Christoph Marthaler
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Christoph Marthaler (* 17. Oktober 1951 in Erlenbach, Kanton Zürich) ist ein Schweizer Regisseur und Musiker.
Nach anfänglichen Arbeiten als Filmkomponist (Der Tod zu Basel, Regie: Urs Odermatt) und Theatermusiker begann er Ende der 1980er Jahre am Theater Basel mit Liederabenden seine eigene Theatersprache zu entwickeln. Stark geprägt durch die Ästhetik der Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock bewegen sich seine Inszenierungen zwischen musikalischen, collagenartigen Abenden und eigenwilligen Klassiker-Interpretationen. Seine Figuren auf der Bühne - oft in altmodischen, eigenwilligen Kostümen - bleiben meist vereinzelt, warten, starren vor sich hin und schliessen sich manchmal mit anderen zu einer kleinen Gruppe zusammen. Ihnen ist eine eigentümliche Komik inne, die sich darin äussert, dass sie wie aus der Zeit gefallen scheinen.
Die Schauspieler, mit denen er oft zusammen arbeitet, werden auch als Marthaler Familie bezeichnet. Dazu gehören u.a. Ueli Jäggi, Robert Hunger-Bühler, Bettina Stucky, Josef Ostendorf u.v.a.
Von 2000 bis 2004 war er Intendant des Schauspielhaus Zürich. Seitdem arbeitet er wieder als freier Regisseur.
[Bearbeiten] Inszenierungen (Auswahl)
- 1989, Theater Basel: Christoph Marthaler "Wenn das Alpenhirn sich rötet, tötet, freie Schweizer, tötet"
- 1990, Theater Basel: Christoph Marthaler "Stägeli uf, Stägeli ab, juhee!"
- 1992, Theater Basel: Christoph Marthaler nach Fernando Pessoa "Faust. Eine subjektive Tragödie"
- 1993, Volksbühne Berlin, Christoph Marthaler "Murx den Europäer! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn ab!" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 1993, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Christoph Marthaler nach Johann Wolfgang von Goethe "Goethes Faust Wurzel 1+2" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 1994, Oper Frankfurt: Claude Debussy "Pelléas et Mélisande"
- 1995, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Christoph Marthaler / Stefanie Carp "Die Stunde Null oder die Kunst des Servierens" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 1996, Salzburger Festspiele, Arnold Schönberg / Olivier Messiaen "Pierrot Lunaire / Quatuor pour la fin du temps"
- 1996, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Ödön von Horváth "Kasimir und Karoline" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 1996, Welt in Basel und Volksbühne Berlin, Christoph Marthaler "Lina Böglis Reise" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 1997, Theater Basel, Christoph Marthaler / Jürg Henneberger "The Unanswered Question" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 1998, Volksbühne Berlin, Jaques Offenbach "La Vie Parisienne"
- 1998, Salzburger Festspiele: Leos Janácek "Katja Kabanowa"
- 1999, Deutsches Schauspielhaus Hamburg: Christoph Marthaler "Die Spezialisten. Ein Überlebenstanztee"
- 2000, Theater Basel: Christoph Marthaler / Anna Viebrock / Jürg Henneberger "20th Century Blues"
- 2001, Schauspielhaus Zürich, William Shakespeare "Was ihr wollt" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 2001, Schauspielhaus Zürich, Christoph Marthaler nach Franz Schubert "Die schöne Müllerin" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 2001, Salzburger Festspiele: W.A. Mozart "Le Nozze di Figaro"
- 2003, Schauspielhaus Zürich, Christoph Marthaler "Groundings" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 2003, Schauspielhaus Zürich, Georg Büchner "Dantons Tod" (Einladung zum Berliner Theatertreffen)
- 2002, Schauspielhaus Zürich: Thomas Hürlimann "Synchron"
- 2002, Münchner Kammerspiele: Elfriede Jelinek "In den Alpen"
- 2003, Volksbühne Berlin: Christoph Marthaler nach Herman Melville "Lieber nicht. Eine Ausdünnung"
- 2003, Schauspielhaus Zürich: Christoph Marthaler nach Ovid "Das goldene Zeitalter", zus. mit Stefan Pucher und Meg Stuart
- 2004, Schauspielhaus Zürich: Christoph Marthaler "O.T. Eine Ersatzpassion"
- 2004, Nederlands Theater (NT) Gent: Christoph Marthaler "Seemannslieder"
- 2005, Wiener Festwochen: Christoph Marthaler / Stefanie Carp "Schutz vor der Zukunft" (Einladung zum Berliner Theatertreffen, Nestroy-Theaterpreis für Beste Regie)
- 2005, Bayreuther Festspiele: Richard Wagner "Tristan und Isolde"
- 2005, Volksbühne Berlin: Christoph Marthaler "Die Fruchtfliege"
- 2006, KunstenFestivaldesArts Brüssel: Christoph Marthaler "Winch only" (Premio Ubu, Italien)
- 2006, Volksbühne Berlin: Ödön von Horvath "Geschichten aus dem Wiener Wald"
- 2007, Nederlands Theater (NT) Gent / Toneelgroep Amsterdam: Christoph Marthaler "Maeterlinck"
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Weblink
- Christoph Marthaler: 50 Regisseure im deutschsprachigen Theater. Seite des Goethe-Instituts
- Marthalertheater. Text zur Inszenierung "Die Fruchtfliege" bei Jump Cut.
2000: Luc Bondy | 2001: Peter Zadek | 2002: Michael Schottenberg | 2003: Andrea Breth | 2004: Stephan Kimmig | 2005: Christoph Marthaler | 2006: Karin Beier
Personendaten | |
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NAME | Marthaler, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Regisseur |
GEBURTSDATUM | 17. Oktober 1951 |
GEBURTSORT | Erlenbach ZH |