Elbebrücken Niederwartha
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Die Elbebrücken Niederwartha sind eine Eisenbahnüberführung und eine im Bau befindliche Straßenbrücke, die parallel im lichten Abstand von 10 m bei dem Ort Niederwartha, einem Ortsteil Dresdens, die Elbe in Richtung Radebeul überqueren.
Eisenbahnbrücke Niederwartha | |
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Technische Daten | |
Länge | 353,6 m |
max. Stützweite | 64 m |
Überbaubreite | |
Überbauhöhe | 3,37 m |
System | Stahlhohlkastenbalken |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Eisenbahnbrücke
Beim Bau der Berlin-Dresdner Eisenbahn entstand zwischen den Jahren 1873 und 1875 die zweigleisige Eisenbahnüberführung. Drei halbparabelförmige Rautenträgerbrücken aus Stahl mit Stützweiten von je 64 m überspannten die Elbe, im Vorland standen Balkenbrücken mit Vollwandhauptträgern. Bis 1945 wurde die Brücke auch vom Straßenverkehr genutzt. Am 8. Mai 1945 wurde die Brücke von deutschen Truppen durch eine Sprengung so stark beschädigt, dass auch der zweite Überbau schließlich unter der Last eines Personenzuges im Juli in die Elbe stürzte. Im Herbst 1945 war das Bauwerk soweit provisorisch hergestellt, dass es wieder befahren werden konnte.
Zwischen 1977 und 1983 wurde die alte Brücke durch eine neue Konstruktion ausgetauscht, welche außer für zwei Gleise auch für einen Fuss- und Radweg ausgelegt wurde. Es entstand auf den alten Pfeilern eine 353,5 m lange Balkenbrücke mit den Stützweiten 22,75 m + 2x23,00 m + 23,50 m + 3x64,00 m + 23,50 m + 23,00 m + 22,75 m. Über der Elbe sind die zwei Überbauten als 192 m lange Durchlaufträger ausgebildet. Sie bestehen aus dreizelligen Stahlhohlkästen mit 3,37 m Konstruktionshöhe. Die Vorlandbrücken wurden mit Spannbetonfertigteilen ausgeführt.
Straßenbrücke Niederwartha | |
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Technische Daten | |
Länge | 366 m |
max. Stützweite | 192 m |
Überbaubreite | 12,5m |
Überbauhöhe | 2,0 m |
System | Schrägseilbrücke |
[Bearbeiten] Straßenbrücke
Im Zuge des Neubaus der Staatsstraße S 84 zwischen Niederwartha und Meißen wird diese Elbebrücke stromab der Eisenbahnbrücke errichtet. Das Bauwerk wird zwei Fahrstreifen sowie kombinierte Fuß- und Radwege erhalten. Baubeginn war im Jahr 2006, Ende 2008 soll die 366 m lange Straßenbrücke fertiggestellt sein. Die Kosten betragen ungefähr 13 Millionen Euro.
Die Stahlkonstruktion besitzt mit einer Hauptöffnung von 192 m die größte Spannweite in Sachsen und ist die erste Schrägseilbrücke in diesem Bundesland. Die Pfeiler stehen in der Flucht mit denen der Eisenbahnbrücke. Die Stützweiten betragen 22,0 m + 2x23,0 m + 23,5 m + 192 m + 82,5 m. Die Brücke hat einen am rechten Elbufer angeordneten Pylon mit einer Höhe von 77 m über Gelände. Über diesen wird der 2,0 m hohe Überbau durch 9 Seilpaare abgespannt. In der Hauptöffnung besteht der Überbau aus einem Stahlbeton-Verbundquerschnitt mit zwei 1,7 m hohen stählernen Hauptträgern und der 30 cm dicken Stahlbetonfahrbahnplatte. Seitenfeld und die Vorlandbrücken werden in Stahlbeton ausgeführt.
[Bearbeiten] Literatur
- Eilzer, W.; Richter, F.; Wille, T.; Heymel, U.; Anistoroaiei, Ch.: Die Elbebrücke Niederwartha - die erste Schrägseilbrücke in Sachsen. Stahlbau 75 (2006), Heft 2.
[Bearbeiten] Weblinks
Übersicht über alle Elbquerungen in Dresden
Blaues Wunder | Waldschlößchenbrücke | Albertbrücke | Carolabrücke | Augustusbrücke | Marienbrücke | Flügelwegbrücke | Autobahnbrücke (A4) | Niederwartha
Koordinaten: 51° 5' 47" N 13° 36' 19" O