Diaochi
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Diaochi (auch Taochi, Tao) ist der Name eines antiken georgischen Königreichs. Es bestand vom 13. Jahrhundert v. Chr. bis zur Mitte des 8. Jahrhundert v. Chr. und lag im Nordosten der heutigen Türkei am Schwarzen Meer.
Das Reich entstand aus einer Vereinigung verschiedener kartwelischer Stämmen. Es wurde durch ein Aufblühen der Wirtschaft im 2. Jahrtausend v. Chr. und von den südlichen Nachbarstaaten, besonderen dem Hethiterreich, dem Mitannireich, dem Muschkerreich und Assyrien begünstigt. In dem Land waren Metallurgie und Viehzucht hoch entwickelt.
Diaochi wurde bereits im 12. Jahrhundert v. Chr. von den Assyrern unter dem Namen Daiaeni erwähnt. In der Geschichtsschreibung zum Feldzug Tiglatpilesars von Assyrien gegen die nördlichen Nairi-Länder wurde der diaochische König Sieni als einziger namentlich erwähnt.
Diaochi wurde einer der stärksten Staaten am Schwarzen Meer. Das Land führte ein Bündnis gegen Assyrien an. In mehreren Kriegen vermochte Assyrien Diaochi zwar immer wieder zu erobern, doch gelang es ihm nicht, es dauerhaft zu unterwerfen.
Erst das expandierende Königreich Urartu vermochte Diaochi einzunehmen. Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. fielen urartäische Truppen in das Land ein. Anfang des 8. Jahrhunderts v. Chr. vermochte der urartäische König Menua die diaochische Königsstadt Sasilu (auch Schaschilu) einnehmen. Diaochi wurde ihm tributpflichtig. Nach seinem Tod löste es sich wieder von Urartu.
Seine nördlichen Gebiete gingen Mitte des 8. Jahrhunderts im Königreich Kolcha auf. Die südlichen Gebiete wurden von Urartus König Argischti I. (786-764 v. Chr.) für einige Jahre vereinnahmt. Auf dem Gebiet bildeten sich mehrere Kleinstaaten, darunter Katarsa, Sabacha, Iganiechi und Witeruchi.
Zur Wende vom 5. zum 4. Jahrhundert v. Chr. zog das Heer Xenophons durch das das ehemalige Diaochi. Der Heerführer stieß auf Siedlungen, deren Bewohner sich nach heftigem Widerstand das Leben nahmen, um einer Gefangenschaft zu entgehen.
Vor 1921 lieh der alte Staat der georgischen Provinz Tao seinen Namen.