Cube (Film)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Cube |
Originaltitel: | Cube |
Produktionsland: | Kanada |
Erscheinungsjahr: | 1997 |
Länge (PAL-DVD): | 91 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Vincenzo Natali |
Drehbuch: | Ernie Barbarash, André Bijelic, Graeme Manson |
Produktion: | Mehra Meh, Betty Orr |
Musik: | Mark Korven |
Kamera: | Derek Rogers |
Schnitt: | John Sanders |
Besetzung | |
|
Cube ist ein kanadischer Science-Fiction-Horrorfilm von Regisseur Vincenzo Natali aus dem Jahr 1997.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Sieben Leute, die einander nicht kennen, erwachen inmitten eines aus einer Ansammlung von Würfeln gebildeten Gebäudes. Sie haben keine Ahnung, wie sie dorthin gekommen sind. Um hinauszukommen, müssen sie zusammenarbeiten, geraten aber auf Grund der Ausnahmesituation, in der sie sich befinden, bald in zwischenmenschliche Konflikte.
[Bearbeiten] Handlung
Die handelnden Figuren erwachen nacheinander, jeder zunächst für sich allein, in einem würfelartigen Raum mit ca. 5 Meter Kantenlänge und leicht hinterleuchteten Flächen. An jeder Seite des Raumes (auch am Boden und an der Decke) befinden sich quadratische Luken, durch die man in die angrenzenden Räume gelangen kann. Einige der Würfel enthalten, wie sich schnell herausstellt, tödliche Fallen (zum Beispiel eine Maschine, ähnlich einem überdimensionierten Eierschneider die das Opfer im Bruchteil einer Sekunde in quaderförmige Stücke zerteilt oder ein Gerät, das hochgradig ätzende Flüssigkeit versprüht). Nach einiger Zeit finden sich 5 Gefangene zusammen und überlegen gemeinsam, warum sie gefangen wurden und wie sie entkommen können. Zunächst testen sie jeden Würfel, den sie betreten wollen, indem sie einen Stiefel hineinwerfen. Diese Methode erweist sich jedoch nicht als hinreichend sicher: Rennes, ein Befreiungskünstler mit dem Spitznamen „der Zaunkönig“, welcher bereits aus sieben unterschiedlichen Gefängnissen ausgebrochen ist, stirbt in einer Falle, die er trotz „Stiefel-Test“ nicht entdecken konnte.
In der Nähe der Luke jedes Würfels gibt es ein Schild mit drei dreistelligen Zahlen. Leaven, eine Schülerin (in der deutschen Fassung Studentin), versucht diese Informationen zu deuten. Ihre erste Schlussfolgerung ist, dass ein Würfel genau dann eine Falle ist, wenn eine seiner drei Zahlen eine Primzahl ist.
Später entdeckt Leaven, dass die Nummern kartesische Koordinaten darstellen. Worth, der sich als einer der Architekten der äußeren Hülle entpuppt, gibt ihr Informationen über die Abmessungen dieser Hülle (135 Meter Kantenlänge). Leaven schreitet den würfelförmigen Raum ab und stellt fest, dass er innen fünf Meter misst. Bei einem angenommenem Abstand von der Breite eines Raumes zwischen dem großen Würfel und der äußeren Hülle kann Leaven errechnen, dass der große Würfel höchstens 26 Räume in jeder Dimension misst (die deutsche Synchronfassung des Films, die in 5 m statt 4,27 m (= 14 ft) rechnet, gerät hier mit der Mathematik in Konflikt, da bei fünf Metern Kantenlänge pro Würfel kaum noch Platz für die Außenwände bliebe. In der englischen Fassung scheint Leaven bei ihrer Rechnung scheinbar richtigerweise davon auszugehen, dass die äußeren Abmessungen der Räume etwa anderthalb Fuß größer als ihre inneren Abmessungen sind und ein Raum daher außen etwa 15,5 Fuß misst). Mit Hilfe der Koordinaten kann sie errechnen, dass die Gruppe nur sieben Räume von der äußeren Hülle entfernt ist (es wird allerdings nicht klar, woher sie weiß, in welche Richtung sie dazu gehen muss, da die Räume anscheinend keine Informationen darüber enthalten, wie sie zu den Achsen des Koordinatensystems orientiert sind).
Ihre Schlussfolgerung, dass Räume mit nicht-primen Zahlen „sicher“ sind, stellt sich als falsch heraus. Tatsächlich sind die tödlichen Würfel diejenigen, deren Nummern eine Potenz einer Primzahl enthalten (z. B. wäre 101 eine Falle, da die Primfaktorzerlegung 101^1 nur einen Primfaktor enthält; ebenso wäre 128 eine Falle, da die Primfaktorzerlegung 2^7 auch nur einen Primfaktor enthält). Ab dieser Entdeckung müssen die Gefangenen Primfaktorzerlegungen dreistelliger Zahlen durchführen – in einigen Fällen eine schwere Aufgabe (allerdings nicht so schwierig wie Leaven behauptet). Sie entdecken, dass Kazan, ein autistisches Genie, solche Faktorisierungen mit Leichtigkeit vornehmen kann und die Anzahl unterschiedlicher Primfaktoren einer Zahl fast so schnell mitteilen kann, wie Leaven ihm die Zahlen vorliest.
Bald schon schaffen sie es, sicher zu einer Seitenfläche des Kubus zu gelangen. Mit einem Seil aus ihrer Kleidung seilen sie Holloway, die Ärztin, an der Außenwand des großen Würfels ab, um vielleicht einen Weg nach draußen zu entdecken. Holloway stürzt fast ab, wird aber von Quentin, dem scheinbar gutmütigen Polizisten, zunächst aufgefangen. Quentin, der zuvor einen heftigen Streit mit Holloway hatte, lässt sie in den Tod stürzen (die anderen merken dies allerdings zunächst nicht). In der Folge beginnt Quentin sexuelle Annäherungsversuche an Leaven. Quentin und Worth kämpfen daraufhin einen blutigen Kampf.
Sie treffen auf Rennes' toten Körper und merken dadurch, dass sie wieder zu ihrem ursprünglichen Startraum zurückgekehrt sind. Zunächst glauben sie, dass sie sich im Kreis bewegt haben, aber Worth stellt fest, dass der Raum, der Rennes umbrachte, sich nicht mehr gegenüber ihrem eigenen Raum befindet. Er und Leaven bemerken, dass die Räume mit der Zeit ihre Position verändern. Dies erklärt auch die permanenten Hintergrundgeräusche, die durch die Bewegungen der Würfel entstehen.
Leaven erkennt bald, dass die Nummernkombinationen an den Würfeln mehr als Informationen über die Sicherheit und gegenwärtige Position enthalten: Sie zeigen auch die Permutationen an, die jeder individuelle Würfel unterläuft, während er sich innerhalb des großen Würfels bewegt. Nach einigen Minuten Berechnung entdeckt Leaven, dass sie die „Brücke“ erreicht hätten, wenn sie einfach in dem Würfel geblieben wären, in dem sie sich getroffen hatten. Die „Brücke“ ist ein einzelner Würfel, der die äußere Hülle mit den inneren Würfeln verbindet. Wenn sie darauf warten, dass der Würfel sich bewegt, werden sie mit der Brücke – und der Außenwelt – verbunden sein.
Leaven, Worth und Kazan lassen Quentin zurück und erreichen die Brücke. Quentin holt sie allerdings ein und ermordet Leaven von hinten mit einem Türhebel. Worth und Quentin kämpfen erneut. Quentin kommt ums Leben, als er zwischen dem Würfel-Korridor und der Außenhülle eingeklemmt wird. Worth sitzt schwer verwundet im Brücken-Würfel in der Falle und wird nicht entkommen können, bis die Brücke das nächste Mal am Ausgang vorbeikommt (was vermutlich zu lange dauert, als dass er überleben könnte). Nur Kazan entkommt lebend, die Außenwelt ist dabei nicht zu sehen und er läuft langsam in ein helles Licht hinein.
[Bearbeiten] Hintergrund
- Trotz seines beschränkten Budgets (der Film wurde auf einer Bühne von nur 14 × 14 Fuß in Toronto gedreht; die Raumfarbe wurde durch verschiebbare Paneele gewechselt) und der Tatsache, dass er als Independent-Film an den Start ging, erreichte Cube einen ansehnlichen kommerziellen Erfolg und hat inzwischen eine Art Kultstatus als Nischen-Science-Fiction-Titel auf der Grenze zwischen Thriller und Splatter-Film erlangt.
- Der besondere Reiz des Films liegt in seiner surrealen Kulisse. Obwohl auf die Welt „draußen“ Bezug genommen wird, taucht sie nur sehr abstrakt als schwarze Leere oder helles weißes Licht auf.
Alle Charaktere wurden nach echten Gefängnissen benannt:
- Quentin (San Quentin in Kalifornien/USA)
- Holloway (England)
- Kazan (Russland)
- Rennes (Frankreich)
- Alderson (West Virginia)
- Leaven und Worth (Leavenworth, Kansas)
[Bearbeiten] Persiflage
Eine Persiflage zu diesem Film ist unter dem Titel Kasten (2006) in der Filmreihe Berndivent entstanden.
[Bearbeiten] Fortsetzungen
Der Film zog das Sequel Cube 2: Hypercube (2002) und das Prequel Cube Zero (2004) nach sich.
[Bearbeiten] Trivia
Bei den Türgriffen handelt es sich um so genannte Schneideisenhalter oder Windeisen, die in der Metallindustrie Verwendung beim Schneiden von Gewinden finden.
[Bearbeiten] Kritik
Das Lexikon des Internationalen Films urteilte, dass der Film ein "reizvolles, ebenso spannendes wie radikales Kinoexperiment" sei, trotz "logischer Brüche."[1]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1999 wurde der Film in fünf Kategorien für Genie Awards nominiert.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
- Cube in der Internet Movie Database
- Die Mathematik des Cube
- Kritiken zu Cube auf Rotten Tomatoes (englisch)