Ewald von Kleist-Schmenzin
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Ewald von Kleist-Schmenzin (* 22. März 1890 in Dubberow/Belgard; † 9. April 1945 in Berlin-Plötzensee) war ein Opfer des 20. Juli 1944.
[Bearbeiten] Leben
Er wurde als Sohn von Hermann von Kleist und Lili von Kleist auf dem Gut Groß Dubberow geboren. Nach dem Abitur studierte er in Leipzig Jura, um sein Studium danach an der Landesuniversität Greifswald fortzusetzen. Nach Abschluss seines Studiums trat von Kleist kurzzeitig in den Staatsdienst ein, verließ diesen jedoch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Er meldete sich freiwillig zum Militärdienst, kam jedoch jedoch aufgrund seiner Rheuma-Erkrankung nur Anfang des Krieges im Feld zum Einsatz. Nach Kriegsende wurde er 1918 mit der Verwaltung der Güter (u. a. Schmenzin, daher die Namenserweiterung) seiner Großmutter beauftragt. Während der Zeit der Weimarer Republik stand von Kleist-Schmenzin der antidemokratischen Rechten nahe, wurde Mitglied der DNVP und begrüßte sowohl den Kapp- als auch den Hitler-Putsch.
Er setzte sich für eine Restauration der Hohenzollern ein und agierte gegen die Weimarer „Erfüllungspolitik“. Aus seiner konservativen Grundhaltung heraus lehnte er den Nationalsozialismus ab, in dem er einen weiteren Versuch der Verwirklichung der „Ideen von 1789“ sah. 1932 warnte er in seiner Schrift Der Nationalsozialismus – eine Gefahr vor einer Machtübernahme durch die Nazis. Als diese ein Jahr später im Januar 1933 erfolgte, trat von Kleist-Schmenzin aus der DNVP aus. Er wurde Mitglied der Bekennenden Kirche, und nachdem die Revisionspolitik Hitlers immer deutlicher auf einen Krieg zusteuerte, suchte er den Kontakt zum militärischen Widerstand um Ludwig August Theodor Beck. Von 1938, auch nach Kriegsbeginn 1939 reiste er nach London und Stockholm, um die Haltung der britischen Regierung für den Fall eines Umsturzes in Deutschland in Erfahrung zu bringen. Bei den Gesprächen kamen auch deutsche Angriffspläne zur Sprache. Zu den Verschwörern des 20. Juli 1944 hatte er jedoch nur lapidaren Kontakt. Sein Sohn Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin sollte Hitler 1943 bei einem Selbstmordattentat töten.
Nach dem Scheitern des Putsches vom 20. Juli wurden Vater und Sohn verhaftet. Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin wurde jedoch aufgrund des Mangels an Beweisen wieder freigelassen, sein Vater dagegen zum Tode verurteilt und am 9. April 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
[Bearbeiten] Weblinks
PND: Datensatz zu Ewald von Kleist-Schmenzin bei der DNB |
Keine Einträge im DNB-OPAC, 24.09.2006 |
Personendaten | |
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NAME | Kleist-Schmenzin, Ewald von |
ALTERNATIVNAMEN | Kleist, Ewald von |
KURZBESCHREIBUNG | Mitglied des Widerstands gegen Hitler |
GEBURTSDATUM | 22. März 1890 |
GEBURTSORT | Dubberow |
STERBEDATUM | 9. April 1945 |
STERBEORT | Berlin |