Emil František Burian
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Emil František Burian (* 11. Juni 1904 in Pilsen; † 9. August 1959 in Prag) war ein tschechischer Komponist und Dramaturg.
Burian war am Prager Konservatorium Schüler von Josef Bohuslav Foerster. Sein Onkel war der Tenor Karel Burian (Carl Burrian, * 12. Januar 1870 in Rousínov, † 25. September 1924 in Senomaty), der als Wagner-Sänger bekannt wurde. Sein Großneffe Jan Burian (* 1952 in Prag) ist ein in der Tschechischen Republik bekannter Liedermacher.
Er war Mitglied des Vereins der modernen Kultur Devětsil. 1926 – 1927 arbeitete er auf dem Befreiten Theater (Osvobozené divadlo), dass er nach Auseinandersetzungen mit Jindřich Honzl zusammen mit Jiří Frejka verließ und ein eigenes Theater das (divadlo Da-Da) gründete. Daneben arbeitete er mit dem Schauspielhaus Modernes Studio (Moderní studio) zusammen.
1923 trat er in die kommunistische Partei KSČ ein, damals aus Überzeugung, was auch sein späteres Wirken stark beeinflusste. 1927 gründete er die musikalisch recitative Theatergruppe Voiceband.
Er gründete 1933 das avantgardistische Theater D 34 in Prag, das er bis 1940 und ab 1945 bis zu seinem Tode leitete.
Zwischen 1940 und 1945 war er im Konzentrationslager Theresienstadt, später in Dachau und schließlich in Neuengamme inhaftiert. In seiner freien Zeit widmete er sich illegal der Organisation von kulturellen Veranstaltungen für die Inhaftierten.
Nach dem Krieg gründete er die Theater D 46 und D 47. Außer dieser drei Theater, führte er noch drei Bühnen in Brno und die Karlín Oper, die sich in der sogenannten Genossenschaft der Theater der Arbeit (Družstva divadla práce) vereinigten. Nach 1948 war er Gesandter der Nationalen Versammlung von Februar 1948 (poúnorového národní shromáždění).
1951 überführte er das Theater D 51 in den Verband der Tschechoslowakischen Armee. Dies wurde später zum Künstlertheater der Armee, was ihm den Rang eines Offiziers einbrachte. 1955 verließ er die Armee und das Theater wurde in D 34 umbenannt.
Burian komponierte sechs Opern, fünf Ballette, eine Sinfonie, einen Liederzyklus für Gesang und Jazzband, ein Requiem für Jazzband und Voiceband, eine Kantate, kammermusikalische Werke, Schauspiel-, Hörspiel- und Filmmusiken.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Werke
Seine Werke sind beeinflusst von Dadaismus, Futurismus und Poetismus, ist stark sozialistisch geprägt und teilweise agitativ.
[Bearbeiten] Deutschsprachige Publikationen
- Das Gut Stepantschikowo, 1969
- Das neue Abenteuer - Die Rückkehr, 1968
- Zwischen Tod und Leben, 1961
- Die Sieger, 1959
- Kehraus auf der Bühne!, 1937
[Bearbeiten] Opern
- Vor Sonnenaufgang (Pred slunce východem), Oper, 1925
- Der Quacksalber (Mastičkář), Opera buffa, 1928
- Alladina und Palomid (Alladina a Palomid), Oper nach Maurice Maeterlinck, umgearbeitet als Märchen von einer großen Liebe (Pohádka o velké lásce), 1934
- Maryša, Oper, 1940
- Bubu vom Montparnasse (Bubu z Montparnassu), lyrische Jazzoper, UA 1999
[Bearbeiten] Drama
- Schenke am anderen Ufer (Krčma na druhém břehu)
[Bearbeiten] Filmregie
- Věra Lukášová
- Wir wollen leben (Chceme žít)
[Bearbeiten] Filmmusik
- Goldene Vögel (Zlaté ptáče)
- Vor dem Abitur (Před maturitou)
- Sirene (Siréna)
[Bearbeiten] Bücher
- Negertänze (Černošské tance)
- Kommen Sie Leute in die Theater mit den Eisenhämmern (Pojďte, lidé, na divadla s železnýma kladivama)
- Um ein neues Theater (O nové divadlo)
- Kehren sie die Bühn (Zameťte jeviště) – hier äußerte er die Ansicht, dass das Theater denen gehört, die es schaffen.
[Bearbeiten] Inszenierungen
- Karel Hynek Mácha - Máj
- Alexander Sergejewitsch Puschkin - Eugen Onegin, Das Militär (Vojna), Erste und zweite Volksuite (První a druhá lidová suita)
- Frank Wedekind - Frühlings Erwachen (Procitnutí jara) *
- * Vítězslav Nezval - Manon Lescaut
Daneben komponierte er eine Reihe von Musikstücken.
[Bearbeiten] Weblinks
Siehe auch: Devětsil
Personendaten | |
---|---|
NAME | Burian, Emil František Burian |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1904 |
GEBURTSORT | Pilsen |
STERBEDATUM | 9. August 1959 |
STERBEORT | Prag |