Ernst Hellinger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ernst David Hellinger (* 30. September 1883 in Striegau (heute Polen); † 28. März 1950 in Chicago) war ein deutscher Mathematiker.
Hellinger studierte Mathematik in Heidelberg, Breslau und in Göttingen bei David Hilbert. Schon im Studium freundete er sich mit Max Born an. In seiner Doktorarbeit von 1907 entwickelte er einen neuen Typ Integral, das so genannte Hellinger-Integral. Später entwickelte er zusammen mit Hilbert die Hilbert-Hellinger-Theorie. 1914 wurde er Professor in Frankfurt.
1936 wurde er als Jude von den Nationalsozialisten in den Zwangsruhestand versetzt. Auch nach der Reichsprogromnacht 1938 weigerte er sich zu fliehen und wurde am 13. November verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Durch die Fürsprache einflussreicher Freunde wurde er nach sechs Wochen das Konzentrationslager freigelassen, unter der Bedingung, dass er emigrieren würde. Im Februar 1939 reiste Hellinger in die USA.
Dort arbeitete er bis zu seinem Tode im Jahr 1950 auf dem Gebiet der Integralrechnung und der Spektraltheorie. Sein Artikel Integralgleichungen und Gleichungen mit unendlich vielen Unbekannten aus dem Jahre 1927 ist ein Klassiker des Gebiets der Integralgleichungen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Ernst Hellinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie bei MacTutor (engl.)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hellinger, Ernst David |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 30. September 1883 |
GEBURTSORT | Striegau (heute Polen) |
STERBEDATUM | 28. März 1950 |
STERBEORT | Chicago |