Federroter
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Der Federrote ist eine seltenere Variante des Neuen Weins. Es handelt sich um aus roten Rebsorten gepressten Traubenmost, der gerade begonnen hat zu gären. Er enthält Hefezellen als Schwebstoffe, die ihm wegen der weißlichen Trübung der roten Farbe den Namen verliehen haben. Nachdem die Bezeichnung bedeutet, dass die Substanz rot ist und nicht rot macht, wird der Name auch wie „der Rote“ dekliniert; man trinkt also z. B. den Federroten.
Grundsätzlich werden als Federroter alle Zwischenstufen vom Traubenmost bis zum fast durchgegorenen Wein bezeichnet. Wegen der bei der Gärung entstehenden Kohlensäure schmeckt Federroter recht spritzig, anfangs wie eine Art Traubenlimonade oder ein süßer Schaumwein, allerdings - infolge des (meist deutlich) höheren Gehalts an Gerbsäuren - immer etwas herber als der analog hergestellte Federweiße.
Vor allem an der Ahr als klassischer Rotweinregion, aber auch in anderen Weinbaugebieten wird der Federrote produziert, beispielsweise aus Frühburgunder (Ahr) oder Dornfelder (Pfalz), die sich als früh reifende rote Sorten besonders gut eignen.
Wegen seiner berauschenden Eigenschaften wird Federroter regional, vorwiegend an der Bergstraße und in Rheinhessen, auch als „Roter Rauscher“ bezeichnet, andernorts auch als „Roter Sauser“.
[Bearbeiten] Abgrenzungen
Wie beim durchgegorenen Wein der Rotwein seine Entsprechungen in Form von Weiß- und Roséwein besitzt, gibt es den Neuen Wein auch als deren Vorstufen:
- Federweißer – Der Federweiße ist die bei weitem häufigste Variante des Neuen Weins und wird in einem eigenen Artikel abgehandelt, siehe Federweißer.
- Schilchersturm – In der Steiermark wird als regionale Spezialität der rosafarbene Schilchersturm hergestellt. Dieser Neue Wein wird aus der Rebsorte Blauer Wildbacher gewonnen, die traditionell zur Herstellung von Roséwein verwendet wird. Andernorts ist die Produktion von Neuem Wein als Rosé-Variante bisher nicht üblich.