Dar asch-Schahada
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dar asch-Schahada (arabisch: dār aš-šahādah, wörtlich: „Gebiet des Glaubenszeugnis“ bzw. Dar al-Da'wa "Gebiet der Mission" ist ein Neologismus im Islam, der von Tariq Ramadan eingeführt wurde. Der Begiff wird von der islamischen Orthodoxie strikt abgelehnt.
Die dar asch-Schahada bezeichnet einen der Grundgedanken des von Ramadan vertretenen Euroislams und dient der Auflösung des Widerspruchs zwischen der traditionellen dar al-Islam (Gebiet des Islams) und der dar al-Harb (Gebiet des Krieges).
Während die islamische Tradition die dar al-Islam als sicheren Ort für die Muslime sieht und die Dar al-Harb als Gebiet, das die Muslime erobern oder verlassen müssen, weist Ramadan darauf hin, dass die Dar al-Harb durch die Gewährung der Religionsfreiheit in den meisten nichtislamischen Ländern (und überall in Europa) seiner Meinung nach als Begriff keine Gültigkeit mehr habe. An ihre Stelle trete die schahada als das islamische Glaubensbekenntnis, das frei ausgeübt werden kann und somit den Dschihad gegen die nichtislamische Welt überflüssig macht.
Der zuvor teilweise gebrauchte Begriff Dar ad-Da'wa (Gebiet der Mission) wurde von Ramadan fallengelassen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Ludwig Ammann: "Tariq Ramadan - die konservative Reform" (PDF-Download, 7 Seiten)
- Michael Muhammad Abduh Pfaff: "Wieviel Toleranz können wir ertragen?", Vortrag am 27. Mai 2005 anlässlich des Evangelischen Kirchentages in Hannover (PDF-Download, 11 Seiten)
- Nasr Hamid Abu Zaid: "Der Islam - neu gedacht", in: NZZ 29. April 2005