Czesław Kiszczak
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Czesław Kiszczak (* 19. Oktober 1925 in Roczyny bei Bielsko-Biała, Polen) ist ein polnischer Politiker und Militär. Nach Kriegsende 1945 trat er in die polnische Armee und die kommunistische Partei ein. In den folgenden Jahren arbeitete er auch für den Geheimdienst und die Spionageabwehr, zuletzt als Chef des Militärgeheimdienstes. Als enger Mitarbeiter Wojciech Jaruzelskis war er 1980/1981 maßgeblich an der Ausarbeitung der Pläne für die Verhängung des Kriegszustandes beteiligt. 1981 ernannte ihn dieser zum Innenminister (bis 1990), 1986 wurde er zudem ins Politbüro berufen. Als zweiter Mann in der Partei gehörte er zu den Mitorganisatoren der Gespräche am Runden Tisch 1988/1989 und war im Juli 1989 als neuer Ministerpräsident Polens vorgesehen. Die bisherigen Blockparteien verweigerten dafür jedoch die Unterstützung und Kiszczak wurde bis zum Frühjahr 1990 Vizepremier in der neuen, mehrheitlich nicht-kommunistischen Regierung von Tadeusz Mazowiecki. Für seinen Befehl zur blutigen Niederschlagung der Unruhen in der Zeche Wujek in Oberschlesien am 16. Dezember 1981, bei der mehrere Menschen getötet wurden, wurde Kiszczak 2004 zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt, die auf 2 Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Bolesław Bierut | Józef Cyrankiewicz | Piotr Jaroszewicz | Edward Babiuch | Józef Pińkowski | Wojciech Jaruzelski | Zbigniew Messner | Mieczysław Rakowski | Czesław Kiszczak
Personendaten | |
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NAME | Kiszczak, Czesław |
KURZBESCHREIBUNG | Polnischer Politiker und Militär, Innenminister von Polen von 1983 bis 1990 |
GEBURTSDATUM | 19. Oktober 1925 |
GEBURTSORT | Roczyny bei Bielsko-BiałaPolen |