maison Fournaise zum Anziehungspunkt vieler impressionistischer Maler wie Claude Monet, Alfred Sisley, Berthe Morisot, Edouard Manet, Guy de Maupassant und Auguste Renoir, denen die Seineinsel ihren heutigen Namen Île des Impressionistes (Insel der Impressionisten) verdankt. Etwa dreißig Emailletafeln mit Reproduktionen der in Chatou entstandenen Gemälde erinnern dort, wo die Maler ihre Staffeleien aufstellten, an die vergangenen Tage, als die Eisenbahn erholungssuchende Städter und lebensfrohe Künstler nach Chatou in die Sommerfrische brachte.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Die Kirche Notre-Dame von Chatou, deren Gründung auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Aus dieser Zeit zeugt heute noch der romanische Glockenturm. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Bau stetig erweitert und restauriert. Nach der teilweisen Zerstörung im deutsch-französischen Krieg wurde die Kirche von dem französischen Architekten Paul Abadie wiedererrichtet. 1880 wurde die Westfassade im neogotischen Stil vorgestellt.
- Frühere Schlossanlage "La Faisanderie" mit Eingangspavillons und Wirtschaftsgebäuden (18. Jahrhundert). Der Wohntrakt wurde im Jahr 1862 ersetzt.
- Nymphäum (1777) von Jacques-Germain Soufflot im Schlosspark mit muschelförmigem Gewölbe
- Rathaus (18. Jahrhundert) mit Glockenturm (1879) und Salons aus der Zeit Napolons III.
- Insel der Impressionisten zwischen Chatou und Rueil mit dem Restaurant "Maison Fournaise", dem ein städtisches Museum angegliedert wurde.
- Zahlreiche Villen aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Gilles Malet war der Begründer der Nationalbibliothek
Koordinaten: 48° 53' 23" N, 2° 9' 22" O