Codex Aureus
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Codex Aureus, (lat.: „goldenes Buch“; Mz. Codices Aurei) ist die Bezeichnung für einige prunkvolle mittelalterliche Pergamenthandschriften.
[Bearbeiten] Handschriften des 8. und 9. Jahrhunderts
Das als Stockholm Codex Aureus (Stockholm, Kun. Bib., MS. A. 135) bekannte Evangeliar wurde um 750 in Canterbury gefertigt.
Der Codex Aureus Laureshamensis oder Goldenes Evangeliar von Lorsch, datiert um 810, wird der Hofschule Karls des Großen zugerechnet. Heute befinden sich die zwei Teile der Handschrift sowie die aus Elfenbein geschnitzten Einbandtafeln in Museen in London, im Vatikan und in Alba Julia (Rumänien). Der Codex Aureus Laureshamensis ist nicht mit dem Lorscher Codex genannten Kopialbuch aus dem 12. Jahrhundert zu verwechseln das in Würzburg aufbewahrt wird.
Der Codex Aureus von St. Emmeram (München, Bayerische Staatsbibliothek clm. 14000) ist ein um 870 im Auftrag Karls des Kahlen (823 bis 877) geschaffenes, aus 126 Blatt bestehendes Evangeliar. Vermutlich war es Kaiser Arnulf, der es um 893 dem Kloster St. Emmeram in Regensburg schenkte. Es wurde in Goldschrift geschrieben und reich mit Miniaturen verziert. Der Codex enthält zwölf Kanontafeln, zehn reich verzierte Incipit- und Initialseiten, vier Evangelistenbilder sowie drei weitere Miniaturen (Anbetung des Lammes, Majestas Domini und ein Thronbild Karls des Kahlen). Besonders prunkvoll ausgeführt ist der mit Edelsteinen, Perlen und Treibarbeiten in Goldblech verzierte Einbanddeckel.
Das vor dem Jahr 883 im Kloster St. Gallen entstandene Psalterium Aureum liegt in der Stiftsbibliothek St. Gallen.
[Bearbeiten] Handschriften des 11. Jahrhunderts
Der Codex Aureus Epternacensis oder Goldenes Evangeliar von Echternach wurde um 1030 im Kloster Echternach (Luxemburg), gefertigt, in dem er bis zum Ausbruch der Französischen Revolution verblieb. Er ist mit einer Vielzahl bildlicher Darstellungen aus dem Leben Christi geschmückt. Seit 1955 befindet das Evangeliar sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
Der Codex Aureus Escorialensis oder Goldenes Evangelienbuch Heinrichs III. wurde um 1045/1046 ebenfalls in Echternach für Kaiser Heinrich III. (1039-56) angefertigt. Er wird heute in der Real Biblioteca del Monasterio de El Escorial in Madrid aufbewahrt. Der Codex Aureus Escorialensis ist nicht zu verwechseln mit dem Evangeliar Kaiser Heinrichs III. oder Perikopenbuch aus Echternach, das sich in der Universitätsbibliothek in Bremen befindet.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Codex Aureus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Commons: Codex Aureus von St. Emmeram – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Commons: Codex Aureus von Lorsch – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Commons: Stockholm Codex Aureus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |