Faisal I. (Irak)
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Faisal I. (* 20. Mai 1883 in Taif; † 8. September 1933 in Bern) war Emir von Mekka, Mitglied der Dynastie der Haschemiten, König von Syrien (1920), König des Irak (1921 – 1933).
Er wird als dritter Sohn Hussain ibn Ali des Scherifen von Mekka geboren. 1913 wird er als Abgeordneter von Djidda in das Parlament des Osmanischen Reichs gewählt. 1916 tritt er bei einem Besuch in Damaskus einer Gruppe arabischer Nationalisten, der Al-Fatat, bei. Sein Vater wird zum gleichen Zeitpunkt als Husein von Mekka König des Hedschas.
Emir Faisal I. eint 1916 die Beduinenstämme gegen die türkische Besatzung und beteiligt sich maßgeblich an den Guerrillaaktionen während des Ersten Weltkriegs gemeinsam mit dem britischen Oberst T. E. Lawrence für die Unabhängigkeit der arabischen Halbinsel. Er kämpft erfolgreich in Palästina und Syrien. 1918 wird Damaskus durch arabische Truppen befreit.
Als Leiter der arabischen Gesandtschaft tritt er auf der Pariser Friedenskonferenz für die Unabhängigkeit der arabischen Emirate vom Osmanischen Reich ein. Am 3. Januar 1919 unterzeichnet er gemeinsam mit dem Präsident des Zionistischen Weltkongresses (WZO), Dr. Chaim Weizmann, das Faisal-Weizmann-Abkommen, in dem die arabische Seite die Balfour-Deklaration akzeptiert. Durch den syrischen Nationalkongress wird er am 7. März 1920 zum König von Syrien proklamiert. Aufgrund des Sykes-Picot-Abkommens erhält Frankreich jedoch auf der San-Remo-Konferenz im April 1920 das Völkerbundmandat über Syrien. Faisal I. wird daraufhin nach der Schlacht von Maysalun am 24. Juli 1920 durch die Franzosen vertrieben und geht nach Großbritannien ins Exil.
Nach Errichtung des britischen Mandats über Mesopotamien 1919 folgen dort blutige Aufstände. Nach einem Plebiszit, bei dem er 96% erhält, wird er am 23. August 1921 zum König des Irak ausgerufen und der Aufruhr damit beendet. Er musste allerdings die britische Herrschaft über den Irak als Mandat des Völkerbundes anerkennen. 1925 wandelt er seine Herrschaft in eine konstitutionelle Monarchie um. 1930 erreicht er die Anerkennung der irakischen Unabhängigkeit durch Großbritannien in einem Freundschaftsvertrag, wobei Großbritannien sich weiter wirtschaftlichen Einfluss und Militärstützpunkte sichert. 1932 wird der Irak in den Völkerbund aufgenommen. Während eines Aufenthalts in Bern, Schweiz am 8. September 1933 erleidet er einen Herzinfarkt und stirbt. Sein einziger Sohn Ghazi erbt seinen Thron.
Personendaten | |
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NAME | Faisal I. |
KURZBESCHREIBUNG | Herrscher in Irak und Syrien |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1883 |
GEBURTSORT | Taif, Saudi-Arabien |
STERBEDATUM | 8. September 1933 |
STERBEORT | Bern, Schweiz |
Sayyid Abd ar-Rahman al-Haidari al-Gaibani | Faisal I. | Ghazi I. | Faisal II. | Muhammad Nadschib ar-Ruba'i | Abd as-Sallam Arif | Abd ar-Rahman Arif | Ahmad Hasan al-Bakr | Saddam Hussein | Ghazi al-Yawar | Dschalal Talabani