Epidot
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Epidot | |
Chemismus | Ca2Al2FeIII(SiO4)3OH Epidot s.s. Ca2Al3(SiO4)3OH Klinozoisit |
Mineralklasse | Disilikat |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse | 2/m |
Farbe | variabel, oft dunkelgrün, gelbbraun |
Strichfarbe | weiß, grau |
Mohshärte | 5 bis 7 |
Dichte (g/cm³) | 3,2 bis 3,5 |
Glanz | Glasglanz |
Transparenz | durchsichtig bis undurchsichtig |
Bruch | muschelig uneben |
Spaltbarkeit | vollkommen nach {001} |
Habitus | prismatisch, radialstrahlige Aggregate |
Häufige Kristallflächen | (100), (001), (10-1), (111) |
Zwillingsbildung | lamellar nach (100) |
Kristalloptik | |
Brechzahl | δ = 0,004 bis 0,015 (Klinozoisit); δ = 0,015 bis 0,049 (Epidot s.s.) |
Doppelbrechung (optische Orientierung) |
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Pleochroismus | |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ 14° bis 90° |
Weitere Eigenschaften | |
Phasenumwandlungen | |
Schmelzpunkt | |
Chemisches Verhalten | |
Ähnliche Minerale | Allanit, Piemontit, Zoisit, Klinozoisit |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
Besondere Kennzeichen |
Epidot bezeichnet eine Gruppe komplexer Silikat-Minerale mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung Ca2(Al,FeIII,Mg)3(SiO4)3OH und den Endgliedern Epidot (sensu stricto) und Klinozoisit. Die Klammern bedeuten, dass Aluminium, Eisen und Magnesium in beliebigem Mischungsverhältnis zueinander auftreten können, immer jedoch in der selben Relation zu den übrigen Bestandteilen stehen (Substitution). Die Farbe von Epidot ist variabel, oft jedoch dunkelgrün, manchmal gelbbraun, während die Strichfarbe grau ist. Je nach Zusammensetzung liegt die Härte zwischen 5 und 7; das Kristallsystem ist monoklin.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Varietäten
Neben dem Klinozoisit sind Piemontit (manganhaltig), Allanit (Orthit) und Tansanit wichtige Varietäten des Epidots.
[Bearbeiten] Vorkommen
Epidot findet sich massiv oder in Form säuliger, prismatischer oder nadelförmiger Kristalle als häufiger Bestandteil metamorpher Gesteine, insbesondere solchen, die sich von magmatischen Gesteinen wie Basalt und Kalkstein ableiten, also z. B. Amphibolit und Marmor. Daneben tritt es in Hydrothermaladern als Zersetzungsprodukt anderer Silikatminerale auf.
[Bearbeiten] Verwendung
Epidot ist aufgrund seiner vollkommenen Spaltbarkeit nur schwierig zu verarbeiten und daher ein seltener Schmuckstein. Typische Farben sind in diesem Falle gelbbraun oder dunkelgrün.
Heinrich Harrer berichtet bei der Durchquerung West Papuas 1962, dass die Dani in der Gegend um Mulia den grünen Epidot als besten Stein für die Herstellung von Steinäxten bevorzugen. An ausgesuchten Stellen im Steinbruch wurden Feuer entzündet und Stunden später mit Geröllsteinen, Keilen und Stangen Gestein abgebrochen und mit Holzzangen in Sicherheit gebracht.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Name Epidot stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "Zugabe". Dies liegt daran, dass das Mineral lange mit den Mineralen der Turmalingruppe verwechselt wurde. Erst der französische Mineraloge René Haüy erkannte im Jahre 1801 Epidot als eigenständiges Mineral. Im Jahre 1967 wurde in Arusha, Tansania eine neue blaue Variante entdeckt und auf den Namen Tansanit getauft.
Siehe auch: Liste von Mineralen
[Bearbeiten] Literatur
- Heinrich Harrer: Ich komme aus der Steinzeit. Ullstein, Frankfurt/Main 1963, ISBN 3-524-00331-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Mineralienatlas:Epidot (Wiki) u. Mineralienatlas:Mineralienportrait/Epidot (lange Ladezeit sehr umfangreich)