Fernsehprogramm
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Ein Fernsehprogramm bezeichnet das ausgestrahlte Programm im Fernsehen, sowie die örtlich verfügbare Gesamtheit der Fernsehsender.
Außerdem
- die zeitliche Abfolge des ausgestrahlten Programms
- eine Auflistung dieses Programms, z.B. in Form einer Fernsehzeitschrift, die in tabellarischer Form die einzelnen Sendungen nach Uhrzeiten und Sendern aufführt.
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[Bearbeiten] Die zeitliche Abfolge des ausgestrahlten Programms
Das Fernsehprogramm wird zeitlich unterschieden in
- sog. Frühstücksfernsehen (6 - 10 Uhr)
- Vormittagsprogramm (10 - 12 Uhr)
- Nachmittagsprogramm (12 - 18)
- Vorabendprogramm (18 - 20 Uhr)
- (Haupt-)Abendprogramm (Primetime) und (20 - 23 Uhr)
- Nachtprogramm (23 - 1 Uhr)
- Nachmitternachtsprogramm (1 - 6 Uhr)
Das auszustrahlende und ausgestrahlte Fernsehprogramm wird von den einzelnen Sendern bereits zum Teil viele Monate im Vorhinein festgelegt. Die sogenannten Programmmacher folgen dabei einem an ihrem Sender bestehenden Programmschema, in dem einzelne Sendungen bereits ihren festen Sendeplatz haben. Kurzfristige Änderungen aus Aktualitätsgründen sind möglich. Dennoch werden sie nur vorsichtig und vereinzelt gestreut, da dadurch das Fernsehprogramm, respektive der zeitliche Ablauf desselben durcheinander gerät, was möglicherweise Kosten für nicht oder verspätet ausgestrahlte Werbeeinblendungen zur Folge haben kann. Deshalb werden auch immer weniger Livesendungen ausgestrahlt, da deren zeitliche Vorgaben ungenau werden können und nachfolgende Sendungen verzögern oder gar gänzlich ausfallen (Rekordüberzieher von Fernsehsendungen war lange Zeit Hans-Joachim Kulenkampff, doch auch Thomas Gottschalk steht ihm in nichts nach).
Zu der Zeit als in Deutschland lediglich die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten das Fernsehprogramm bestimmten, gab es auch von den Rundfunkräten festgelegte Sendezeiten, um wie es hieß die Arbeiter und Angestellten zu schonen und ihnen genügend Schlaf zu gönnen. Das Fernsehprogramm schloss noch bis in die 1980er Jahre hinein meist um Mitternacht; ab 1985 mit dem Abspielen der Nationalhymne (bis in die frühen 1990er). Danach war nur noch das Testbild zu empfangen. An Wochenenden wurde durchaus auch manchmal bis gegen 1.30 Uhr gesendet. Nach der Etablierung der Privatsender passten sich die Öffentlich-Rechtlichen an.
Bei der ARD legen die Programmverantwortlichen der Landesrundfunkanstalten das gemeinsame Fernsehprogramm fest und achten darauf, dass alle Landessender quotenmäßig mit Beiträgen vertreten sind. Die sogenannten Regionalprogramme zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr und die Dritten Programme werden von den einzelnen Ländersendern bestimmt. Das so weit im Voraus entstandene Fernsehprogramm gilt dann für alle Sender als verbindlich. Am 8. November 1977 stieg jedoch der Bayrische Rundfunk aus dem gemeinsamen ARD-Programm aus, als bekannt wurde, dass sich in dem nach 22.00 Uhr gesendeten Drama Die Konsequenz zwei Männer küssen sollten und wie alle Zuschauer der Bundesrepublik außer den bayrischen dann sehen konnten auch taten.
[Bearbeiten] Kriterien für die Programmgestaltung
Bei den so genannten Privaten, also jenen Fernsehanstalten, die keine finanziellen Mittel aus den Rundfunkgebühren erhalten, ist das Hauptkriterium für die Gestaltung des Fernsehprogramms die Quote. Da diese Sender sich alleine durch die Werbung finanzieren und die Werbeminuten um so teurer verkauft werden können, je höher die Einschaltquote der Zuschauer ist, ist man darauf angewiesen, Sendungen mit hohem Zuschauerinteresse auszustrahlen. Durch Meinungsumfragen und anhand von Aufzeichnungsgeräten bei demoskopisch ausgewählten Wohnungen von Konsumenten wird das Interesse festgestellt. Sinkt das Interesse, so kann es geschehen, dass eine längerfristig konzipierte Sendung alsbald abgelöst wird.
Die Öffentlich-Rechtlichen haben außer dem ökonomischen Aspekt aber auch noch den vom Rundfunkvertrag herrührenden Informations- und Bildungsauftrag zu beachten. Deshalb sind kulturelle und nachrichtenspezifische Beiträge, die teilweise nur wenige Bürger ansprechen, bei der Programmgestaltung zu berücksichtigen.
[Bearbeiten] Fernsehprogramm in Fernsehzeitschriften
In Fernsehzeitschriften wird das Fernsehprogramm grafisch und textlich aufbereitet und den Lesern zur schnellen Übersicht und Auswählbarkeit dargeboten. Die Namen einiger älteren Programmzeitschriften zeugen noch von ihrer Herkunft aus der Zeit der Radioprogramme (Hörzu, Funkuhr, TV Hören und Sehen und Bild und Funk), die damals ähnlich gelistet waren wie heute die Sendungen auf dem Bildschirm. Je nach Erscheinungsweise enthalten diese Medien das Fernsehprogramm für eine oder mehrere Wochen; besonders häufig sind derzeit zweiwöchentliche Fernsehzeitschriften verbreitet. Meist wird nicht nur Art und Zeit der Sendung bekannt gegeben, sondern auch Hintergründe und Wissenswertes genannt; oft gibt es auch eine redaktionelle Bewertung der ausgestrahlten Filme.
Darüber hinaus gibt es Software, die die Fernsehprogramme am heimischen PC verfügbar machen und per Internetverbindung aktualisiert werden. Die elektronische Programmzeitschrift (EPG) bekommt ihre Aktualisierungsinformationen mit dem DVB-T bzw. digitalen Fernsehsignal übertragen und ist in neuere TV-Technik oft direkt eingebaut.