Dependenztheorie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht oder unzureichend durch Quellenangaben (Literatur, Webseiten usw.) belegt worden, wodurch den fraglichen Inhalten eine Löschung droht. Bitte hilf der Wikipedia, indem du gute Belege für die Informationen nennst. |
Die Dependenztheorie (von span. dependencia - Abhängigkeit, erweitert im Zentrum-Peripherie-Modell) ist eine Mitte der 60er-Jahre in Lateinamerika entstandene Entwicklungstheorie, die die Existenz hierarchischer Abhängigkeiten (Dependenzen) zwischen Industrie- (Metropolen) und Entwicklungsländern (Peripherien) betont.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Elemente der Dependenztheorie
Exogene Faktoren, wie insbesondere der Kolonialismus, sollen für die Unterentwicklung verantwortlich sein. Durch Machtausübung gelinge es den entwickelten Ländern die unterentwickelten auch weiterhin arm zu halten.
Dies funktioniere durch ungleiche Terms of Trade. Beispiele:
- Niedrige Löhne in Entwicklungsländern
- Technologieexporte aus Industrie- in Entwicklungsländer
- Rohstoffexporte aus Entwicklungs- in Industrieländer
- Transfer der in Entwicklungsländern erzielten Gewinne durch Unternehmen aus Industrieländern in Industrieländer
Wichtig ist dabei die Tatsache, dass die Dependenztheorie davon ausgeht, dass die Preise für Rohstoffe und Agrargüter im Zeitverlauf eher fallen, die von Fertigwaren, insbesondere hochwertigen Industrieprodukten, eher steigen. Dadurch verschlechtern sich die Austauschbedingungen (wieviel Sack Kaffee braucht ein Entwicklungsland, um einen Traktor zu finanzieren) immer mehr. Diese Austauschbedingungen sind im engeren Sinne die 'Terms of Trade'[1]
[Bearbeiten] Auseinandersetzungen mit der Dependenztheorie
Der wesentliche Kritikpunkt an der Dependenztheorie ist, dass sie die Ursachen der Unterentwicklung nur in den Außenhandelsbedingungen, und nicht auch in den internen Bedingungen der Entwicklungsländer sucht.
Mit Hilfe der Dependenztheorie wurde versucht, die anhaltende Unterentwicklung des afrikanischen und lateinamerikanischen Raumes im Vergleich zu den Industrieregionen zu erklären. Der Erfolg einiger Schwellenländer widerspricht aber der Auseinanderentwicklung der Industrie- und Entwicklungsländer zum Teil, für den afrikanischen Raum trifft sie aber zu.
Bekannte Vertreter der Dependenztheorie sind André Gunder Frank, Raúl Prebisch und Dieter Senghaas. Anknüpfungspunkte ergeben sich in der Imperialismustheorie Lenins und Rosa Luxemburgs, sowie Samir Amins.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Dependenztheorie - Novy, Andreas: Internationale Politische Ökonomie - lateinamerika-studien.at
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Storkebaum, Werner: Entwicklungsländer und Entwicklungspolitik, Braunschweig 1973, S. 21f.
Umweltpolitik und Umweltschutzwirtschaft. Die ökoindustrielle Dependenzthese von Oliver Alber von Köster Bln (Taschenbuch - 2000)
Koordinationssyntax als prozedurales Phänomen von Henning Lobin von Stauffenburg Verlag (Broschiert - 199 Von der Dependenz zur Interdependenz. Anstösse und Grenzen der Dependenztheorie. Studie der Sachverständigengruppe "Weltwirtschaft und Sozialethik" - Das ... Symposion in Yaoundé (März 1993)
Von der Dependenz zur Interdependenz. Anstösse und Grenzen der Dependenztheorie. Studie der Sachverständigengruppe "Weltwirtschaft und Sozialethik" - Das ... Symposion in Yaoundé (März 1993) von Franz Furger, Joachim Wiemeyer, und Wissenschaftliche Arbeitsgruppe f. weltkirchliche Aufgaben d. Deutschen Bischofskonferenz von Deutsche Kommiss. Justitia et Pax (Taschenbuch - 1994)