Filzlaus
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Filzlaus | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Phthirus pubis | ||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Die Filz- oder Schamlaus (Phthirus pubis) ist eine am Menschen parasitierende Laus.
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Merkmale
Die Filzlaus wird etwa 1-1,5 mm lang und ist von kurzer, aber breiter Gestalt mit einem grauen Körper. Der Körper trägt sechs paarige, zapfenartige Auswüchse. An den Enden ihrer sechs Beine befinden sich kräftige Halteklauen, mit denen sie sich an den Haaren des Menschen festhält. An den Haaren befestigt sie auch ihre Eier, die Nissen.
In Abhängigkeit von der beim Menschen unterschiedlich ausgeprägten sensorischen Sensibilität und allergischen Sensitivität verursacht der Stich der Filzlaus in der Regel einen starken Juckreiz und eine blaue Verfärbung der betroffenen Hautpartie.[1]
Vorkommen
Filzläuse kommen vor allem in der Schambehaarung vor, seltener in den Achsel- und Barthaaren und nur extrem selten in den Kopfhaaren, Augenbrauen oder Augenwimpern. Die Filzlaus ist extrem stark auf den Menschen spezialisiert und stirbt nach höchstens 24 Stunden, wenn sie vom Körper entfernt wird.
Geschichte
Wahrscheinlich bekamen die Vorfahren des Menschen erst vor etwa 3,3 Millionen Jahren Probleme mit Filzläusen, da zu dieser Zeit der Parasit den Sprung vom Affen zum Menschen schaffte. Ein Forscherteam um David Reed von der University of Florida in Gainsville, USA, haben mit molekularbiologischen Untersuchungen (Erbgut-Analysen) Filzläuse von Gorillas (Pthirus gorillae) und Menschen (Phthirus pubis) verglichen und dabei herausgefunden, dass beide Läusearten vor 3,3 Millionen Jahren gemeinsame Vorfahren hatten und sich anschließend unabhängig voneinander weiterentwickelten. Nach Ansicht der Wissenschaftler kamen die Vormenschen damals durch die Gorillajagd oder das Nächtigen in den Nestern der Menschenaffen mit den Filzläusen in Kontakt. [2]
Therapie
Lindan - beispielsweise Jacutin - und Pyrethrumpräparate werden in der medikamentösen Behandlung eines Filzlausbefalls eingesetzt.
Eine alternative bzw. ergänzende Therapie besteht darin, die Scham- und Achselbehaarung, aber auch das Barthaar wegzurasieren. Bei Befall der Augenbrauen oder des Kopfhaars empfiehlt sich ein Haarschnitt und eine penible Untersuchung der gesamten Behaarung. Außerdem sollte die Kleidung gewaschen und heiß getrocknet werden.
Die Filzlaus als Krankheitsüberträger
Anders als gelegentlich in Not- und Krisenzeiten bei Kopf- und Kleiderlaus spielt die Filzlaus als Überträger von gefährlichen Krankheitserregern in unseren Breiten überhaupt keine Rolle. [3], [4], [5]
Synonyme
Umgangssprachlich werden Filzläuse oft als „Liebeskäfer“ oder vulgär „Sackratten“, „Beutelhirsche“, „Oberschenkelantilopen“, „Mastmatrosen“ oder "Rohrbienen" bezeichnet.
Siehe auch
Intimrasur, Sexuell übertragbare Erkrankung.
Quellen
- ↑ http://www.medice.de/medice/f/aesculo/studie/paed32003.pdf PDF-Datei
- ↑ http://www.biomedcentral.com/1741-7007/5/7/abstract Pair of lice lost or parasites regained: the evolutionary history of anthropoid primate lice
- ↑ http://hausarzt.qualimedic.de/Filzlaeuse.html
- ↑ http://hausarzt.qualimedic.de/Kleiderlaeuse_uebertraeger_infektionskrankheiten.html
- ↑ http://hausarzt.qualimedic.de/Kopflaeuse.html
Weblinks
Commons: Filzlaus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |