David Wark Griffith
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David Lewelyn Wark Griffith (häufig nur D.W. Griffith; * 22. Januar 1875 in LaGrange, Kentucky; † 23. Juli[1] 1948 in Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent. Er drehte mehr als 450 Filme, von denen mehr als 400 noch erhalten sind.
Griffith gilt vielen als Begründer des Erzählkinos, und als Schöpfer der „filmischen Grammatik“. Tatsächlich hat er weniger selbst erfunden, als vielmehr systematisiert. Als einer der ersten hat er während seiner Zeit bei der Filmgesellschaft Biograph (1908 bis 1913) Elemente wie Großaufnahme, Parallelmontage und viele andere konsequent eingesetzt und später in seinen richtungsweisenden Langfilmen perfektioniert.
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[Bearbeiten] Karriere
Griffith begann 1908 als Schauspieler in Rescued from an Eagle's Nest von James Searle Dawley und hatte im selben Jahr sein Debüt als Regisseur mit The Adventures of Dolly.
Für seinen 1915 fertiggestellten, dreistündigen Film Die Geburt einer Nation über den amerikanischen Bürgerkrieg, in dem er deutlich Partei für den Süden ergreift und den Ku Klux Klan glorifiziert, wurde Griffith später vehement kritisiert: ein technischer Meilenstein des Mediums Film, gleichzeitig aber auch ein Beispiel für eine extrem verzerrte Sicht auf die „Fakten“ des amerikanischen Bürgerkriegs. Der Film beruht auf der ebenfalls rassistischen Romanvorlage „The Clansman“ (1905) von Thomas Dixon (1864-1946). Die Geburt einer Nation war der bis dahin teuerste Film der Filmgeschichte. Er kostete rund 110 000 Dollar und spielte zwischen 50 und 100 Millionen Dollar ein.
Das im folgenden Jahr herausgebrachte Werk Intoleranz wurde hingegen ein finanzielles Desaster. Mit diesem noch ambitionierteren und noch teureren Film wollte Griffith aufzeigen, wie Intoleranz seit jeher das menschliche Schicksal bestimmt. Mittels Parallel- und Kontrastmontagen schilderte Griffith vier Episoden - den Fall Babylons, die Passion Christi, die Bartholomäusnacht und die zeitgenössische Geschichte „Die Mutter und das Gesetz“. Heute gilt Intoleranz als einer der besten Filme der Filmgeschichte.
1919 gründete Griffith gemeinsam mit Mary Pickford, Douglas Fairbanks sen. und Charles Chaplin die Filmfirma United Artists. Aber schon im Jahr 1924 schied Griffith aus dem Unternehmen aus.
Seine Schauspielerführung in Gebrochene Blüten von 1919 wird von der Kritik nach einigen finanziell wenig erfolgreichen Werken wieder hoch gelobt. Nach dem Misserfolg seines Films Der Kampf zog er sich 1931 aus dem Filmgeschäft zurück.
Griffith ist Entdecker und Förderer der Schauspielerinnen Mae Marsh und insbesondere Lillian Gish, die ihn zeitlebens verehrte.
Politisch war Griffth Republikaner und unterstützte die Präsidenten Harding, Coolidge und Hoover.
[Bearbeiten] Filme (Auswahl)
- 1915: Die Geburt einer Nation (The birth of a nation), Produzent, Regisseur, Co-Drehbuchautor, Original-Musik, Co-Schnitt
- 1916: Intoleranz (Intolerance), Produzent, Regisseur, Co-Drehbuchautor, Original-Musik, Co-Schnitt, Co-Kostüme, Co-Maskenbildner
- 1919: Gebrochene Blüten (Broken blossoms)
- 1920: Weit im Osten (Way down east)
- 1921: Zwei Waisen im Sturm (Orphans of the storm)
- 1931: Der Kampf (The Struggle)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ s. Brockhaus20, Bd. 9, S. 146 & Britannica online
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Griffith, David Wark |
ALTERNATIVNAMEN | D.W. Griffith |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent |
GEBURTSDATUM | 8. Januar 1875 |
GEBURTSORT | LaGrange, Kentucky, USA |
STERBEDATUM | 21. Juli 1948 |
STERBEORT | Hollywood, Kalifornien, USA |