Kanton Zürich
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Kanton Zürich | |
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Wappen des Kantons und der Stadt Zürich | |
Basisdaten | |
Hauptort: | Zürich |
Fläche: | 1'729 km² (Rang 7) |
Einwohner: | 1'273'278 (2005) (Rang 1) |
Bevölkerungsdichte: | 736 Einw./km² (Rang 3) |
Beitritt zur Eidgenossenschaft: | 1351 |
Abkürzung: | ZH (ISO:CH-ZH) |
Sprachen: | Deutsch |
Website: | Kanton Zürich |
Karte | |
Der Kanton Zürich ist ein Kanton im Nordosten der Schweiz.
Deutsch: Zürich; Französisch: Zurich; Italienisch: Zurigo; Rätoromanisch: Turitg; Englisch: Zurich; Lateinisch: Turicum; Schweizerdeutsch: Züri; amtlich: Eidgenössischer Stand Zürich
Der Mittellandkanton Zürich, der flächenmässig im oberen Mittelfeld der Kantonsrangliste angesiedelt ist, weist eine ausserordentlich hohe Bevölkerungsdichte auf und rangiert mit seinen 1.27 Millionen Einwohnern auf dem ersten Platz der bevölkerungsreichsten Kantone. Geprägt wird der Kanton von seiner Hauptstadt Zürich und deren Agglomeration, die den grössten Teil des Kantonsgebietes einnimmt.
Er ist deckungsgleich mit der Region Zürich des Bundesamtes für Statistik und liegt zwischen den Regionen Ost- und Nordwestschweiz
Als inoffizielle Hymne gilt der Sechseläutenmarsch.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
- Höchste Erhebung: Schnebelhorn (1'293 m ü. M.)
- Tiefster Punkt: 330 m ü. M. am Hochrhein bei Weiach
Der Kanton Zürich liegt grösstenteils im schweizerischen Mittelland und grenzt im Norden an den Kanton Schaffhausen und Deutschland, im Westen an den Kanton Aargau, im Süden an die Kantone Zug und Schwyz, und im Osten an die Kantone Thurgau und St. Gallen. Östlich des Kantons Zürich beginnt die Ostschweiz.
[Bearbeiten] Gewässer
Das wichtigste Gewässer im Kanton ist der langgezogene Zürichsee, der das südliche Kantonsgebiet in zwei Teile trennt. Mit dem Greifensee im Glatttal und dem Pfäffikersee im Zürcher Oberland liegen zwei weitere grössere Seen auf dem Kantonsgebiet. Der Türlersee, der Katzensee und der Lützelsee sind kleinere Gewässer.
Der wichtigste Fluss ist die Limmat, die in Zürich den Zürichsee verlässt, um sich später im Kanton Aargau mit der Reuss , der Aare und schliesslich bei Koblenz mit dem Rhein zu vereinigen. Der Rhein bildet die Grenze zum Kanton Schaffhausen im Norden und stellenweise auch die Staatsgrenze der Schweiz zu Deutschland. Die Glatt, deren gesamter Lauf sich im Kanton befindet, entwässert das Glatttal und das Zürcher Oberland und fliesst nahe von Glattfelden im Zürcher Unterland in den Rhein. Die Töss ist ebenfalls ein Bergfluss, der im Zürcher Oberland entspringt und bei der Tössegg in den Rhein mündet. Auch die Thur fliesst auf den letzten wenigen Kilometern durch den Kanton Zürich. Die Sihl entspringt im Kanton Schwyz, fliesst durch das Zürcher Sihltal und mündet in Zürich in die Limmat. Die Reuss bildet im Südwesten einen kleinen Abschnitt der Grenze zum Aargau.
Die kleinen, aber wasserreichen Bergflüsse und Bäche des Zürcher Oberlandes bildeten mit ihrer Wasserkraft vor zwei Jahrhunderten den Anfang der Schweizer Industrie.
[Bearbeiten] Berge
Höchster Berg des Kantons ist das Schnebelhorn auf 1'293 m ü. M. Weitere bekannte Ausflugsgipfel im Zürcher Oberland sind der Bachtel und das Hörnli. Der Hausberg der Stadt Zürich, der Uetliberg, gehört zur Albiskette, die bis zu 915 m ü. M. hoch ist. Die Lägern im Westen und der Irchel im Norden sind bereits Ausläufer des Juragebirges.
[Bearbeiten] Bevölkerung
[Bearbeiten] Sprachen
Amtssprache des Kantons ist Deutsch und seit der Annahme der neuen Zürcher Verfassung am 27. Februar 2005 ist ausdrücklich erwähnt, dass die Gebärdensprache auch zu den Sprachfreiheiten gehört.
Umgangssprache im Kanton Zürich ist Schweizerdeutsch respektive seine lokale Varietät, das Züridütsch.
[Bearbeiten] Religionen - Konfessionen
Der Kanton Zürich gehört zu den traditionell reformierten Kantonen, da die Stadt Zürich unter Zwinglis Führung die Reformation angenommen und in ihrem ganzen Untertanengebiet durchgesetzt hat. Historische Ausnahmen sind das katholische Dietikon und das paritätische Klosterdorf Rheinau (erst 1803 als Ersatz für den Verlust von Stein am Rhein und Dörflingen zugeteilt).
Infolge starker Zuwanderung (Zürich als Wirtschaftszentrum) und zunehmender Konfessionslosigkeit ist der Kanton heute multireligiös; keine der Gemeinschaften verfügt mehr über eine absolute Mehrheit. Öffentlich-rechtlich anerkannt sind die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich, die römisch-katholische Körperschaft und die christkatholischen (altkatholischen) Kirchgemeinden.
[Bearbeiten] Verfassung
Ein vom Volk gewählter Verfassungsrat hat zwischen 2000 und 2004 eine neue Verfassung erarbeitet, welche die seit 1869 geltende und seither vielfach geänderte Kantonsverfassung ablösen sollte. Der Entwurf wurde in einer Volksabstimmung am 27. Februar 2005 von den Stimmberechtigten mit deutlicher Mehrheit angenommen. Die neue Verfassung trat am 1. Januar 2006 in Kraft.
[Bearbeiten] Legislative
Gesetzgebende Behörde ist der Kantonsrat, der 180 fest auf vier Jahre vom Volk im Proporzverfahren (Verhältniswahlrecht) gewählte Mitglieder zählt.
Dazu hat das Volk selbst direkten Anteil an der Gesetzgebung, indem ihm das Referendums- und das Initiativrecht zukommt. Obligatorische Volksabstimmungen finden bei allen Verfassungsänderungen statt, fakultative Volksabstimmungen bei Gesetzesänderungen, wenn dies von mindestens 3'000 Stimmberechtigten verlangt wird. Volksinitiativen betreffend Änderung der Verfassung oder eines Gesetztes bedürfen der Unterstützung von mindestens 6'000 Stimmberechtigten; sie unterliegen auch dann der Volksabstimmung, wenn sie vom Kantonsrat abgelehnt werden. Zürcherisches Unikum ist die Einzelinitiative: eine einzelne Person kann dem Kantonsrat eine Gesetzes- oder Verfassungsänderung beantragen, und diese ist der Volksabstimmung zu unterbreiten, wenn sie von einer Mehrheit des Kantonsrates unterstützt wird. Für die Behördeninitiative (zum Beispiel von einem Gemeindeparlament ausgehend) gilt das Entsprechende wie für die Einzelinitiative.
Der Kantonsrat ist seit 2003 folgendermassen zusammengesetzt (in Klammern die Resultate von 1999):
- SVP: 61 (60) Mitglieder
- SP: 53 (43) Mitglieder (2006: 54 Mitglieder durch 1 Übertritt von der FDP)
- FDP: 29 (35) Mitglieder (2006: 28 Mitglieder durch 1 Übertritt zur SP)
- Grüne: 14 (11) Mitglieder (Parteispaltung 2004: Grüne 12 Mitglieder, Grünliberale 2 Mitglieder)
- CVP: 12 (13) Mitglieder
- EVP: 9 (9) Mitglieder
- SD: 1 (2) Mitglieder
- EDU: 1 (1) Mitglied
[Bearbeiten] Exekutive
Die oberste leitende und vollziehende Behörde des Kantons ist der Regierungsrat. Er setzt sich aus sieben gleichberechtigten Mitgliedern zusammen, wird vom Volk im Majorzverfahren (Mehrheitswahlrecht) fest auf vier Jahre gewählt und vom alljährlich wechselnden Regierungspräsidenten geleitet.
Die amtierenden Regierungsräte sind (Stand 2006):
- Regine Aeppli (SP)
- Verena Diener (GLP)
- Ursula Gut (FDP)
- Rita Fuhrer (SVP)
- Hans Hollenstein (CVP)
- Ruedi Jeker (FDP)
- Markus Notter (SP)
Der Kanton Zürich ist somit zur Zeit der einzige Kanton, in dem die Frauen in der Regierung die Mehrheit besitzen.
Siehe auch: Liste der Präsidenten des Regierungsrates des Kantons Zürich
[Bearbeiten] Judikative
Oberste Gerichte sind das Kassationsgericht (in Zivil- und Strafsachen), das Verwaltungsgericht (öffentliches Recht), das Sozialversicherungsgericht und das Obergericht. Dem Obergericht sind das Handelsgericht und das Geschworenengericht (für Gewaltdelikte) angegliedert sowie die Bezirksgerichte, Einzelrichter, Mietgerichte und (in Winterthur und Zürich) die Arbeitsgerichte unterstellt. Auf kommunaler Ebene gibt es die Friedensrichter. Daneben besteht noch ein Landwirtschaftsgericht.
Das Bezirksgericht Zürich ist mit seinen rund 400 Mitarbeitern das grösste Gericht im Kanton Zürich.
[Bearbeiten] Parteiensystem
Partei | Wahlen 2003 | Wahlen 1999 |
---|---|---|
SVP | 33.39 | 32.48 |
SP | 25.66 | 25.63 |
FDP | 16.24 | 17.82 |
Grüne | 8.47 | 4.14 |
CVP | 5.43 | 5.12 |
EVP | 4.11 | 3.44 |
AL | 2.17 | 2.01 |
EDU | 2.06 | 1.76 |
FF | 0.92 | 1.95 |
SD | 0.87 | 1.55 |
übrige | 0.49 | 3.12 |
EPS | 0.10 | 0.18 |
FPS | 0.09 | 0.82 |
Im Kanton Zürich gibt es die üblichen in der Schweiz agierenden Parteien. Früher hatte vor allem die FDP eine bestimmende Position, verlor diese in den letzten Jahren aber zusehends und musste ihre Rolle als grösste Kantonsratsfraktion an die SVP abtreten. In den Landgemeinden ist die SVP, in den Städten die SP überdurchschnittlich stark (so stellt sie in den drei grössten Städten des Kantons, Zürich, Winterthur und Uster, das Stadtpräsidium). Viertstärkste Partei sind die Grünen, nur eine Aussenseiterrolle spielt die eidgenössisch einflussreichere CVP.
[Bearbeiten] Gemeinden und Bezirke
Der Kanton Zürich zählt 171 politische Gemeinden, welche die Träger der lokalen Selbstverwaltung sind; so kommt zum Beispiel jeder einzelnen das Recht zu, den kommunalen Steuerfuss selbst festzusetzen.
siehe: Gemeinden des Kantons Zürich
Weitere Gemeindearten sind die Schulgemeinden, die aber zunehmend in die politischen Gemeinden integriert werden, die Zivilgemeinden, deren es nur noch vereinzelte gibt, und die evangelisch-reformierten und römisch- sowie christkatholischen Kirchgemeinden.
Jede Gemeinde gehört zu einem der 12 Bezirke (siehe unten), welche die dezentralen Einheiten der Kantonsverwaltung und somit ohne eigene Autonomie sind.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Der Kanton Zürich ist die wirtschaftlich stärkste Region der Schweiz. Um die Stadt Zürich hat sich eine Agglomeration mit über einer Million Einwohnern herausgebildet, die bereits über die Kantonsgrenzen hinausreicht.
Besonders ausgeprägt ist der Finanzplatz mit national und international tätigen Banken und Versicherungen, wo Zürich mit London und Frankfurt am Main konkurrieren kann. Zürich ist neben München ein weltweit führendes Zentrum für die Rückversicherung. Überdies ist Zürich ein beliebter Kongressort.
[Bearbeiten] Verkehr
Der Kanton Zürich wird von einem dichten nationalen und regionalen Eisenbahnnetz sowie von nach Osten, Westen, Norden und Süden führenden Autobahnen durchzogen. Bei Kloten liegt der internationale Flughafen Zürich, der auch die Funktion eines Hubs erfüllt.
Während der internationale Anschluss der Eisenbahn (besonders nach München und Stuttgart) zu wünschen übrig lässt, verfügt der Kanton dank des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) über ein ausgezeichnetes Nahverkehrsnetz für den Agglomerationsverkehr, das weiter ausgebaut wird.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten] Ausbildungsstätten
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[Bearbeiten] Spezielle Einrichtungen und Forschung
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[Bearbeiten] Geschichte
Siehe Geschichte des Kantons Zürich.
[Bearbeiten] Politik
Politisch nimmt der Kanton Zürich verschiedentlich eine Vorreiterrolle ein, zum Beispiel bei der Förderung des öffentlichen Verkehrs, in der Steuergesetzgebung, beim Umbau des Bildungswesens, bei Rechten für homosexuelle Paare und der Reform des Beamtenrechts (Abschaffung des Beamtenstatus); in anderen Bereichen wie der Vereinfachung der Verwaltungsgliederung hinkt er hinter anderen Kantonen wie Bern und St. Gallen nach. In die Jahrzehnte lang konstante Parteienlandschaft mit ihrer traditionellen Dominanz des Freisinns beziehungsweise der Freisinnig-demokratischen Partei (FDP) - die nur vorübergehend in zwei selbständige Parteien geteilt war - kommt im ausgehenden 20. Jahrhundert Bewegung: Im Zusammenhang mit der schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Lage wird diese Vorherrschaft von der rechtsbürgerlich-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) gebrochen, deren Erfolg sich in der Folgezeit auf die ganze Schweiz ausdehnt. Auf der linken Seite erstarkt zugleich die Sozialdemokratische Partei (SP), womit diejenige Partei, die die Politik des Kantons Zürich so lange geprägt hat, zerrieben zu werden droht.
[Bearbeiten] Städte
Gemeinde | Stand: 31. Dez. 2005 |
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Zürich | 343'157 Einwohner |
Winterthur | 92'963 Einwohner |
Uster | 29'730 Einwohner |
Dübendorf | 22'562 Einwohner |
Dietikon | 22'104 Einwohner |
Wetzikon | 19'313 Einwohner |
Wädenswil | 19'298 Einwohner |
Horgen | 17'812 Einwohner |
Kloten | 16'949 Einwohner |
Thalwil | 16'281 Einwohner |
Adliswil | 15'623 Einwohner |
Regensdorf | 15'425 Einwohner |
Volketswil | 15'097 Einwohner |
Illnau-Effretikon | 15'021 Einwohner |
Bülach | 14'815 Einwohner |
Schlieren | 13'211 Einwohner |
Küsnacht (ZH) | 12'869 Einwohner |
Opfikon | 12'779 Einwohner |
Stäfa | 12'721 Einwohner |
Wallisellen | 12'367 Einwohner |
Zollikon | 11'770 Einwohner |
Meilen | 11'767 Einwohner |
Richterswil | 11'359 Einwohner |
Rüti (ZH) | 11'347 Einwohner |
Affoltern am Albis | 10'133 Einwohner |
Von den 171 politischen Gemeinden des Kantons Zürich haben 25 Gemeinden die geographisch-statistische Stadtgrösse von mehr als 10'000 Einwohnern, basierend auf dem zivilrechtlichen Wohnsitzbegriff mit Stand vom 31. Dezember 2005.
[Bearbeiten] Bezirke
Bezirk | Einwohner (Dez. 2005) |
Fläche in km² |
Hauptort | BFS-Nr |
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Zürich | 343'157 | 91.88 | Zürich | 0112 |
Affoltern | 43'926 | 113.01 | Affoltern am Albis | 0101 |
Andelfingen | 27'756 | 166.64 | Andelfingen | 0102 |
Bülach | 117'845 | 185.19 | Bülach | 0103 |
Dielsdorf | 72'768 | 152.73 | Dielsdorf | 0104 |
Dietikon | 74'415 | 60.06 | Dietikon | 0111 |
Hinwil | 80'565 | 179.53 | Hinwil | 0105 |
Horgen | 108'727 | 104.16 | Horgen | 0106 |
Meilen | 91'203 | 84.64 | Meilen | 0107 |
Pfäffikon | 52'110 | 163.55 | Pfäffikon | 0108 |
Uster | 110'287 | 112.35 | Uster | 0109 |
Winterthur | 141'382 | 251.25 | Winterthur | 0110 |
Total (12) | 1'264'141 | 1664.99 |
[Bearbeiten] Literatur
- Boris Schneider (Hrsg.): Der Kanton Zürich. Lehrmittelverlag des Kantons Zürich (7. Auflage), Zürich 2004, ISBN 3-906718-26-3
[Bearbeiten] Weblinks
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